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  • #einefragedesdesigns

    Prof. Dr. Axel Buether ist Architekt, Farbexperte und Professor für "Didaktik der visuellen Kommunikation" an der Bergischen Universität Wuppertal. Am 19. Oktober spricht er beim ReFraming Architecture Livetalk im stilwerk Düsseldorf zum Thema "Healthy Spaces". Wir haben vorab mit ihm über seine Helden, Designlieblinge und vieles mehr gesprochen. Prof. Dr. Axel Buether ist einer der renommiertesten Farbforscher im deutschsprachigen Raum und Begründer der modernen, evidenzbasierten Farbpsychologie. Der studierte Architekt promovierte an der Universität Stuttgart mit der Arbeit „Grenzbereich von Wahrnehmungspsychologe und Gestaltung“. Nach Rufen an die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und die Hochschule Hannover lehrt er seit 2012 an der Bergischen Universität Wuppertal zur „Didaktik der visuellen Kommunikation“. Im Zentrum des von ihm gegründeten Instituts für Farbpsychologie steht die Wirkung des Umweltfaktors Farbe auf das Erleben und Verhalten sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Neben Fachvorträgen betreut Axel Buether zahlreiche Architekturprojekte; zuletzt verantwortete er bspw. das Gestaltungskonzept Oberflächenfarben – Lichtfarben für die Epilepsiestation des Hepatha Diakonie Klinikums ins Schwalmstadt-Treysa oder die Neugestaltung der Helios Privatkliniken nach dem Prinzip der Healing Architecture. Initialzündung? Ich habe meinen Berufsweg in jungen Jahren mit einer handwerklichen Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer begonnen. In den Kirchen und Kathedralen war ich so von den Wirkungen der Atmosphäre fasziniert, dass ich mich zu einem Architekturstudium entschlossen habe. Danach gab es viele wichtige Stationen, wie z.B. die Architectural Association London mit meinem Lehrer Ben van Berkel, der gewonnene Wettbewerb für den Bertelsmann Pavillon auf der Expo 2000, meine erste Professur "Farbe Licht Raum" an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein oder die letzten Jahre, in denen ich zur Atmosphäre von Gesundheitsbauten geforscht habe. Stil und liebstes Designstück? Mein Haus steckt voller Lieblingsstücke, denn es ist ein Altbau aus der Gründerzeit, sehr schmal und hoch, in dem moderne Designermöbel ganz wunderbar zur Wirkung kommen. Wenn ich mich im Haus fotografieren lasse, dann sucht sich der Fotograf immer ein Sofa aus, das mit den Farben meiner Kleidung ganz selbstverständlich zusammenpasst. Der Innenraum ist bei mir die Erweiterung der Körperhülle, integrativer Bestandteil der eigenen Identität. Zu sehen ist das Tufty Too von B&B, Design Patricia Urquiola, natürlich in einem wunderbaren Dunkelviolett. Lieblingsplatz zu Hause? Das ist mein Platz in der Küche, der viel Morgensonne hat. Kreativster Ort? Ich habe Ihnen kurz ein Foto von meinem kreativsten Ort gemacht, an dem ich Bücher schreiben und Projekte planen kann. Helden? Ich bin während meiner Doktorarbeit auf ein Buch von Robert Kurson gestoßen, der das Leben von Mike May beschreibt, der in seiner Kindheit erblindet ist und vierzig Jahre später nach einer Operation völlig neu sehen lernen musste. Das hat mich sehr beeindruckt und dazu bewegt, meine Doktorarbeit, die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere hundert Seiten lang war, komplett neu anzufangen. Der Titel ist „Semiotik des Anschauungsraums.“, was bedeutet, dass der uns umgebende sichtbare Raum ein Konstrukt unseres Gehirns aus Licht und Farbe ist, ein Sprachsystem, was die Aufgabe hat, unser Erleben und Handeln zu steuern. Hierdurch ist klar, dass jeder Mensch eine andere Welt vor sich sieht, die er durch Bildung, z.B. Reisen, die Schulung der Wahrnehmung oder eben auch schöne Dinge erweitern kann. Helden sind für mich Menschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen und andere daran teilhaben lassen, davon gibt es in jeder Generation immer wieder einige, für mich z.B. die amerikanische Regisseurin und Drehbuchautorin Sofia Coppola (Lost in Translation, Marie Antoinette), den Maler Mark Rothko mit seiner wunderbaren Farbfeldmalerei oder die Schriftstellerin Zsuzsa Bánk (Schlafen werden wir später. und Die hellen Tage.).

  • Out of Office

    Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr die klassische Bürosituation. Wenn feste Zeiten und Räume hinfällig werden, braucht es smarte Designlösungen. Wer im Homeoffice nicht vorankommt, bucht sich einen Co-Working Space – dort, wo man eben gerade auf der Welt ist. Wir haben drei Orte gefunden, die für ein Workation-Citytrip absolut geeignet sind. Brüssel, Belgien Die Co-Working-Spezialisten Fosburg & Sons haben den ehemaligen Sitz einer Zement-Firma umgestaltet. Auf neun Etagen und 7000 Quadratmetern ist Platz für 600 Arbeitsplätze. Man bucht Gemeinschaftsräume („Suiten“) oder Einzelbüros („Studios“), per Monat oder Tag. Ums Interieur kümmerte sich das Designbüro Going East – perfekt abgestimmt mit der organischen Architektur und den 756 Fensterfronten. Lobby, Restaurant und Bar besetzen den achten Stock. Mit Panoramablick. fosburyandsons.com Warschau, Polen Mit dem Auftrag, einen Multi-Arbeitsplatz zu kreieren, gestalteten Beza Projekt das „Nest“. Die Mischung aus Club-Atmosphäre und „Mad Men“-Serienset ist einzigartig. Auf sechs Stockwerken wurde warmes Interieur in Aquamarin und Terrakotta verteilt. Die Fläche spaltet sich in Lounges, eine kinderfreundliche Zone, Open Space sowie Konferenz- und Eventräume. Die Büromöbel lassen sich beliebig miteinander kombinieren, die Bücherregale sind beidseitig nutzbar. thenest.pl © JacekKołodziejski & Beza Projekt Kopenhagen, Dänemark In das alte Gerichtsgebäude im Stadtteil Nørrebro zog dank der kreativen Köpfe Oliver Bernhard, Ex-DJ, und Fashion-Unternehmer Peter Madsen eine farbenfrohe Büro-Community ein. Natalia Sanchez füllte das über 150 Jahre alte Bauwerk mit Mid Century Design, zeitgenössischer Kunst und viel Farbe. Der „Nomad Workspace“ ist Arbeitsraum und Membership Club: Die Rezeption, Meetingräume, das voll ausgestattete Fotostudio und das Café stehen Mitgliedern wie Gästen zu Verfügung. nomadworkspace.com

  • Captain Future

    Nick Sohnemann ist Innovationsberater und forscht mit seiner Agentur Future Candy erfolgreich in den Arbeitsräumen deutscher Unternehmen. Wir wollten von ihm wissen: Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Ein Interview aus dem Jahr 2019, das wir aus unserem Archiv gefischt haben - heute genauso relevant wie damals wie wir finden. stilwerk: Herr Sohnemann, wie sieht der perfekte Arbeitsplatz der Zukunft aus? NS: Es gibt sicherlich nicht den einen perfekten Arbeitsplatz oder das Office 2050. Eine Sache, die wir klar beobachten, ist, dass Offices zukünftig für die verschiedenen Nutzungssituationen funktionieren müssen. Einer unserer Kunden, ein großer deutscher Konzern, setzt zum Beispiel im Büro auf Zonen. Eine Arrival Zone, dort kann man je nach Wetterlage etwa auch die Klamotten bei der Ankunft wegpacken. Gleich nebenan eine Work Zone, Meeting Zone sowie die Energy Zone zum Lunchen. Alle Bereiche sind den Anforderungen entsprechend gebaut, haben unterschiedliche Sound-Voraussetzungen, Lichtsettings, Möbel. Diese markanten Szenarien wird man in Zukunft in Unternehmen abbilden. stilwerk: Klingt wie das Ende von Einzelbüros. Welche Technologien erwarten uns dort? NS: Alles was sich um Remote Work dreht, ist ein spannendes Feld. Heißt im Grunde nichts anderes als, dass man die Möglichkeit hat, an Meetings teilzunehmen, ohne zu reisen. Sinnlose Geschäftsreisen kann man durch neue Technologien vermeiden. Man schaltet sich auf den Bildschirm eines fahrenden Roboters, der in einem New Yorker Office steht, während man selbst das Ganze gemütlich von Hamburg aus steuert. Augmented Reality sollte man sich auch merken. Das ist wiederum die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Excel-Tabellen und komplexe Informationen können durch eine Datenbrille direkt auf den Schreibtisch als räumliches Bild geholt werden. stilwerk: Welche Voraussetzungen sollten für so eine Future-Office- Bewegung jetzt in Unternehmen geschaffen werden? NS: Unternehmen sollten allgemein innovativer werden. Die Fähigkeit entwickeln, schneller zu reagieren, und Services finden, um auf Konsumentenbedürfnisse einzugehen. Doch um ehrlich zu sein, ist das Entscheidende wohl, dass Unternehmen attraktivere Arbeitgeber werden. Wir sind im Jahr 2019 – „Schuster bleib bei deinen Leisten“-Mentalitäten sind für junge Leute unattraktiv. Wir haben in Deutschland fast Vollbeschäftigung, und Menschen können sich aussuchen, wo sie arbeiten. Passen sich Arbeitsgeber nicht mit ihrem Employee Branding, Vertrauensarbeitszeiten und modernen Büros an, verlieren sie in der Zukunft ihre Mitarbeiter. stilwerk: Und was sind die entscheidende Skills für die Arbeitnehmer von morgen? NS: Ein hohes Energielevel. Vielleicht gibt es keine 40-Stunden-Wochen mehr, weil man die Arbeit auch in 20 Stunden erledigen kann und deshalb noch einen zweiten oder dritten Job macht. Wir leben in Zeiten der Projektwirtschaft. Das merken Unternehmen, aber eben auch Arbeitnehmer. Teamfähigkeit, Kreativität und Leidenschaft sind Basisvoraussetzungen. Aber typischerweise werden Teams in Firmen sich aus Arbeitnehmern mit Spezialwissen und besonderem Talent zusammensetzen. Das Verlangen nach Expertenwissen bedeutet für die Arbeitnehmer, dass sie sich kontinuierlich weiterbilden müssen. Denn die künstliche Intelligenz wird einfachen Jobs und Arbeiten den Garaus machen. Der Arbeitsplatz der Zukunft sieht also so aus: Es wird generell weniger Strukturen geben und viel Flexibilität abgefordert. Das wird eine sehr spannende Challenge. stilwerk: Warum zündete die Idee von Co-Working-Spaces und mobilen Arbeitsplätzen in Deutschland erst in den letzten Jahren? NS: Bei uns gilt das alte Prinzip „Never change a running System“. Die Businessmodelle, die heute funktionieren, sind alle vor 20 Jahren entwickelt worden, und man fährt bislang noch gut damit. Ein weiterer Grund ist, dass es viele mittelständische Familienunternehmen gibt, die lieber Dividenden ausschütten, als in neue Technologien zu investieren. Deutschland ist sehr kulturpessimistisch. Das sieht man daran, dass es wenige digitale Tech-Unternehmen aus Deutschland gibt. Man hat Angst, der First Mover zu sein und möchte lieber, dass der Mitbewerber Neuheiten testet. Diese Haltung ist unserem Wohlstand geschuldet. stilwerk: Welche Nationen sind uns in Sachen Innovation im Office voraus? NS: Wir denken nicht in Nationen. Man unterscheidet mehr nach ländlichen Regionen und Städten. Es gibt A-Cities und B-Cities. Hamburg, muss man ehrlicherweise sagen, ist eine klare B-Stadt und eher auf dem Level von Kopenhagen und Prag – hier kopiert man die Vorreiter. A-Städte sind London, Los Angeles, Madrid und Paris. Sie ziehen durch ihre Größe viele Innovatoren an und treiben voran. Sehr spannend ist gerade China. Als Land ist es nicht auf dem Stand der europäischen Union. Aber durch Hotspots wie Shanghai, Beijing und Sheng Zen hat es treibende Kräfte. Bis 2025 sollen im ländlichen Westchina viele Orte an schnelles Internet, Straßensysteme und digitale Strukturen angeschlossen werden. Allein, dass die Regierung die Modernisierung Chinas zentral steuert, ist irre. Das Interview führte Silke Roth im Rahmen unseres stilwerk Magazin "Living intensified", das 2019 erschienen ist.

  • ReFraming Architecture Livetalk

    Am 19. Oktober 2023 hat stilwerk zum dritten ReFraming Architecture Livetalk in diesem Jahr ins stilwerk Düsseldorf geladen. Ein wunderbarer Abend mit spannenden Vorträgen, guten Gesprächen, feinen Drinks und köstlichem Food. Thematisch widmete sich der Abend "Healthy Spaces" und zeigte, wie entscheidend gestalterische Faktoren für Gesundheit und Wohlbefinden sind. Ein großes Dankeschön geht insbesondere an die wunderbaren Vortragenden Susanne Brandherm von brandherm+krumrey interior architecture und Prof. Dr. Axel Buether von der Bergischen Universität Wuppertal sowie dem Institut für Farbpsychologie. Für alle die nicht beim Livetalk dabei sein konnten, wir schalten nach und nach die Vorträge auch als Onlineversion frei. Stay tuned. Zunächst aber Bild und Ton aus Düsseldorf - Film ab. With a little help from our friends:

  • The Great Repair.

    In einer Welt, die sich eine Wegwerf-Mentalität nicht mehr leisten kann, wird die Reparatur als nachhaltige Strategie zur Verlängerung der Lebensdauer von Dingen immer wichtiger. Die titelgebende Ausstellung in der Akademie der Künste in Berlin thematisierte letzten Herbst das Thema "Reparatur" in Bezug auf Architektur. Aber auch im Produktdesign ist der Diskurs von großer Relevanz: Wo hochwertige Materialien und exquisite Handwerkskunst aufeinandertreffen, bietet die Reparatur eine ressourcenschonende, zukunftsweisende Alternative. Ein Blick in die Werkstatt der Marke ZEITRAUM © Zeitraum Die Ausstellung Im letzten Jahr initiierte ARCH+ in Kooperation mit der Akademie der Künste in Berlin, der ETH Zürich und der Universität Luxembourg das Projekt "The Great Repair" und eröffnete damit den wichtigen Diskurs einer auf Reparatur basierenden Baukultur. Aber auch im Produktdesign ist dieser Diskurs von Relevanz: Reparaturen tragen wesentlich dazu bei, Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Indem Möbelstücke repariert und wiederverwendet werden, verringert sich die Notwendigkeit, neue Rohstoffe abzubauen und zu verarbeiten. Das führt zu weniger Emissionen und Energieverbrauch und hat positive Auswirkungen auf unsere Umwelt. Im Gegensatz zur Fast Furniture Industrie bieten Designs in Manufakturqualität eine perfekte Grundlage für genau solch ein Verständnis von Nachhaltigkeit. Zum einen weil sie dank hochwertiger Materialien und erstklassiger Handwerksarbeit schon von vornherein auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, zum anderen, weil sie dank Ersatzteil-Service oder Neu-Bepolsterung wiederhergestellt werden können. THE MANUFACTURERS Bestes Beispiel dafür ist die die bayrische Möbelmanufaktur Zeitraum. Als ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit verwendet die Marke ausschließlich Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft und setzt auf umweltfreundliche Produktionsprozesse. Mit einem Netzwerk aus Partnerwerkstätten bietet Zeitraum zudem umfassende Reparaturen an und kann somit die Lebensdauer der Möbel maximieren. Von Ersatzteilen über die Aufarbeitung von geölten Flächen bis zur Neuverleimung und zum Austausch von Teilen - Zeitraum meint Reparatur ernst und bietet eine Vielzahl von erstklassigen Services. Ein guter Grund also die Kollektion von Zeitraum einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Erhältlich ist sie bei BettundRaum im stilwerk Hamburg. Auch Marken wie Bretz, Ligne Roset, Team 7 oder Freifrau überzeugen mit Manufakturqualität und bieten umfangreiche Services - von Pflegeprodukten bis zum Reparaturservice. Lasst euch also gleich am besten von unseren Interior-Expert:innen in Düsseldorf und Hamburg beraten und findet nachhaltige Pieces mit Langzeitgarantie.

  • #einefragedesdesigns: Susanne Brandherm

    Susanne Brandherm leitet gemeinsam mit Sabine Krumrey das Interior Design Büro brandherm + krumrey. Bevor die Innenarchitektin bei unserem Netzwerkformat ReFraming Architecture zu Gast ist, haben wir mit ihr über Designlieblinge, neueste Projekte und kreative Orte gesprochen. Susanne Brandherm gründete gemeinsam mit Sabine Krumrey 1999 das Büro brandherm + krumrey interior architecture mit Dependancen in Köln und Hamburg. Das mehrfach ausgezeichnete Team aus Innenarchitekt:innen, Architekt:innen und Grafiker:innen realisiert ganzheitliche Projekte aus den Bereichen Hospitality, Office sowie Healthcare und liefert dabei konzeptionelle Denkansätze für überraschende Raumgestaltung. Für die studierte Innenarchitektin Brandherm ist entscheidend, dass sich die unterschiedlichen Genre gegenseitig befruchten und das Know-How aus dem Bereich Hotel beispielsweise bei der Bauaufgabe Privatklinik zur Anwendung kommen kann. Der Architekturjournalist Dirk Meyhöfer betitelte die Arbeiten des Büros brandherm + kurmrey im Jahrbuch Architektur in Hamburg 2022/23 als „Zeitlos auf der Höhe der Zeit“ und findet damit passende Worte für das umfangreiche Projektportfolio. Initialzündung? Ich war schon immer eine "Gestalterin" ob mit Lego oder der Kreation Lebensorten auf dem Papier oder auf dem Basteltisch. Mein Vater hat immer fantasievolle Geschichten erzählt, vielleicht deshalb? Nach einem sehr schlechten Realschulabschluss lernte ich eine andere "Schulwelt" an der Fachoberschule für Gestaltung kennen, diese schloss ich mit Bravour ab und bekam damals sofort einen Studienplatz an der Fachhochschule in Detmold für Innenarchitektur. Das größte Glück hatte ich dann noch Jahre später, in dem ich Sabine Krumrey kennenlernte und wir uns „gesehen und gefunden“ hatten. Liebstes Designstück? Meinen Eames Bird... ein lieber Hausgast. Ich habe ihn in zwei Oberflächen, einer steht zu Hause und einer in meinem Büro. Kreativster Ort? Das ist unterschiedlich. Ich begebe mich sozusagen in einen Mood Status, das kann zu Hause sein, im Büro oder an einem dritten Ort. Ich kann nicht auf Knopfdruck kreativ sein, ich brauche meinen Rückzug und meine Zeit, gerne kann es dann auch gemütlich sein. Im Arbeitsalltag bekomme ich das meist nicht integriert. Helden? Helden? Eher beeindruckende Personen: Im beruflichen Ray und Charles Eames, die so viel Zeitlosigkeit geschaffen haben. Audrey Hepburn...eine tolle Frau. Im privaten meine Tante Edith, die gar nicht mit Tante ist. Schon in den 50er Jahren war es ihr wichtig, ein selbstständiges, unabhängiges Leben zu führen. Sie war mit Onkel Günter verheiratet, der kleiner und jünger ist. Tante Edith war eine Power Frau, die viel unterwegs war, immer auf der Höhe der Zeit. Ich hatte großen Respekt vor ihr und sie hat mich sehr tief mit ihrem Selbstbewusstsein beeindruckt. Stil? Zeitlos, ohne Schnörkel und doch immer persönlich. Lieblingsmaterial? Das kann und darf wechseln. Wir mögen sehr gerne Texturen; das kann auf dem Textil oder einem starren Oberflächenmaterial sein. Die Haptik ist uns wichtig. Markante Wohnorte? Für mich immer wieder Häuser von John Lautner. Innen- und Außenraum in einem Guss. Arbeitsplatz? Kreatives Chaos oder aufgeräumtes Genie - zeigen Sie uns Ihren Schreibtisch. ...kommt darauf an, in meinem kreativen Mood eher Chaos... ich mag meinen Lieblingszeitschriften und Bücher um mich herum. Auf dem Foto habe ich aufgeräumt ;-) Charakterstück? In jedem Projekt steckt etwas von mir drin. Vor 20 Jahren haben wir noch jedes Detail selber ausgearbeitet, heute ist es anders. 2000 planten wir das 4711 Museum...ein Meilenstein für uns. Inspiration? Was hat Sie zuletzt inspiriert? Vielleicht haben Sie einen Schnappschuss gemacht... Unsere Reise mit dem gesamten Team nach Venedig im September. Großartig! Dauerbrenner? Designikone, Song, Buch oder Film - zeigen Sie uns Ihren absoluten Klassiker. Designikonen sicherlich einige! Song: "September" von Earth Wind Fire, Film: "So wie wir waren" mit dem legendären Paar Barbara Streisand und Robert Redford, Buch: „Der unvollendete Palazzo“ von Judith Mackrell. Neuheiten und Trends? Zeigen Sie uns Ihr jüngstes Projekt und verraten Sie uns, welches Trends für die Zukunft Sie prägen... Mit dem Begriff Trend gehe ich vorsichtig um, denn ein Trend hat eine Lebensdauer und ist irgendwann out. Sicherlich prägt es uns sehr, dass die Lebensorte heute anders definiert werden, grundsätzlich flexibler sind und sich über ein breiteres Spektrum erstrecken. Vielleicht als Beispiel die Betriebsgastronomie für die MTU, hier wurde ein Ort geschaffen der Rückzugsmöglichkeiten bietet und eine behagliche Atmosphäre schafft. Dies bei 850 Sitzplätzen.

  • Does it work?

    Ob Remote, vor Ort oder von zu Hause - der Wunsch nach individueller Gestaltung des Arbeitsplatzes ist größer denn je. Hierbei besonders relevant: Die Integration vom Office ins Home. Welche Stores in unseren Destinationen die passenden Designs bereithalten, haben wir hier zusammengestellt. Die Welt verändert sich rasant. Zwischen Digitalisierung und Globalisierung ist dabei auch die Arbeitswelt im Wandel. Entlang des Begriffs „New Work“, geprägt vom österreichisch-amerikanischen Philosophen Frithjof Bergmann, der in den 1970er Jahren ein Gegenmodell zur traditionellen Lohnarbeit entwickelte, werden klassische Prozesse überdacht. Immer mehr flexible Arbeitszeitmodelle entstehen, konventionelle Hierarchien werden aufgelöst und kreative Arbeitsmethoden sowie moderne Technologien finden ihren Weg in den Arbeitsalltag. Kein Wunder also, dass der „War for Talents“, der Kampf um gute Mitarbeiter, immer mehr Arbeitgeber dazu bewegt, nach einer höheren Arbeitsplatzattraktivität zu streben und neben alternativen Zeitmodellen, zahlreichen Benefits, neuen Arbeitskonzepten und Incentives vor allem den Raum – also den eigentlichen Arbeitsplatz – neu und freier zu denken. Auf diesem Weg in die Zukunft des Arbeitens begleiten Sie dabei die Experten aus den stilwerk Häusern in Düsseldorf und Hamburg. Office Hamburg Im stilwerk Hamburg beraten euch folgende Store zum Thema Arbeiten: Kirsch & Lütjohann, interstuhl, BoConcept, Ligne Roset, MYCS,  HOUE Office Düsseldorf Im stilwerk Düsseldorf beraten euch folgende Store zum Thema Arbeiten: Einrichtungshaus Bartels, lomann[s] interior design, Kartell, P.Art1 Einrichtung, Ligne Roset, Team7 Interior Service Falls du direkt Interesse an einem Office-Konzept, kannst du jederzeit einen > Beratungstermin anfragen.

  • Wittmann Design Week

    Vom 24. bis 28. Juni laden die österreichische Möbelmanufaktur Wittmann und stilwerk zur Design Week in den concept:space ins stilwerk Hamburg ein. Dort werden die Neuheiten präsentiert, die im House of Wittmann auf dem diesjährigen Salone del Mobile in Mailand erstmals gelauncht wurden: Darunter neue Kreationen renommierter Designer:innen und eine spektakuläre Re-Edition aus den 1970er Jahren. Gleich fünf neue Designs launcht Wittmann in diesem Frühjahr: Eine Re-Edition eines Klassikers aus dem Jahr 1971, Neues von Sebastian Herkner, zwei außergewöhnliche Sessel und ein Esstisch, der zum ausgiebigen Dinner einlädt. ATRIUM. EIN KLASSIKER NEU GEDACHT. Ein Werksentwurf aus dem Jahr 1971 trifft den heutigen Zeitgeist mehr denn je: Modular und im Nu vom Sofa zum Bett umgewandelt. Grund genau also dieses Design wieder aufleben zu lassen. "In den 1970er Jahren als Wohnlandschaft konzipiert, die – damals zeitgemäß – auf kubischen Formen aufbaut, passt ATRIUM stilistisch perfekt auch zu den Wohlfühlvorstellungen des 21. Jahrhunderts: innen hochwertiges Material mit durchdachtem Aufbau, außen lässig, weich und einladend", so Alice Wittmann. Erhältlich ist das Sofa in Leder oder Stoff in diversen Farbvarianten. BUN. UNDERSTATEMENT AUF BESTE WEISE. Die italienische Designerin Federica Biasi hat mit BUN einen drehbaren Loungesessel kreiert, der ganz unaufgeregt daherkommt und doch in Erinnerung bleibt: Dank meisterlicher Verarbeitung, ausgewogenen Proportionen und feinen Materialien. Ein typischer Wittmann eben. Die Designerin selbst bringt es auf den Punkt: „Die Kunst der Vereinfachung ist alles andere als einfach.“ Federica Biasi JOSEPH UND ADÈLE Zwei Möbel, ein Designer: Der französische Gestalter Philippe Nigro erweitert die Wittmann Kollektion mit JOSPEH und ADÈLE um einen Club Sessel sowie einen Esstisch. Beides Designs, die in ihrer formalen Raffinesse zur Marke passen. Bei JOSEPH fällt der gesteppte Bezug ins Auge, der in Anlehnung an Goldschmiedeobjekte der Secession entstand. Bei ADELE sind es Details, die das Dekorative und Besondere ausmachen: In aufwendiger Tischlerarbeit wird die nach innen abgeschrägte Zarge mit einem Fries aus fein gefrästen Kerben verziert. Ein Ornament, das in seiner zurückgenommen Form, den reduzierten Tisch bereichert und gleichzeitig als traditionelles Gestaltungselement in die Designgeschichte Österreichs passt. „Wittmann führt einen Dialog mit der Vergangenheit und blickt gleichzeitig in die Zukunft. Diese Fähigkeit ist inspirierend“, so Philippe Nigro zur Zusammenarbeit. MORTON Vom Essstuhl zum kleinen Fauteuil: Sebastian Herkner hat mit MORTON eine kompakte Sesselvariante seines gleichnamigen Stuhls entwickelt. Wohlproportioniert und mit hohem Sitzkomfort lässt sich dieser flexible Sessel in alle Bereiche des Wohnens und Arbeitens integrieren.

  • In der Rushour der Ästhetik

    Sie gilt als eine der wichtigsten Gestalterinnen in den Niederlanden. Renommierte Marken wie Magis, Cappellini und Iittala sind ihre Kunden. Doch Ineke Hans ist nicht nur an schönem Design interessiert. Als Designerin, Künstlerin, Visionärin und Professorin pendelt sie zwischen ihren Studios in Arnheim, London und Berlin. Was sie antreibt? Innovative Materialien, spannende Produktionstechniken und die Zukunft des Designs. Willkommen, in der Rushhour der Ästhetik! Interview: Silke Roth Ineke Hans, wie würden Sie ihren Job beschreiben? Ineke Hans: Ich bin Produktdesignerin. Aber um ehrlich zu sein, ist die Bezeichnung nicht ganz passend. Der Schwerpunkt meiner Arbeit war immer das Designen von Möbeln und Produkten. Das können Stühle sein, die im Spritzgussverfahren hergestellt werden, bis hin zu Objekten aus mundgeblasenem Glas. Sowohl für den öffentlichen als auch privaten Raum oder für soziale Projekte. Doch in den letzten Jahren wurde die Frage „Was brauchen wir noch wirklich in unserer Welt, wo wir doch soviel von allem haben?“ immer präsenter. 2016 habe ich ein neues Projekt gestartet, das sich „Salon“ nennt. Es beschäftigt sich mit der Zukunft von Produkten und Designern. Im Grunde genommen Diskussionsrunden, die ich in meinem Studio im Osten Londons führte und spannende Debattierabende, die im Victoria & Albert Museum stattgefunden haben. Hat sich Ihre Arbeit dadurch verändert? I.H.: Oh ja, der Fokus hat sich gedreht und meine Inspirationswelten verändert. Ich veranstalte nun kritische Design-Ausstellungen und sehe die Welt von Produkt- und Industrie-Designern unter anderen Aspekten – auch negativen. Ich bin heute interessierter und involvierter in Produkttypologien, die mit der Zukunft des Wohnens zusammenhängen. Außerdem habe ich vor zwei Jahren eine Professur an der Universität der Künste in Berlin begonnen. Ich unterrichte dort Design & Social Context, eine sehr spannende Aufgabe. Klingt nach wenig Work-Life-Balance. Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus? I.H.: Ooh˘… (lacht) Eine schwierige Frage. Jeder Tag ist anders. Ich reise viel für Messen, zu Kunden oder einfach, weil ich eingeladen bin, Vorträge zu halten. Es gibt Tage, an denen ich nur schreibe, organisiere und Emails beantworte. Dann wiederrum Tage, an denen ich neue Designs erarbeite oder mit Technologien und Materialien experimentiere. Ich habe ein Studio in London, letzten Sommer bin ich nach Berlin gezogen. Dort bin ich auf mich allein gestellt, pflege aber trotzdem täglich den engen Kontakt zu meinen Assistenten in Arnheim. Haben Sie so etwas wie Hobbys? I.H.: Nicht wirklich. Ehrlich gesagt: Ich liebe es zu arbeiten. Ich vergesse an manchen Tagen im Studio sogar das Mittagessen. Wo arbeiten Sie am liebsten? I.H.: In meinem Homeoffice. Ich hasse steife Richtlinien und Formalitäten. Wie sehen Ihre Studios aus? I.H.: Mein Berliner Atelier ist noch eine Baustelle und braucht dringend ein paar handwerkliche Arbeiten. Es ist viel kleiner und einsamer als das Studio in London. Man würde es „low key“ kennen, aber dadurch bin ich gezwungen, mich zu fokussieren und werde nicht abgelenkt. Ein wichtiger Punkt für mich! Mein Studio in Holland ist sehr groß. Ich schätze, 480 Quadratmeter, mit einer großen Werkstatt, in der ich Metall und Holz bearbeiten kann. Um ehrlich zu sein, sieht es dort ein wenig aus wie auf einem Trödelmarkt. Alle möglichen Objekte, an denen ich arbeite, die ich interessant finde oder einfach nur Sachen, die gelagert werden müssen, sammeln sich dort an. Ob Sie nun in Arnheim oder Berlin kreativ sind – wie arbeiten Sie? I.H.: Ich sehe mir grundsätzlich immer das Verhalten von Menschen an, welche Anforderungen sich daraus ergeben und welche Notwendigkeiten es in ihrem Lebensraum gibt. Büros haben sich verändert. Durch flexible Arbeitszeiten sind Möbel nicht mehr das Wichtigste, und viele verlegen ihren Schreibtisch nach Hause. Sofas und einfaches Mobiliar für Meetings sind viel gefragter als komplexe Gesamtlösungen für große Flächen. Spannend finde ich auch, dass die junge Generation viel weniger an Besitz interessiert ist. Sie wohnen lieber in kleinen Häusern, integrieren dafür Smartlösungen in ihren Haushalt und bestellen online. Das sind alles Faktoren, die meine Arbeit beeinflussen und die ich berücksichtige. Ich arbeite selbst gern mit Technologien und Produktionsmethoden, die noch nicht gängig sind. An was tüfteln Sie gerade? I.H.: Wir haben soeben ein Interieur-Projekt in Amsterdam fertiggestellt. Ein Sitzungssaal mit neuen Stühlen. Dort haben wir versucht, diesem sehr klassischen, bestuhlten Raum einen anderen Look zu geben. Es ist eine völlig neue Art von Stuhl und ich bin sehr gespannt, wie sie ankommt. Ich hoffe, wir können die Entwürfe bald mit einer schwedischen Manufaktur umsetzen. Welche Verantwortungen tragen Designer in Zukunft? I.H.: Wir können es uns nicht mehr leisten, nur neue Dinge zu produzieren; wir sind Teil der Produktionskette und müssen Prioritäten setzen. Als Problemlöser sind wir sehr gut, aber anstatt unsere Energie darauf zu verschwenden, immer neue, noch trendigere Dinge zu entwerfen, sollten wir unseren Fokus auf Inhalte und Projekte setzen. Nachhaltiger designen, viel mehr reflektieren und den Impact auf die Gesellschaft abwägen. Und natürlich Produkte schaffen, die wirklich Sinn machen. So etwas beim Kunden durchzusetzen, dürfte unsere schwierigste Aufgabe sein. Blick ins Studio von Ineke Hans | Portrait Ineke Hans © Lennard Heijer Das Interview führte Silke Roth und erschien erstmals im stilwerk Magazin "Inspiring Spaces" 2020.

  • Happy Sleep

    Guter Schlaf ist wichtig –  lasst euch also am besten von einem unserer Schlafexpert:innen aus dem stilwerk bei einem kostenlosen Beratungsgespräch zum eigenen Traumbett verhelfen. Formale Raffinesse bieten die Modelle bei Ligne Roset oder bei Wittmann. Extravagante Charaktere stehen bei BRETZ bereit. Einzigartiger Boxspringkomfort erwartet Sie Savoir Beds. Auping Plaza hat neben Boxspringbetten auch leichtere Bettsysteme und Smart Home-Integrationen im Programm. Ergonomie auf höchstem Niveau, natürliche Materialien und minimalistische Modelle hat bettundraum parat….aber stöbern Sie jetzt einfach selbst und vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit einem unserer Expert:innen im stilwerk Hamburg & Düsseldorf. Auping Plaza Hamburg Seit mehr als 130 Jahren steht Auping für individuelle Betten für individuelle Menschen. Die Grundlage bildet dabei eine Unterfederung mit über 10.000 Unterstützungspunkten für die optimale Verteilung des Körperdrucks. Gemeinsam mit den Schlafexperten bei Auping Plaza im stilwerk Hamburg wird auf dieser Basis Ihr Traumbett auf Ihre Anforderungen und Wünsche hin personalisiert. Neben Bettsystemen und Neuheiten wie dem Bett „Noa", Matratzen und Toppern finden Sie hier auch die passende Bettwäsche. Auping legt außerdem großen Wert auf Nachhaltigkeit, zertifiziert durch Cradle-to-Cradle, und geht in Sachen Smart Home-Lösungen als Branchenvorreiter voran. Jetzt Beratungstermin anfragen › BoConcept Hamburg & Düsseldorf Lækker Dansk Design: Ob Schlafsofa oder luxuriöses Doppelbett - bei BoConcept bringen auch die Betten den lässigen Scandi-Chic mit und garantieren wohltuende Nachtruhe. Das Modell Arlington lädt mit extrahohem, weichen Kopfteil auch zum aufrechten Ruhen ein, sehr schlicht und reduziert kommt dagegen Lugano daher: Im minimalistischen Look mit geradlinigem Holzrahmen bringt das Bett nicht nur Ruhe in den Raum. BRETZ Hamburg & Düsseldorf True Characters. Das ist der Slogan der deutschen Polstermöbelmanufaktur BRETZ. Aber es geht nicht nur um die beeindruckenden Designs, wie das fast schwebende Bett „CLOUD 7" oder das modulare Bettsystem „CREOLE” (links unten), dessen Wandpaneele auch losgelöst vom Bettkasten als Dekoration dienen können. Im Fokus steht vielmehr tiefer, gesunder Schlaf und dafür setzt BRETZ auf beste Qualität bei Matratzen, Taschenfederkernen und Schäumen. Für das gewisse Extra, den Charakter sozusagen, sorgen unzählige Individualisierungsoptionen in Komfort und Gestaltung. Neuestes Mitglied ist übrigens "BALAAO" - ganz ohne Ecken und Kanten, mit runden Bällen, die wie Seifenblasen aneinanderkleben. Kurzum, bei BRETZ im stilwerk Hamburg und Düsseldorf werden Träume wahr. Jetzt Beratungstermin anfragen › bettundraum Hamburg Bei bettundraum im stilwerk Hamburg stehen nachhaltige Produktion, hochwertige Naturmaterialien und umfassende Beratung in Sachen Ergonomie, Schlafklima und Komfort im Mittelpunkt. Als Grundlage – im wahrsten Sinne des Wortes – dient dabei immer das passende Schlafsystem. Hier arbeitet bettundraum mit dem Schweizer Hersteller Hüsler Nest, der neben erstklassigen ergonomischen Schlafsystemen auch Bettgestelle wie das scheinbar schwebenden „Nido", Naturmatratzen sowie Zudecken und Kissen aus Naturmaterialien wie Bambus anbietet. Daneben präsentiert der Store die 2021 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Marke ZEITRAUM mit ihren zeitgemäßen Massivholzbetten. Hier neu im Programm: das elegante „Eclair". Ein weiteres Highlight im Sortiment ist der minimalistische Gestellklassiker „Gugelot" von habit. Bettwäsche, Kleinmöbel, Leuchten und Accessoires fürs Schlafzimmer runden das Angebot ab. Finden Sie gemeinsam mit den Expert:innen von bettundraum Ihr perfektes Schlafsystem für gesunden und erholsamen Schlaf. Jetzt Beratungstermin anfragen › Wittmann Hamburg Die österreichische Traditionsmarke Wittmann steht für klassische Designs mit reduziert zeitloser Linienführung, hochwertige Materialien und echte Handwerkskunst. Auch beim Thema Schlaf macht Wittmann keine Kompromisse, sondern setzt mit modularen Bettsystemen und aktuellen Hightlights wie dem „Wings"-Bett von Jaime Hayon oder dem „Joyce Cushion"-Bett von Soda Designers auf die Individualisierung nach Ihrem persönlichen Komfortempfinden. Die Expert:innen im concept:space im stilwerk Hamburg unterstützen bei der Wahl von Bettbasen, Einsätzen, Matratzen, Kopfhäuptern und Bezugsstoffen für Ihr Traumbett. Abgerundet wird das Angebot hier außerdem mit den luxuriösen Bettwäsche von SPIRIT OF THE NOMAD. Jetzt Beratungstermin anfragen › Ligne Roset Hamburg & Düsseldorf Mit einem Bett von Ligne Roset zaubern Sie einen Hauch französisches Savoir Vivre in Ihr Schlafzimmer. Das Traditionsunternehmen legt großen Wert auf beste Materialien und handwerkliche Meisterklasse – gestalterisch umgesetzt in modern-eleganter Form und nach Entwürfen von Designikonen wie Ronan und Erwan Bouroullec, Inga Sempé oder Pierre Paulin. Die Inneneinrichter:innen von Ligne Roset im stilwerk Hamburg unterstützen bei der Zusammenstellung Ihres individuellen Traumbetts und geben Ihrem Schlafzimmer mit passenden Kleinmöbeln, Leuchten und Accessoires aus einer Hand den letzten Schliff. Jetzt Beratungstermin anfragen › Team 7 Düsseldorf Entspannter Schlafen: Ein Experte für Bettsysteme und Möbel aus unbehandeltem Naturholz ist TEAM 7. Die Manufaktur aus Österreich hat sich weltweit als Pionier für ökologische Möbeleinen Namen gemacht und gehört zu den führenden Anbietern von nachhaltigen Einrichtungskonzepten. „Wenn es um erholsamen Schlaf geht, nimmt das Bett eine zentrale Rolle ein“, erklärt Dr. Georg Emprechtinger, Inhaber und Geschäftsführervon TEAM 7. „Nach unserer ‚Treelogy of Sleep’ kommt es insgesamt auf drei Dinge an: ein metallfreies, solide gearbeitetes Bett aus naturbelassenem Holz, ein ergonomisch hochwertiges Innenleben und natürliche Materialien – auch beim Zubehör. Diese Voraussetzungen erfüllen alle unsere Naturholzbetten.“ Die Möbel von TEAM 7 bieten damit beste Voraussetzungen für erstklassigen Schlafgenuss und zeigen zudem Holz in seiner schönsten Form. Verpackt in preisgekröntes Design, offenporig mit reinem Naturöl behandelt, behält das charismatische Naturmaterial all seine hervorragenden Eigenschaften: Es ist frei von Schadstoffen, atmet, nimmt Feuchtigkeit auf und sorgt so für ein gesundes Raumklima. Jetzt Beratungstermin anfragen › Savoir Beds Düsseldorf Legendärer Luxus aus London: Die britische Bettenmanufaktur Savoir Beds bietet besten Komfort made in UK. Die Geschichte der Marke begann im frühen 20. Jahrhundert mit einer Suche - einer Suche nach dem perfekten Bett für das legendäre Savoy Hotel, das 1889 eröffnete. Lady D'oyly Carte - Ehefrau des Hotelgründers - ließ ein Boxspringbett der Extraklasse entwickeln. 1905 feierte das Savoir No.2 Premiere und wurde zur Ikone der Savoy Betten. Seitdem durften schon Winston Churchill, Giacomo Puccini oder Marilyn Monroe dessen luxuriösen Komfort genießen. In den Manufakturen von Savoir Beds in England und Wales wird Handarbeit auch heute noch großgeschrieben. Das Klopfen und Hämmern der Meister gehört genauso zum Alltag wie der Einsatz von luxuriösesten Materialien bis ins kleinste Detail. Rosshaar, Kaschmir, Schurwolle, Buchenholz und die extrahohen Taschenfedern im Boxspring sorgen für den legendären Komfort. Heute sind vier Modelle im Angebot, für deren Herstellung zwischen 30 und 120 Arbeitsstunden benötigt werden – je nach individuellen Anforderungen des Kunden. Denn bei Savoir Beds werden Körperform und eigene Vorlieben berücksichtigt. Vom Einteilen der Matratze in diverse Zonen, die dann mit unterschiedlich starken Federn ausgestattet werden, bis zur unbegrenzten Auswahl an Stoffen – jedes Bett ist ein Unikat und wird vom eigenen Bettenbauer gefertigt. Jetzt Beratungstermin anfragen › Raumakzente + Ausstattung Düsseldorf Was beim guten Schlaf noch hilft? Guter Stoff. Die richtige Adresse hierfür ist unser Store "Raumakzente + Ausstattung". Hochwertige Dekorationsstoffe von Kavadrat, Chrisitan Fischbacher, Kinast uvm. helfen beim gemütlichen Einschlummern. Jetzt Beratungstermin anfragen ›

  • "Design ist eine gute Geldanlage."

    In was sollte man investieren? Lohnt sich Kunst noch – oder setzt man auf Kryptowährung und Design? Cheyenne Westphal ist die deutsche Chairwomen beim renommierten Londoner Auktionshaus Phillips. Im stilwerk-Interview erzählt sie vom Wandel der Branche und wie Investment in schöne Dinge heute funktioniert. © Monika Hoefler Interview: Silke Roth stilwerk: Was passiert bei einem der größten Auktionshäuser, wenn plötzlich die Welt stillsteht? Cheyenne Westphal: Zuerst war es ein großer Schock. Aber wir konnten uns schnell neu orientieren. Seit 2014 haben wir die Strategie „digital first“, unsere Online-Plattformen waren also schon hervorragend ausgebaut. Aber wir mussten uns fragen: Wie können wir Auktionen Sammlern näherbringen, die einfach nicht kommen können? Wir haben uns noch tiefer in unsere Käufer hineingedacht. Von der Art und Weise, wie wir die Objekte fotografiert und gefilmt haben, bis zur Präsentation und Videoproduktion der Auktionen. stilwerk: Was ist daraus entstanden? C.W.: Beispielsweise virtuelle Rundgänge in Galerien, die voll mit Bildern gehängt waren, aber ohne Kunden. Das Live-Streaming einer Auktion kam auch dazu. Hier mussten wir etwas entwickeln, an dem Kunden aktiv teilnehmen können, und alles musste genauso spannend sein wie eine analoge Auktion. Anstatt 200 Gästen im Saal, 30 Telefonleitungen und ein paar Online-Bietern haben wir jetzt eine völlig neue Situation: eine Mischung digitaler Präsenz und Live-Streaming – viel versierter als vor der Pandemie. Vor Jahren haben wir schon eine App entwickelt, damit beim Mitbieten keiner am PC hängen muss. Diese Freiheit beim Kaufen ist die Zukunft. stilwerk: Verjüngt sich mit dieser Veränderung die angestaubte Auktionswelt? C.W.: Man muss es im großen Ganzen sehen. Technische Innovationen transformieren die Kunstwelt und damit auch die Käuferschaft. Die nächste Generation steht bereit. Besonders in Asien ist der Zuwachs an jungen Käufern am stärksten. Dort gehen 34 Prozent unserer globalen Verkäufe hin. Die junge Generation beeinflusst also deutlich den Kunstgeschmack. Diesen Kunden reicht es nicht mehr, nur einen Katalog zum Durchblättern zu bekommen, sie möchten etwas erleben. Hier fließen gerade unsere ganze Kreativität hinein. stilwerk: Viele Künstler setzen ihre Werke mittlerweile nur noch im digitalen Raum um. Glauben Sie an den Hype von Kryptowährung & Co.? C.W.: Was wir sehen, ist ein Medium, das sehr ernstgenommen wird. Wir haben auch unsere ersten NFTS – Non-Fungible Tokens – angeboten und sehr viel gelernt. Positiv und spannend, aber man muss genau hinschauen, woher das Geld kommt. So eine Währung kann man nicht von irgendjemandem annehmen. Doch es gibt viele Sammler in der Kryptowelt, die wir gar nicht kannten. Sie agieren allein im digitalen Raum. Darunter gibt es Käufer, denen das digitale Wallet auf dem Handy weit wichtiger ist, als eine Kunstsammlung an der Wand hängen zu haben. Unser erstes NFT war vom kanadischen Künstler Matt Dog Jones, ein großes Talent der aufkommenden Krypto-Art. Das Werk nannte er „Replicator“. Im Grunde ein digitales Bild – sehr farbenfroh und cartoonartig, mit einer alten Kopiermaschine im Mittelpunkt. Wer dieses NFT besitzt, kauft mehrere Generationen, sprich Versionen des Bildes mit. Es verändert sich regelmäßig, wie Duplikate beim Kopieren. Wir haben es schließlich für 4,1 Millionen US-Dollar verkauft. Was für ein Erfolg! Die ganze Art-Szene will gerade herausfinden, was hinter dem Hype um Tokens und Coins steckt, aber als Auktionshaus dürfen wir unseren Kuratoren-Instinkt nicht verlieren. stilwerk: Können Kunstwerke uns helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen? C.W.: Alle Künste, auch die Literatur, die Architektur, Mode oder Musik werden in der Gesellschaft immer eine wichtige Rolle spielen. Wir stehen jetzt natürlich vor gewaltigen Aufgaben und brauchen auch in der Kunst das Beste vom Besten. Wir müssen sehr drastische Lösungen für unsere Welt finden, und es wird immer Kunst geben, die sich damit auseinandersetzt. Aber wie genau die Zukunft aussieht, weiß ich natürlich auch nicht. stilwerk: Sie kuratieren nicht nur Kunst, sondern auch Design. Wie entwickelt sich hier der Markt? C.W.: Der Markt für Design hat sich unheimlich entfaltet. Design fängt bei uns so richtig in den 40er- und 50er-Jahren an. Hauptaugenmerk sind aber die 60er-Jahre aus Italien und Skandinavien, von unserem US-Standort kommen amerikanische Ikonen dazu. Zusammen mit ein paar jüngeren Design-Objekten entwickelt sich so ein spannender Mix für Sammler. Wir haben gespürt, dass das Bedürfnis, mit gutem Design zu leben, sich wahnsinnig verstärkt hat. Mittlerweile ist Design auch eine erschwingliche Geldanlage. Man kann mit einem Design-Objekt wunderbar 20 Jahre leben und es dann mit riesigem Zugewinn verkaufen. Es lohnt sich wirklich, hier zu investieren! Oben vl.n.r.: Isamu Noguchi | "The Goodyear Table" for A. Conger Goodyear, Old Westbury, New York | 1939 | Auktion New York, 16.12.2014, verkauft für $ 4.450.500 // Jean Prouvé | "Direction" armchair, manufactured by Les Ateliers Jean Prouvé and editioned by Steph Simon | ca. 1951 | Auktion New York 9.06.2021, verkauft für $ 176.400 // Jean Dunand | Set of three nesting tables | ca. 1925 | Auktion London 19.06.2020, verkauft für $ 200.000 // Unten v.l.n.r.: Gio Ponti | Prototyp "Mariposa" Sofa, designed für XI Milan Triennale | ca. 1957 | Auktion London 12.11.2020, verkauft für $ 252.000 // Eileen Grey | The Maharaja of Indor'es "Transat" chair, vom Manik Bagh Palace | 1930 | Autkion New York 16.12.2014, verkauft für $ 1.538.500 // Hans J. Wegner | Early "Architect's desk", model No. JH571 | designed 1953, produziert ca. 1955 | Auktion Hong Kong 26.11.2018, verkauft für $ 350.000 // Alle Bilder © Philipps stilwerk: Ist es schwerer ein Designobjekt zu verkaufen als ein Kunstwerk? C.W.: Nein, viel leichter. Design ist preislich günstiger. Objekte unter 20.000 Euro verkaufen wir an Einzelbieter mit großer Sammelleidenschaft. Ein Besteck etwa von Gio Ponti aus den 60er-Jahren wollen 20 bis 30 Personen haben. Es gibt aber auch ganze Länder, die aktiv sammeln, um eine Ausstellung für eine Institution zusammenzustellen. In den Mittleren Osten und nach Asien verkaufen wir unsere besten und begehrtesten Design-Stücke. stilwerk: Welche Design-Objekte sind aktuell besonders gefragt? C.W: Es wird viel für das Haus gekauft – Stühle, Sessel, Lampen jeder Art, Sofas, Esstische. Keramikarbeiten bekannten Künstler sind sehr trendy. Viele Kunden verlieben sich schon im Onlinekatalog in die Stücke. Steigert Patina den Wert von Objekten oder verringert sie ihn? C.W: Es kommt auf die Patina an. Bei einem Stück, das sehr viel erlebt hat und repariert worden ist, verringert sich der Wert natürlich. Bei Holzmöbeln ist es wichtig, darauf zu achten, dass alles intakt ist und nichts ausgewechselt wurde. Expertise spielt dabei eine große Rolle, deshalb ist unser Herzstück das Lagerhaus. Alles wird hier inspiziert und durchleuchtet. Patina ist dann gewünscht, wenn ein Stück etwa aus den 60er-Jahren kommt und noch den Originalbezug hat, auch wenn der Stoff vielleicht etwas schäbig aussieht. Es gibt Sammler, die diesen Bezug unbedingt haben wollen und einen neuen drüberlegen. So bleibt das Original weiter intakt. Patina und Alterserscheinungen sind in einem bestimmten Rahmen sehr gern gesehen (lacht). stilwerk: In was würden Sie heute investieren? C.W: In junge Kunst oder junges Design. Design hat längst einen Kunstanspruch. Im Londoner Designmuseum oder dem Musée des Arts Décoratifs in Paris werden Design-Ikonen als Kunstobjekte des 20. und 21. Jahrhundert gezeigt. Und dieser Anspruch wird ganz sicher weiterwachsen. stilwerk: Was ist ihr liebstes Designobjekt im Alltag? C.W.: Ich bin ein großer Design-Fan, sitze gerade auf meinem kalifornischen „T-Chair“ und an einem Esstisch von Milo Baughman. Beides amerikanische Mid Century-Stücke aus den 60er- und 70er-Jahren. Über mir hängt eine „Uchiwa“-Fächerlampe von Ingo Maurer, einem deutschen Industriedesigner, den ich sehr schätze, der aber leider vor zwei Jahren verstorben ist. Ich besitze aber auch dänische Stühle und Sessel. Wenn ich mir etwas Besonderes kaufen möchte, stöbere ich gern bei Design-Auktionen. stilwerk: Dürfen Sie bei Phillips überhaupt mitbieten? C.W: Ein Glück, ja! Ich gehe immer durch die Ausstellung und würde mir gern so viel im Bereich Design selbst kaufen, aber ich muss mein Gebot vorher abgeben und darf nicht live bieten. Ich muss Ihnen aber ganz ehrlich sagen, dass ich bei Phillips noch nichts erstanden habe, weil derart gute Preise erzielt werden, dass ich weg war. Fünfmal habe ich erfolglos versucht, einen Schreibtisch zu kaufen ... – aber ich bleibe dran! Das Interview führte Silke Roth im Rahmen unseres Magazins "Comeback", das im Herbst 2021 erschienen ist.

  • Was macht die Kunst?

    Pandemie, Digitalisierung, Globalisierung – auch die Kunstwelt befindet sich in einem stetigen Wandel. Was sind die neuen Strömungen? Und was der Auftrag der Kunst in der der heutigen Gesellschaft? Unser Experte Hidde van Seggelen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung und Kunstmesse TEFAF, setzt uns ins Bild. © TEFAF Interview: Bettina Krause stilwerk: Herr van Seggelen, was macht die TEFAF so besonders? Hidde van Seggelen: TEFAF steht für „The European Fine Art Fair“. Wir sind eine Stiftung und wurden 1988 als ein Zusammenschluss von Kunsthändler*innen gegründet, die damals gemeinsam eine Messe in Maastricht veranstaltet haben. Bis heute kommen auf der Messe Kunsthändler*innen aus ganz Europa zusammen, aber auch aus New York. Die Veranstaltung organisieren die teilnehmenden Galerien selbst. Besonders ist, dass sowohl alte Meister, antike Möbel, Skulpturen, chinesische Kunst, und afrikanische Kunst, aber auch zeitgenössische Werke gezeigt werden. Auf keiner anderen Messe der Welt kommen rund 7000 Jahre Kunstgeschichte zusammen! stilwerk: Doch sie tun noch mehr für die Kunst, nicht wahr? HvS.: Ja, wir unterstützen darüber hinaus die Forschung ebenso wie die Restaurierung von Museums-Objekten. Es ist wesentlich, dass gerade junge Menschen den historischen und gesellschaftlichen Wert der Kunst kennenlernen und verstehen – dafür muss sie in einem guten Zustand bewahrt werden. stilwerk: Welche Veränderungen und Trends beobachten Sie derzeit in der Kunstwelt? HvS.: Wir erleben seit vielen Jahren eine Liberalisierung der Kapitalmärkte, zum anderen verbreitet sich ein großes Wissen über die Kunst auf der ganzen Welt. Das hängt auch mit der Zugänglichkeit von Informationen zusammen. Wir beobachten bei Sammlern zunehmend das Cross-Collecting – sie interessieren sich also für verschiedene Perioden und Disziplinen. Zudem wurden in den letzten 20 Jahren weltweit unzählige Museen neu gegründet, das ist eine riesige Entwicklung. Menschen wollen ihr Wissen über und durch die Kunstgeschichte vertiefen. Da sind das Internet und die Digitalisierung sehr hilfreich. Was die Digitalisierung aber nicht bietet, ist das unvergleichliche Gefühl, ein Objekt in der Hand zu halten. Darum denke ich, dass Messen weiterhin unfassbar wichtig sind. stilwerk: Wie beurteilen Sie die Digitalisierung der Kunst, inklusive NFTs? HvS.: Ich sehe da Parallelen zur Entwicklung des Buchdrucks. Plötzlich konnten sich Informationen viel schneller verbreiten als zuvor, Menschen konnten ihre Meinung öffentlich machen und streuen – genauso wie heute in der digitalen Welt. NFTs und digitale Kunst brauchen jedoch eine qualitative Einordnung, ob sie relevant sind. Das können wir heute oft noch nicht wissen, sondern erst in der Retrospektive beurteilen. stilwerk: Können Kunstwerke uns helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen? HvS.: Alle Künste, auch die Literatur, die Architektur, Mode oder Musik werden in der Gesellschaft immer eine wichtige Rolle spielen. Wir stehen jetzt natürlich vor gewaltigen Aufgaben und brauchen auch in der Kunst das Beste vom Besten. Wir müssen sehr drastische Lösungen für unsere Welt finden, und es wird immer Kunst geben, die sich damit auseinandersetzt. Aber wie genau die Zukunft aussieht, weiß ich natürlich auch nicht. stilwerk: Welchen Einfluss hat die Kunst auf die Gesellschaft? HvS.: Sie hat einen riesigen Einfluss, das hatte sie immer. Das sehen wir auch aktuell im Krieg gegen die Ukraine. Kulturgüter und Museen sind essenziell für die Identität eines Landes. Menschen brauchen so etwas wie Identität. Zudem ist Kunst auch eine Form von Freiheit. stilwerk: Welche Werke begeistert Sie persönlich am meisten? HvS.: Mich begeistert ein Kunstwerk, wenn ich das Gefühl habe, dass ich mehr darüber erfahren möchte. Ich bin immer neugierig, was dahinter steckt – bei zeitgenössischer Kunst genauso wie bei 2000 Jahre alten Objekten. Mich interessiert die Geschichte dahinter, das Verhältnis vom Künstler zur Gesellschaft und zu seiner oder ihrer Zeit, der Kontext also. Kleine Arbeiten auf Papier können dann genauso interessant sein wie ein riesiges Ölgemälde. Ich bin sicher, dass es immer Menschen geben wird, die den Drang haben, Kunst zu schaffen. Die einfach etwas schaffen müssen, das andere Menschen begeistert. Das Interview führte Bettina Krause im Rahmen unseres Magazins "ReFraming", das im Herbst 2022 erschienen ist.

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