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  • Faye Toogood

    Zuletzt wurde die englische Designerin Faye Toogood auf der Maison&Objet in Paris als „Designer of the Year“ gefeiert. Ihre unkonventionelle und multidisziplinäre Herangehensweise macht sie zu einer herausragenden Figur in der internationalen Designszene. Wir stellen euch die Britin vor. Maison&Objet Designer of the Year 2025: Faye Toogood © Toogood Mit Emotionen gestalten und Menschen durch ihre Designs verbinden - darin sieht Faye Toogood ihre Berufung. Das Werk der Autodidaktin spricht dabei für sich: Sie beeindruckt durch ihre kreative Vielseitigkeit, die Design, Mode, Kunst und Skulptur nahtlos miteinander verbindet. Ihre Arbeiten, wie der ikonische „Roly-Poly Chair“, sind ein Beispiel für ihre Fähigkeit, mutige und spielerische Konzepte in greifbare, inspirierende Designs zu übersetzen. Kein Wunder also, dass die Pariser Messe Maison&Objet sie 2025 zur Designerin des Jahres kürt. Naturverbundenheit und kreative Freiheit Aufgewachsen in der idyllischen englischen Landschaft, fernab von Fernsehern und digitalen Ablenkungen, fand Faye Toogood ihre Inspiration in der natürlichen Welt und der Kraft der Fantasie. Sie sammelte Fundstücke, arrangierte sie und ließ ihrer Kreativität freien Lauf. Diese frühen Erlebnisse haben ihren einzigartigen Designstil maßgeblich beeinflusst. “I was born in the UK to a very English family, and we lived in the countryside. My mother was a florist, and my father loved ornithology. We didn’t have television, so I read, drew and we got up early to watch the birds. Nature was our playground, I collected all sort of things and then spent time arranging them. This still influences my work in the way I use materials. My colour palette is inspired by those landscapes.” Faye Toogood Nach einem Studium der Kunstgeschichte an der University of Bristol begann sie ihre Karriere als Redakteurin bei der renommierten Zeitschrift World of Interiors , wo sie als Stylistin und später als Redakteurin tätig war. Diese Erfahrung schärfte ihr Auge für Details und verfeinerte ihr Wissen über Designgeschichte und Stilrichtungen. Im Jahr 2008 gründete sie schließlich ihr eigenes Studio in London, das schnell zu einem Zentrum für experimentelles und multidisziplinäres Design wurde. Zwei Jahre später folgte ihre erste Kollektion „Assemblage 1“, die die Designwelt mit ihrer einzigartigen Verbindung aus traditionellen englischen Materialien und zeitgenössischer Ästhetik beeindruckte. Ihr Weg zeigt, wie Naturverbundenheit, Fantasie und ein tiefes Verständnis von Designgeschichte zu einer unverwechselbaren kreativen Handschrift führen können. Limited Editions als Experimentierfeld Ihre limitierten Editionen bieten Toogood die Möglichkeit, künstlerische Grenzen auszuloten und Design neu zu denken. Diese experimentellen Arbeiten haben ihr nicht nur weltweite Anerkennung eingebracht, sondern sind auch in den ständigen Sammlungen mehrerer internationaler Museen vertreten. In New York wird sie beispielsweise von der renommierten Friedman Benda Galerie repräsentiert. “For the last 10 years alongside my made-to-order furniture collections, I’ve been producing limited edition pieces for collectors. This practice has been widely criticised for being too expensive and not functional enough. Like haute couture, it’s the purest part of my artistic expression. The freest. It has an impact on everything I do. Roly-Poly would not have existed without this research. It’s a liberation. Are the pieces expensive? Yes. Are they aimed at museums or collectors? Yes. But it’s an essential part of my practice.” Faye Toogood Toogood hat zudem mit zahlreichen namhaften Marken zusammengearbeitet: Von den italienischen Teppichdesignern cc-tapis und Maison Matisse über die New Yorker Tapetendesigner Calico bis hin zu den Möbelmarken Tacchini und Poltrona Frau. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung ihres „Roly-Poly Chair“, der sowohl als industriell gefertigte Version von Driade als auch als handgefertigtes Studio-Stück erhältlich ist. (Bei uns übrigens über nunido im stilwerk Hamburg.) “This chair is better known than I am. For two years, no one was interested. It was an alien. Some see in it the curves of Art Deco, others a primitive African style with elephant feet. It was so different from the marble and brass we were seeing at the time. Roly-Poly was a turning point for me. I’d just had my first child and everything became softer, rounder and bouncier. Before, I produced dark things, with angles, steel and welding. I find that when a piece of work is linked to real emotions, it hits home. It conveys an intuition and feelings that go far beyond aesthetics and form. If we design objects in this way, they take off. Roly-Poly is also a child’s approach to the world. Picasso said: “Every child is an artist. The problem is how to remain an artist as you grow up.” I believe successful creatives have not lost that connection.” Faye Toogood Ihre jüngste Kollektion, „Assemblage 8“, spiegelt ihre experimentelle Herangehensweise wider: Möbel, die wie ein Puzzle oder ein Kinderbaukasten zusammengesetzt werden können. „Geben Sie den Menschen die Teile eines Puzzles und lassen Sie sie selbst herausfinden, wie es funktioniert“, erklärt Toogood. „Kreativität ist das Herzstück dessen, wer wir sind, woher wir kommen und wer wir eines Tages sein könnten.“ Faye Toogood Die vielfältige Arbeit von Faye Toogood und ihrem Studio Toogood: Oben links: © Genevieve Lutkin, oben rechts: Ein Blick ins Studio © Toogood | Mitte rechts: Ganzheitliche Komposition © Genevieve Lutkin, Mitte Rechts: Roly-Poly Chair © Matthew Donaldson | Unten v.l.n.r.: © Toogood, © Andrea Ferrari, © William Waterworth, © Matthew Donaldson Frauen im Fokus des Designs Als eine der wenigen international anerkannten Frauen in der Designwelt setzt sich Toogood für mehr Repräsentation ein. Ihre Arbeit ist Teil der Initiative „Women&Design“ auf der Maison&Objet, die sich für die Förderung von Frauen in der Branche einsetzt. Sie selbst sieht sich als Teil einer neuen feministischen Bewegung, die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nicht verwischt, sondern zelebriert. Ein Höhepunkt in Paris: „walnut head“ In ihrer Installation auf der Maison&Objet 2025 lädt Toogood die Besucher:innen ein, in ihr kreatives Universum einzutauchen – ihre sogenannte „walnut head“. Die Ausstellung vereint vier Kapitel – Zeichnung, Material, Skulptur und Landschaft – und bietet eine surreale Reise durch die Gedankenwelt der Künstlerin. Diese interaktive Inszenierung zeigt eindrucksvoll, wie Design Alltägliches in etwas Außergewöhnliches verwandeln kann. “WOMANIFESTO : CECI N’EST PAS UNE CHAISE !” “This is my womanifesto. Self portrait of the brain as an artist. Squishy. Surreal. Sensual. Sexual. Spontaneous. Turning the studio of my subconscious inside out.” Womanifesto © D.R. Design, das verbindet In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz und Technologie den Alltag zunehmend prägen, bleibt Faye Toogoods Ansatz tief menschlich. Für sie geht es nicht nur darum, funktionale Objekte zu schaffen, sondern Emotionen einzufangen und durch Design echte Verbindungen zu Menschen herzustellen. Ihre Werke sind mehr als Gegenstände – sie erzählen Geschichten, wecken Gefühle und laden dazu ein, die Welt auf eine neue, intensivere Weise wahrzunehmen. Über die Maison&Objet Maison&Objet, seit 1994 eine feste Größe in der internationalen Design- und Lifestylebranche, ist mehr als nur eine Messe – es ist ein Magnet für Kreative und Marken aus aller Welt. Mit zwei jährlichen Ausgaben in Paris sowie der digitalen Plattform MOM (Maison&Objet and More) bietet das Event nicht nur eine Bühne für die neuesten Trends und Talente, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten für Networking und Geschäftsentwicklung. Von interaktiven Ausstellungen über inspirierende Diskussionen bis hin zu Produktpremieren – Maison&Objet ist ein unverzichtbarer Treffpunkt für die Design-Community und ein Impulsgeber, der Paris als globale Hauptstadt der Kreativität positioniert. Das diesjährige Thema der Januarausgabe: Surreality Quelle: Maison&Objet

  • Hier blüht uns was

    Das Flower-Atelier Mary Lennox macht keine Floristik im klassischen Sinne: Gründerin Ruby Barber sieht sich als Schnittstelle zwischen Natur und Design. Als Betrachter möchte man in ihren verträumt-hedonistischen Kreationen einfach nur versinken. Skulpturale Kreationen aus Blumen © Mary Lennox Text: Silke Roth Ihre Blumen-Arrangements sind fließend und lebendig, sie ranken wolkenförmig über großen Tafeln und nehmen im Raum eine visuelle Kraft ein, wie man es sonst nur von Kunstwerken kennt. „Die eigentliche Arbeit kommt von den Pflanzen selbst. Wir sind nur Vermittler zwischen Natur und Design. Alles, war sie fordern, sind minimale Eingriffe von uns“, erzählt Blumenkünstlerin Ruby Barber im stilwerk Interview. Die gebürtige Australiern hat sich mit ihrem Studio „Mary Lennox“, benannt nach der Hauptfigur aus Frances Hodgson Burnetts Roman „Der geheime Garten“, längst über die Grenzen von Berlin-Schöneberg hinaus einen Namen gemacht. Aufgewachsen zwischen Galleristen und Photographen, studierte sie zunächst Interior-Design. Auf einem Bauernmarkt in Sydney fand sie Inspirationen in besonderen Exemplaren von Ästen, Zweigen und Blüten: vom Regen gesprenkelte Rosen, mit Flechten und Moos bedeckte Pflaumenäste oder Glyzinien an Reben. Natur zu inszenieren wurde ihre Berufung. Barber ließ sich in Sydney und New York ausbilden und entdeckte in Berlin eine Marktlücke für ihre kunstvoll-blühende Ästhetik. Ihr Stil ist geprägt von Romantik und Großzügigkeit, oft wirken ihre Installationen üppig-hedonistisch, fast chaotisch. Dabei behält jeder Strauch seine eigene Form, Blüten müssen niemals perfekt sein. Die Schönheit liegt im Makel und diesem Makel folgt sie.   Mittlerweile sind Barbers Arbeiten international gefragt. Luxus-Labels und Designmarken (darunter Gucci, Chanel, Cartier, Meissen Porzellan, Rimowa) zählen zu ihren Kunden. Viele sind bereits über Jahre treu, Barber entwickelte für sie sogar eine botanische Sprache. „Am besten, man arbeitet zum Zeitpunkt der Kreation intuitiv und lässt Raum, um auf die Umgebung und die Stängel zu reagieren.“ Ob Sie eine Lieblingsblume hat? „Zurzeit sind es zart duftende Orangenblüten, Gardenien und Maiglöckchen. Ich liebe es, dass etwas so Winziges ein so starkes und poetisches Aroma haben kann.“ Nur Zuhause sei sie sehr wählerisch. Wer so viele Stunden mit der Verarbeitung von Blumen verbringt, möchte sich privat eine Pause vom Wildwuchs gönnen. Mal wolkig, mal ganz natürlich, immer sehr besonders: Die Blumen-Arrangements von Mary Lennox. Untern: Die Gründerin Ruby Barber persönlich. © Mary Lennox

  • "Let's not make it too serious."

    Trends sind ja so eine Sache. Wie relevant sind sie wirklich und wie schnell kann die Interiorbranche aufspringen? Und trotzdem macht so ein Jahresbeginn Lust auf ein paar Vorhersagen, oder? Genau deshalb haben wir für euch recherchiert und sind in der Financial Times fündig geworden: Im House & Home Preview 2025 prophezeien Expert:innen: Individualität, Vintage-Liebe und warme, erdige Farben prägen das Wohndesign in diesem Jahr. Foto: Marc Krause for stilwerk Die Interior-Welt blickt auf ein aufregendes Jahr 2025, das von Individualität, kreativer Freiheit und einem bewussten Umgang mit Ressourcen geprägt ist. Führende Designer:innen wie Faye Toogood , Kelly Wearstler oder Luke Edward Hall haben kürzlich im House & Home Ressort für 2025 prognostiziert, dass Vintage, Verspieltheit und mutige Designentscheidungen zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. stilwerk gibt euch einen Einblick in die angesagten Trends.  Mut zur Individualität und Vintage-Liebe Die britische Designerin Faye Toogood - übrigens jüngst zum "Designer of the Year" von der Maison & Objet benannt - beschreibt 2025 als das Jahr des Individualismus: Der Wunsch, Dinge zu schaffen, die andere nicht haben, rücken mehr in den Fokus. Vintage- und Second-Hand-Möbel erleben ein Revival, oft kombiniert mit DIY-Ansätzen, die Möbelstücke zu echten Unikaten machen. Ihr Motto für dieses Jahr: "Let's not make it too serious and let's try not to make it identikit."   Ihre eigenen Möbelstücke sprechen ebenfalls eine sehr individuelle Sprache und passen zu höchst kreativen und eigenwilligen Interieurs. Bekannteste Produkt: Der Sessel " Roly Poly " von Driade. Oben links: Skizzen überall © Genevieve Lutkin, oben rechts: Ein Blick in ihr Studio © Toogood | Unten links: Die Designerin selbst © Toogood, unten rechts: Ganzheitliches Ensemble der Designerin © Genevieve Lutkin Farbe und Wärme Dunkle Erdtöne, satte Purpur- und Pflaumennuancen sowie warme Holztöne stehen 2025 im Fokus. Laut Joa Studholme von Farrow & Ball werden diese Farben in gewagten Kombinationen eingesetzt, oft mit minimalem Einsatz von Weiß. Relevante Töne aus dem Hause Farrow & Ball: Cardamom, Red Earth oder Tanner's Brown. Apropos Farbe: Der Trendton aus dem Hause Pantone lautet in diesem Jahr "Mocha Mousse" und gesellt sich wunderbar zum erdigen, natürlichen Trend anderer Akteure. Der weiche Braunton macht deutlich: Es scheint nicht die Zeit für schrillend leuchtende Töne, sondern der Wunsch nach Behaglichkeit, Naturverbundenheit und Ruhe ist groß. Ein paar passende Designs à la Mocha Mousse: Oben: Das Sofa "Kashima" von Ligne Roset sowie das Sofa "Atrium" von Wittmann | Unten links: WhiteWall Foto im Schattenfugenrahmen, Mitte: Sessel Lounge 01 von Nachshon , Sideboard "Santiago" von BoConcept . Funktion trifft Verspieltheit Die amerikanische Interior Designerin Kelly Wearstler betont die Bedeutung funktionaler Verspieltheit und lädt dazu ein, Räume und unsere Interaktion mit Ihnen zu überdenken, bspw. als interaktive Kunstwerke: Ein gutes Beispiel dafür: Leuchten wie die 1980s Triangular Pendelleuchte  von Mario Botta für Artemide, die nicht nur Lichtquellen sind, sondern auch kunstvolle Eyecatcher. Auch hier wird wie schon bei Faye Toogood wird deutlich: Individualität liegt klar im Trend. Natürliche Elemente Der Wunsch nach Naturverbundenheit bleibt ein dominierendes Thema. Wilde Gärten, Naturholz und handgefertigte Accessoires bringen eine organische Note. Ein Hauch von Rot und Buntglas Ein weiteres Highlight: Die Rückkehr von Akzentfarben wie kräftigem Rot und der Einsatz von Buntglas, wie von Luke Edward Hall, Designer und Financial Times Kolumnist, vorgeschlagen.   Mut zur Persönlichkeit Die Interior-Trends 2025 stehen ganz im Zeichen von Individualität, kreativer Freiheit und nachhaltigem Denken. Vintage-Stücke, warme Farben und natürliche Materialien schaffen Wohnräume mit Charakter und Authentizität. Gleichzeitig sorgen verspielte Designs und auffällige Details für Leichtigkeit und Stil. Ob durch mutige Farbkombinationen, kurvige Möbel oder künstlerische Leuchten – das Zuhause wird zur persönlichen Bühne, die sowohl Funktionalität als auch Ausdrucksstärke vereint. Lassen Sie sich von diesen Trends inspirieren und gestalten Sie Ihre Räume mit einzigartigen Stücken aus dem stilwerk-Kosmos. Quelle: Financial Times, House & Home 2025 Preview 28/29.12.2024 Ein paar Highlights aus unserem Kosmos Reihe 1 links: SieMatic Küche in bräunlich, natürlichen Nuancen, rechts: Die Marke Zeitraum setzt auch Natur und ausgewählte Farbakzente | Reihe 2 links: Schlichte Wohnwand im Trendton von contur einrichten über WohnArt, links: Babybett in verspielter Ornamentik und natürlichem Material von Kalon Studios über brand:space | Reihe 3 links: Ein echter Charakter für Individualist:innen: Das Sofa "Cocoa Island" von Brez, rechts: weiße Keramik in Kombination mit Rottönen von Moebe über nunido | Reihe 4: Eyecather mit besonderer Funktion: Vase Kink von Muuto, Mitte: Objekt oder Vase? Beides möglich, Koa Vases von Ferm Living > beides über nunido, rechts: Individueller Naturstein für die ganz besondere Küche bei Poggenpohl.

  • Science of sleep.

    It's a family affair: was, wenn nicht das Bett, ist eine Familienangelegenheit? Das sehen wir genauso und zeigen die komfortabelsten, schönsten und natürlichsten Schlafstätten aus Familienhand. Vorreiter in Sachen gesunder Schlaf: die Schweizer Traditionsmarke Hüsler Nest. © Hüsler Nest Happy Herbst: Jetzt wird das Bett wieder zum absoluten Lieblingsort. Ein guter Grund also, einen Blick auf Klassiker und grandiose Allrounder zu werfen. Das Beste dabei: Alle Betten kommen aus Familienhand und bringen dank jahrelanger Erfahrung und traditionellem Handwerk eine große Portion Know-How Privatheit, Eleganz und natürlich Ästhetik in den Raum.   HÜSLER NEST: VORREITER DES GESUNDEN SCHLAFS 1982 begann Balthasar Hüsler, sich mit einer Frage auseinanderzusetzen, die ihn nicht mehr losließ: Was genau ist gesunder Schlaf? Welche Liegeposition ist ideal? Und wann wachen wir morgens auf und fühlen uns wirklich erfrischt? Hüsler fand schließlich die Antwort in der Harmonie – im perfekten Zusammenspiel verschiedener Komponenten, die gemeinsam ein stimmiges Ganzes bilden. "Ein guter Morgen fängt am Abend an." BALTHASAR HÜSLER Mit diesem Wissen im Gepäck erschuf er vor über 40 Jahren das erste Hüsler Nest. Es wurde nicht nur seine persönliche Kraftquelle, sondern auch der Grundstein für den Erfolg der Schweizer Premium-Marke. In vielerlei Hinsicht war Balthasar Hüsler seiner Zeit voraus: Er erkannte als Erster, dass eine atmungsaktive und pflegeleichte Lösung möglich ist, indem er die Wollauflage von der Matratze trennte. Auch das Kissen in der Größe 40 x 60 cm war seine Idee – nicht aus kommerziellen Gründen, sondern weil er wusste, dass dies aus ergonomischer Sicht die beste Wahl ist. Heute steht sein Sohn Adrian Hüsler an der Spitze des Schweizer Unternehmens und führt es in zweiter Generation weiter. Die Vision des Vaters bleibt dabei unverändert: Harmonie zwischen Mensch und Natur steht nach wie vor im Mittelpunkt. Das Schlafsystem Liforma von Hüsler Nest steht in drei Varianten zur Verfügung: Das Original mit vier einzelnen Modulen bestehend aus Einlegerahmen, Federelement, Matratze und Auflage, die Deluxe Variante, bei der Matratze und Auflage eine Einheit bilden und schließlich das Liforma Designa im Boxspring-Look. Die Schlafsysteme der Marke findet ihr im Hüsler Nest Center im stilwerk Hamburg. Aktuell lohnt sich eine Schlafberatung besonders: Denn bis zum 9. November lädt die Schweizer Marke zu den Komfortwochen ein und gewährt 10 Prozent Rabatt auf das gesamte Sortiment. BRETZ: ERHOLSAMER SCHLAF TRIFFT AUF INNOVATIVES DESIGN Wahrlich traumhaft kommen die Betten von Bretz daher: Im beschaulichen Gensingen in Rheinland-Pfalz produziert das Familienunternehmen bereits seit 1895 Polstermöbel der besonderen Art. Nicht umsonst lautet der Slogan "True Characters" - und auch die Betten sind echte Charaktere: Wir setzen einen Gegenpol zur minimalen Architektur und geben jedem nüchternen Schlafraum eine dekorative und emotionale Komponente. Mittlerweile hat Bretz vier Bettenmodelle im Produktportfolio: Alle - wie könnte es anders - ganz unterschiedlicher Natur. BALAAO wirkt mit seifenblasenartiger Ballonstruktur spielerisch, CLOUD 7 scheint dank futuristischer Form dem Space Age entsprungen zu sein, FEYA versprüht einen Hauch Magie und überzeugt mit knickbarer Rückenlehne, CREOLE zeigt sich hingegen majestätisch. Die modulare Rücklehne lässt sich ganz individuell zusammenstellen und auch solo als Wandobjekt platzieren - von majestätisch ausufernd bis kompakt gestapelt. Was alle vier Modelle verbindet? Die kompromisslose Premium-Qualität made in Germany. Alle Betten, und auch sonst alle Produkte von Bretz, werden in Handarbeit hergestellt. Die Holzgestelle kommen aus dem Coburger Raum, die Veloure aus Italien, Deutschland und Belgien. Der wohl durchdachte, mehrschichtige Schaumaufbau erhält eine passende Unterfederung, sodass am Ende ganz persönliche, individuelle Lieblingsstücke entstehen. Dabei genügt das in den Betten integrierte Schlafsystem höchsten ergonomischen Maßstäben. Die Betten von Bretz könnt ihr im Showroom in Hamburg Probe liegen. WITTMANN: HANDCRAFTED DREAMS Die Wittmann Möbelwerkstätten aus Niederösterreich setzen seit Jahren immer wieder neue Standards, wenn es um die Kunst des Schlafens geht. Komfort und Geborgenheit werden von jedem Menschen anders empfunden – und genau darauf reagiert Wittmann mit einer breiten Palette an Modellen. Ob Komplett- oder Modulbetten – die Kollektion hält für unterschiedlichste Bedürfnisse das Richtige bereit. Wer auf markantes Design und durchdachte Funktionalität Wert legt, wird bei der DESIGN LINE  und der CLASSIC LINE  fündig. Wer sich hingegen maximale Gestaltungsfreiheit wünscht, kann mit der ADVANCED LINE  sein Traumbett individuell entwerfen – ohne Kompromisse bei Komfort oder Stil. Individualität und Komfort auf höchstem Niveau – perfekt auf deine Wünsche zugeschnitten. Die auffälligen Betten der DESIGN LINE  wurden in Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Designern exklusiv für Wittmann entworfen. Jedes Modell verkörpert den einzigartigen Stil seines Designers, doch sie alle haben eines gemeinsam: Die harmonische Verbindung von Bettbasis und Kopfteil zu einer eleganten Einheit. Die Basis des Bettes bildet dabei immer das Herzstück des Schlafsystems. Je nach Modell sind die Betten hier entweder mit einer festen Boxspringbasis oder einem Einlegerahmen ausgestattet. Für die Rahmenoptionen gibt es zahlreiche Einsätze, von klassischen Lattenrosten über Boxspring- bis hin zu motorisierten Lösungen, die sich nach individuellen Wünschen anpassen lassen. PARADISE BIRD: LUCA NICHETTO „PARADISE BIRD basiert auf dem klassischen Konzept, Kopfhaupt und Basis separat zu betrachten. Die Verbindung wird über fließend integrierte und unterstützende Ablagen geschaffen.“ Luca Nichetto WINGS: JAIME HAYON „Der Designansatz war, das Bett als Gesamtkonzept zu gestalten. Als ein Kokon, der Schutz bietet, sich aber gleichzeitig auch nach außen hin öffnet. Somit wirkt WINGS sowohl als Statement in der Mitte des Raumes, als auch praktisch an einer Wand platziert.“ Jaime Hayon JOYCE NICHE: SODA DESIGNERS "Der kreative Ausgangspunkt bei JOYCE NICHE war, ein Bett mit perfektem Komfort, aber minimiertem Volumen zu entwerfen. Es sollte nicht zu schwer wirken, sich spielerisch in offene Raumsituationen integrieren und in einem guten Proportionsverhältnis zur Raumgröße stehen.“ SODA DESIGNERS Die Marke Wittmann ist bei uns im concept:space im stilwerk Hamburg oder im Einrichtungshaus Bartels im stilwerk Düsseldorf erhältlich. LIGNE ROSET: GUT SCHLAFEN À LA FRANCAISE Die französische Traditionsmarke Ligne Roset wird heute von den Urenkeln des Gründers Antoine Roset geleitet. Neben dem absoluten Klassiker der Marke - das Sofa TOGO - gibt es auch eine Handvoll wirklich besonderer Betten. Darunter das Modell DESDEMONE, das absolut zeitgemäß ist und dank formschöner Eleganz auch zeitlos bleibt. Cocooning und bed office at its best. Für alle, die im Bett am liebsten gleich einmal zur Probe schlafen würden, dem empfehlen wir eine Übernachtung im stilwerk Hotel Heimhude in Hamburg - hier haben wir DESDEMONE in verschiedenen Stoffen und Farben eingesetzt. Zwei weitere Betten aus dem Hause Roset sind RUCHÈ und HYPNA: sehr unterschiedlich in ihrer Formensprache, dabei aber sehr besonders, jedes auf seine Weise. Gefertigt werden die hochwertigen Möbel übrigens noch heute in Briord am Fuße der Berge von Bugey, nahe der Rhone. Dabei legt Ligen Roset großen Wert auf beste Materialien und handwerkliche Meisterklasse. Die Produkte der Marke erhaltet ihr im Ligne Roset Store im stilwerk Hamburg . GUT ZU WISSEN Das optimale Schlafraumklima liegt bei 18 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent. Das Bett sollte außerdem 20 cm länger sein, als die eigene Körpergröße und eine Matratze sollte aus hygienischen Gründen nach acht Jahren unbedingt ausgetauscht werden. Auch hier gibt es zahlreiche Varianten (Federkern, Latex oder Kaltschaum), sodass auf ein Probeliegen nicht verzichtet werden kann. Schließlich verbringen wir gut ein Drittel unseres Lebens im Bett, welches ja nicht nur zum schlafen gut ist. So waren große Köpfe wie Voltaire oder Rousseau bekannt dafür, besonders gerne ebenda zu arbeiten. Und Inspiration am Morgen durch erholsamen Schlaf kann ja nie schaden. Info: Wir können keine Garantie über die Verfügbarkeiten der aufgeführten Modelle in den jeweiligen Stores geben.

  • Die korken nicht

    Gesund wollen wir wohnen, unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich halten. Da müssen Möbel nicht nur clever im Design, sondern auch ethisch korrekt und umweltverträglich sein. Hocker oder Beistelltisch aus Kork: Cork Family von Vitra. Text von Tanja Müller. Nachhaltigkeit und Klimaschutz zählen heute zu den wichtigsten Schlagworten. Und so richten wir unser Zuhause bewusster denn je ein – mit wohngesunden Möbeln, gut für uns, gut für den Planeten. Genuss ohne Reue: Dieser Ansatz unterscheidet die neuen Öko-Fashionistas von den Müslis der 80er-Jahre. Statt wie einst Verzicht zu üben, wird nun eben umweltverträglich konsumiert. Es ist die Bewegung einer neuen Generation, die sich nicht mehr nur mit sich selbst, sondern auch mit den globalen Bedingungen beschäftigt.   Das Comeback der Manufakturen Der Markt reagiert darauf, etwa mit dem Konzept „Think global, act local“. Immer mehr Unternehmen bestehen international mit heimischer Wertarbeit, agieren dabei umweltbewusst, verantwortungsvoll und nachhaltig. Gerade Manufakturen erleben in diesem Kontext ein Comeback. Schließlich dient besonders der handwerkliche Charakter eines Möbels als Nachweis für seine Langlebigkeit.   Das Qualitätsbewusstsein steigt parallel zur aktuellen Auseinandersetzung mit der jahrzehntelang betriebenen Wegwerf-Mentalität. Frei nach Mies van der Rohes Statement „Less is more“ gehen wir heute lieber mit wenigen, dafür hochwertigen Möbeln eine langfristige Verbindung ein. Klassiker und solche, die das Zeug dazu haben, stehen dementsprechend hoch im Kurs. Eben zeitlos schöne Stücke, die viele Jahre in Gebrauch bleiben – nicht selten sogar über Generationen hinweg.   Eine Frage der Herkunft Solche Produkte haben jedoch ihren Preis. Schließlich werden sie konzeptionell entwickelt, mit ausgesuchten Materialien auf hohem Fertigungsniveau hergestellt und auf ihre Gebrauchsdauer getestet. Idealerweise lassen sich ihre Einzelteile im Reparaturfall austauschen. Etliche Möbelmacher produzieren sie in ihrer Region – eine Antwort auf Billiglöhne und katastrophale Arbeitsbedingungen in vielen Herstellerländern. Darüber hinaus verwenden die Unternehmen verstärkt Werkstoffe und Zulieferteile, die im Einklang mit der Umwelt hergestellt werden. Die Frage der Herkunft gewinnt enorm an Bedeutung.   Material muss ehrlich sein Da sich die Materialien über ihre Nachhaltigkeit definieren, erfahren natürliche Werkstoffe eine Wiederbelebung. Allen voran der Rohstoff Holz – am besten aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Er wird geölt, gewachst oder lasiert, um seine Originalität zu bewahren. Materialehrlichkeit ist ein Muss. Echtholzoberflächen kommen glatt und geschmeidig daher, sie schaffen Wärme und Behaglichkeit in einer kühlen Zeit.   Leder kommt griffig und nach einer Zeit mit Patina daher. Textilien zeigen Struktur dank Web-Techniken oder eben der haptischen Eigenarten der Naturfasergarne Wolle, Leinen oder Baumwolle. Nie war die Haptik von so großer Bedeutung, da sie dem Design einen Charakter von Echtheit und Authentizität verleiht. Sein ökologisches Plus holt auch den Traditionsstoff Filz aus der Versenkung. Vereint er doch all das, was ein zeitgemäßer Werkstoff heute bieten muss: Er lässt sich leicht und ökonomisch verarbeiten und ist dazu noch vollständig biologisch abbaubar, da er aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Befreit vom muffigen Image kommt er in frischen Farben daher und kleidet Sofas, Teppiche oder Accessoires gleichermaßen stylisch und strapazierfähig.   Eine Dreamteam: Hightech und Tradition Klar, dass auch Recycling eine große Rolle spielt, Designer wie auch Hersteller auf wiederverwertete Materialien setzen. Am besten bleiben die Werkstoffe in einem Kreislauf. Cradle to cradle  nennt das die Fachwelt – von der Wiege zur Wiege. Denn alle Produkte und Prozesse dienen immer auch als Ressource für etwas Neues, eine zweite Verwendung im neuen Gewand. Designer sollten also schon beim Entwurf bedenken, dass sich alle Werkstoffe leicht voneinander trennen lassen.   Und dennoch brauchen wir uns nicht nur auf Naturstoffe wie Holz, Leder oder Filz beschränken, wenn wir mit gutem Gefühl gesund wohnen wollen. Recycelte, aber auch neue, innovative Stoffe sind gefragt, wenn sie den nachhaltigen Ansatz glaubhaft vermitteln. Neo-Ökologie und Moderne widersprechen sich nicht länger, Tradition und Hightech werden zu Verbündeten. Konsumieren mit reinem Gewissen reift zu einer langfristigen Beziehung.  Polstermöbler und Architekten lieben sie – Kvadrat, die dänische Design-Textilschmiede. Das mag an der Qualität und an den raffinierten Texturen ihrer Produkte liegen. Stylistin Sania Pell mixte hier Margrethe Odgaards „Re-wool“ aus 45 Prozent recycelter Wolle mit Patricia Urquiolas Schurwollstoff „Hero“ und dem Kammgarntuch „Glow“ aus Kvadrats Portfolio. Der legendäre „Componibili“-Container entsteht als erstes Möbel der Kult-Kunststoff-Macher Kartell aus Bio-on, einem zu 100 Prozent natürlichen und abbaubaren Bio-Kunststoff. Damit nicht genug: Nach Anna Castelli Ferreris Design-Ikone von 1968 fertigen die Italiener jetzt auch Philippe Starcks „A.I.“-Stuhl aus Recyclingware. Erhältlich bei WohnArt im stilwerk Hamburg. Einen wallenden Vorhang aus massivem Holz schnitzte das Designerpaar Julia Läufer und Marcus Keichel mit „Curtain“ für Zeitraum. Der Tisch auf ungewöhnlichem Fuß erscheint wie eine flüchtige Momentaufnahme, in der die Zeit innehält. Das bayerische Label eint bereits seit seiner Gründung vor 30 Jahren Qualität, Design und Nachhaltigkeit. Erhältlich bei BettundRaum im stilwerk Hamburg. Die Dänen als Vorreiter: HOUE, Wehlers und Squarely Copenhagen überzeugen mit nachhaltigen und ressourcenschonenden Designs. Für alle die Lust auf noch mehr nachhaltige Designs haben, empfehlen wir einen Besuch in unseren Stores in Hamburg.

  • Places to See: Seattle

    Seattle, die größte Stadt im pazifischen Nordwesten der USA, ist ein faszinierendes Reiseziel, das Natur und Urbanität perfekt vereint. Die „Smaragdstadt“ liegt malerisch zwischen dem Puget Sound und dem Lake Washington, umgeben von üppigen Wäldern und majestätischen Bergen. Seattle - die "Smaragdstadt" im pazifischen Westen der USA. © Visit Seattle Das Wahrzeichen Seattles ist zweifellos die Space Needle. Der 184 Meter hohe Aussichtsturm bietet einen atemberaubenden 360-Grad-Blick über die Stadt und die Bucht. Bei klarem Wetter zeigt sich am Horizont sogar der schneebedeckte Mount Rainier. Im Seattle Center finden sich weitere Attraktionen wie das Museum of Pop Culture (MoPOP), das Musik- und Popkultur-Fans begeistert, sowie das Chihuly Garden and Glass Museum, das spektakuläre Glasskulpturen präsentiert. Ein weiteres Highlight ist der Pike Place Market, einer der ältesten Märkte der USA, wo Besucher frische Produkte und den ersten Starbucks-Laden entdecken können. Seattle ist zudem die Heimat von Starbucks, und Kaffeeliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Die Stadt ist gespickt mit unzähligen Cafés und Röstereien, die eine Vielzahl von Aromen anbieten. Sport, Märkte, Kultur und Kaffee: Seattle hat viel zu bieten. Obere Reihe: Die Climate Pledge Arena beheimatet unter anderem das NHL Team Seattle Kraken © Michael Dyrland, Idyllischer Blick auf den Northlake © Visit Seattle | Untere Reihe: Die Heimat von Startbucks liegt in Seattle, bekannt für seine vielen Märkte, darunter auch der Pike Place Market, einer der ältesten Märkte der USA © Visit Seattle Seattle ist auch für seine vielfältigen Stadtviertel bekannt. Pioneer Square zeigt die historische Seite der Stadt, während das trendige Belltown mit Boutiquen und Cafés lockt. Der International District ist das kulturelle Herz der asiatisch-amerikanischen Gemeinschaft und bietet zahlreiche kulinarische Erlebnisse. Insgesamt begeistert Seattle mit seinem einzigartigen Charme, kultureller Vielfalt und atemberaubenden Landschaften. Darüber hinaus trägt Seattle seit 2017 den UNESCO-Titel „City of Literature“. Die lebendige Literaturszene spiegelt sich in zahlreichen Buchhandlungen, Lesungen und literarischen Events wider. Kunstinteressierte sollten einen Besuch im Seattle Art Museum oder dem Frye Art Museum einplanen. Bekannt für seine vielfältigen Stadtviertel: Vom trendigen Belltown bis zum historischen Pioneer Square. © Visit Seattle Die Stadt wartet mit einer einzigartigen Mischung aus Entspannung und Aufregung auf, die Besucher in ihren Bann zieht. Ob Sie nun die ikonische Skyline bewundern, in einem der vielen Parks entspannen oder die pulsierende Innenstadt erkunden, Seattle hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Die Umgebung der Stadt lädt zu vielfältigen Outdoor-Aktivitäten ein. Ob Wandern im nahen Kaskadengebirge, Kajakfahren auf dem Lake Washington oder eine Fährfahrt zu den malerischen Inseln des Puget Sound – Naturliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Bild oben: Viel, viel Wasser: Seattle liegt auf der Landenge zwischen dem Pudget Sound und dem Lake Washington. © Rachael Jones Media | Bild Mitte: Kajakfahren mit Blick auf die Skyline. © Visit Seattle | Bild unten: Der Overlook Walk lädt zu einem Spaziergang von Seattles Küste bis zur Innenstadt ein. © Visit Seattle Das Wahrzeichen Seattle: Die berühmte Space Needle. © Rachael Jones Media Neugierig geworden? Mit unserem Reise-Partner CRD Touristik  im stilwerk Hamburg könnt ihr eure Reise nach Seattle individuell gestalten und buchen.

  • Auf diese Steine können Sie bauen

    Wir möchten euch nur ungern Steine in den Weg legen. Aber diese hier muss man gesehen haben: Im süditalienischen Matera hauen belgische Architekten eine Weinbar in ein neolithisches Weltkulturerbe. In China wird es dagegen richtig schräg, dort ragt ein „Lowscraper“ aus 1500 Jahre alten Backsteinen diagonal in die Luft. Kurz: Diese Geschichte ist in Stein gemeißelt. Matera © Krautkopf Text: Annika Thomé   Nur Fleisch und Nüsse auf dem Teller können sehr eintönig werden. Gut also, dass die Paleo-Diät jetzt durch Paleo-Living abgelöst wird: wohnen wie in der Steinzeit. Ein Trend, der nicht überall neu ist. In der apulischen Stadt Matera etwa graben sich die Wohnungen, die Sassi de Matera   – nach dem italienischen Wort für Stein –, tatsächlich schon seit der Jungsteinzeit in den Fels. Nicht ganz förderlich für die Immobilienpreise: Mitte des letzten Jahrhunderts brachen in den Grotten aufgrund mangelnder Hygiene Malaria, Typhus und Cholera aus. Eine „nationale Schande“ nannte der damalige Ministerpräsident Alcide De Gasperi den Ort an der Ferse des italienischen Stiefels, die Bewohner wurden zwangsversetzt. Mit der Ernennung zum UNESCO Welterbe im Jahr 1993 und jüngst dem Titel Kulturhauptstadt 2019 hat sich Matera aber wieder berappelt. Jetzt kommen die Kreativen.  Einer von ihnen ist Jan De Vylder vom flämischen Architektentrio „de vylder vinck taillieu“. Der 51-Jährige meißelte eine Weinbar in den Tufo , so nennen die Menschen hier das weiche, helle Gestein, das eigentlich kein vulkanischer Tuff, sondern Kalkstein ist. Seinen Wettbewerbsentwurf skizzierte der Belgier, ohne jemals vor Ort gewesen zu sein. Aber er hatte Glück, denn die Dimensionen stimmten – und mit dem ortsansässigen Architekten Michele Andrisani zudem noch eine Art Urgestein an seiner Seite. „Michele wusste genau, was möglich war. Und vor allem, was nicht. In Matera gibt es keine Straßen, keine Autos, nur verwinkelte Gassen. Da kannst du nicht mit einem Kran ankommen. Das hier ist alles Handarbeit“, sagt De Vylder über die Enoteca dai Tosi . Deren Herzstück, eine breite Treppe, die über drei Stockwerke in den Berg führt. Auf jeder Etage: Räume mit naturbelassenen Wänden und Decken. „Die meisten Gäste gehen erst einmal nach unten an die Bar und dann noch weiter runter in den Schatzkeller.“ Falsch – die meisten Gäste sind erstmal wahnsinnig froh, dass sie die Bar im Labyrinth der Felsenstadt überhaupt gefunden haben. Aber lassen wir De Vylder ausreden: „Da sitzt man dann bei einer guten Flasche, lernt jemanden kennen, kommt wieder hoch – und dann entdeckt man die Zisternen, die man am Anfang nicht gesehen hatte und in die man sich verkriechen kann wie in ein Privatzimmer“, sinniert der Architekt. „Ich habe das Gefühl, wir haben die gesamte Architektur der Stadt genommen, auf den Kopf gestellt und in eine Höhle gesteckt.“ Der Belgier gibt zu, schon lukrativere Aufträge ergattert zu haben. „Manchmal muss man aber auch die brotlosen Projekte annehmen. Wer darf schon ein Welterbe aushöhlen?“   Enoteca dai Tosi © Enoteco dai Tosi Akustik ist bei Stein oft ein Problem. Nicht bei Tuffstein!   Bezüglich des Inventars machte sich De Vylder vor allem um die Akustik Sorgen. Grundlos. „Der Tuff absorbiert einen Großteil der Geräuschkulisse. Ich war überrascht, wie gut man sich noch unterhalten kann, selbst wenn die Räume rappelvoll sind. Das ist bei Stein normalerweise ein Problem.“ Das Grün der Einrichtung, Holzschemel und Lampen etwa, eine Sonderanfertigung aus Norditalien, greift die für Matera typischen Farben der Fensterläden auf. „Ansonsten war alles regional. Die Handwerker, die wir anheuerten, die sogenannten Tufaroli,  kennen sich aus mit den Grotten. Ihr Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben.“ In der Regel arbeiten die Tufaroli mit elektrischen Handsägen. Je nach Felstiefe verändere der Stein allerdings seine Härte und Dichte. Und an hartem Tuff könne man sich durchaus die Zähne ausbeißen. Dann greifen die Materaner, deren Eltern und Großeltern übrigens froh sind, nicht mehr im Fels wohnen zu müssen – sie haben jetzt eine Wohnung mit Fenstern, ein Traum! –, zu einem alten Holzwerkzeug mit Metallzähnen, das den Stein abhobelt, „als wäre er Parmesan“. Sehr, sehr alter Parmesan. Einmal um den halben Erdball, in der Sechs-Millionen-Metropole Ningbo, südlich von Shanghai, achtgrößter Containerhafen der Welt, gilt regionale Identität derweil als limitiert und hinterwäldlerisch. Lieber macht man ganze Dörfer dem Erdboden gleich, als sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Genau das geschah auf dem Gelände des Ningbo Museums im Stadtteil Yinzhou. Über 30 Siedlungen mussten hier einem neuen Verwaltungszentrum, einem Park und dem Museum weichen. Aber dann platzte Pritzker-Preisträger Wang Shu, 58, vom Architekturbüro Amateur Architecture wie ein chinesischer Glücksdrache in die Ödnis. Anstatt den Schutt der Häuser abtransportieren zu lassen, sammelte Wang Shu die Überbleibsel, graue Backsteine und rote Ziegel in 20 verschiedenen Farbabstufungen, höchstpersönlich ein. Seine Idee: Das, was man normalerweise im Inneren eines Museums findet, sollte nach außen – und damit eine nur 24 Meter hohe, aber kolossale Demonstration gegen die anhaltende Planier-Moderne sein.    Höher wollte er seinen festungsartigen „Lowscraper“ nicht bauen. Das Ding sollte stattdessen schräg in die Breite wachsen und damit Ningbos alten City-Code einhalten, demzufolge die Dächer höchstens besagte 24 Meter in den Himmel ragen durften. Noch betagter als dieses Gesetz sind nur die von Wang Shu eingesammelten Abrisssteine selbst. Sie datieren bis zu 1500 Jahre zurück in die Tang-Dynastie. Die Art, wie Wang Shu sie aufeinandertürmte, lässt die Fassade des Museums nicht nur aussehen wie türkisches Baklava-Gebäck, sie hat in Gegenden wie dieser, in der oft Taifune wüten, Tradition. Häuser, die in Trümmern lagen, mussten schnell wieder stehen. Am zackigsten ging das mit einer Art des Schichtens ohne Mörtelzusätze, im Osten Chinas Wapan  genannt.     „Zackig“ war Imperativ bei Wang Shus Projekt. Der Architekt hatte nur wenige Monate Zeit, den 30.000 Quadratmeter großen Kulturbau zu planen. Details zu den zukünftigen Exponaten gab es keine. Nun wäre Wang Shu nicht Wang Shu, wenn er nicht trotzdem für jede Wand farbige Skizzen hätte anfertigen – und vor Ort alles wieder über den Haufen werfen lassen. Zeitlich blieb er dennoch im Rahmen. Was mit Sicherheit auch an seinem Enthusiasmus liegt. „Amateur bedeutet für mich nicht, neu im Job oder dilettantisch. Es geht mir eher um die Energie, die man am Anfang seines Berufslebens hat. Die Lust, etwas zu schaffen, dieses unbedarfte Entdecken von Neuland, das ganz andere Möglichkeiten eröffnet. Das musste ich den Repräsentanten der Stadt, die immer wieder auf die Baustelle kamen und das Ganze mit Argwohn beobachteten und etwas ,Zeitgemäßeres, dem technischen Fortschritt Angemesseneres‘ forderten, immer wieder erklären“, erzählt der 58-Jährige. „Low-tech ist nicht Synonym für laienhaft.“ Das Ningbo-Museum © Blaine Brownell   Den Fehler begradigen? Ach was, man ließ der Natur ihren Lauf       Wobei Wang Shu durchaus Platz lässt für Anfängerfehler. Oder besser: Materialfehler. „Irgendwann standen wir vor einer Kurve, die eigentlich eine Gerade hätte sein sollen. Es gab hitzige Debatten darüber, ob wir den Fehler im wahrsten Sinne begradigen sollten oder nicht. Schlussendlich habe ich alle Parteien überzeugen können, der Natur ihren Lauf zu lassen. Man kann nicht alles kontrollieren“, so der Architekt. „Guckt hinauf in den Himmel – alles, was ihr sucht, findet ihr in den vorüberziehenden Wolken“, soll er seinem Team gesagt haben. Was ihm unter den Handwerkern den Beinamen Shifu  einbrachte. „Meister“ nennen sie ihn jetzt, anstelle von Laoshi , Lehrer. „Das ist nett. Ich fühle mich wie ein alter chinesischer Philosoph“, lacht Wang Shu, der sich gern auch von einheimischer Landschaftsmalerei inspirieren lässt.     Was man sofort glaubt, wenn man durch den 30 Meter langen Eingangstunnel des Museums schreitet und im hellen Atrium über die Beton-Wände streicht, die in Bambusmatten gegossen wurden und so das für Bambus typische Muster aufweisen. Nimmt man eine der drei ausladenden Treppen zu den oberen Ausstellungsräumen, kann es sein, dass man urplötzlich wieder ins Freie tritt, auf eine große, offene Fläche. Lustigerweise fühlt es sich an, als hätte man gerade einen Berg erklommen. „Genau das wollte ich erreichen!“, freut sich Wang Shu. Dass Besucher auf der Vergangenheit herumklettern wie auf einem Berg. „Letztlich habe ich ja den Zuschlag bekommen, weil Ningbo imstande war, seine Geschichte komplett auszulöschen“, so der Architekt.     Pritzker-Jury-Mitglied Baron Peter Palumbo sagte bei Wang Shus Auszeichnung: „Seine Arbeiten bewegen sich jenseits der Frage Alt oder Neu. Seine Bauten sind zeitlos, tief verwurzelt in ihrem Kontext und trotzdem weltumfassend.“ Und auf einmal waren sie vergessen, die Vorwürfe, dass Wang Shu den rückständigsten Teil von Ningbo in das fortschrittlichste Viertel holte. Der Architekt dazu: „Genau darum geht es doch bei einem Geschichtsmuseum. Und wir haben mit den recycelten Wänden viel Geld gespart. Wir sind unter dem Budget von 5000 chinesischen Yuan pro Quadratmeter geblieben, das entspricht etwa 650 Euro. Und viel wichtiger noch: Wir haben Ressourcen geschont. Was bitte ist fortschrittlicher als das?“ Eben. So kann nur ein echter Shifu sprechen.

  • ReFraming Architecture

    Insbesondere Architekturschaffende, Interior Designer:innen und Immobilienplaner:innen profitieren bei anspruchsvoller Objektplanung vom gebündelten Kompetenzpotential im stilwerk. Darüber hinaus bietet stilwerk seit 2020 unter dem Titel "ReFraming Architecture" einen exklusiven B2B Hub für Professionals - mit dem Ziel, einen lebendigen Austausch zwischen Planer:innen und Marken zu ermöglichen. Live- und Onlinetalks Mehrmals Mal im Jahr lädt stilwerk zum Netzwerkevent in die Destinationen in Düsseldorf und Hamburg ein: Internationale Speaker:innen stellen in inspirierenden Vorträgen und zu zeitrelevanten Themen aktuelle Projekte vor. Darunter Martin Murphy (Störmer Murphy Partners) , Stephen Williams (Stephen Williams Associates) , Christoph Winkler (SEHW Architekten) ,   Julia Erdmann (JES socialtecture) , Jo Landwehr ( LH Architekten ), Pierre Jorge Gonzalez and Judith Haase (Gonzalez Haase AAS) ,   Giorgio Gullotta  (Giorgio Gullotta Architekten) ,   Tobias Wallisser  (LAVA) ,   Tim Ahlswede (Arup), Matthias Latzke (HPP Hamburg) ,   Finn Warncke (KPW Architekten) ,   Hadi Teherani (Hadi Teherani Architects), Oberbaudirektor  Franz-Josef Höing, Thomas Willemeit  (GRAFT), Jette Hopp (Snøhetta), Caspar Schmitz-Morkramer (caspar.), Tanja Jauernig  (adept), Mareike Lamm (sauerbruch hutton), Sven Thorissen (MVRDV), Susanne Brandherm (brandherm+krumrey interior architecture), Alexandra Wagner (allmannwappner) und viele mehr. Die Moderation der Talks übernimmt seit 2022 Karen Hartwig , Chefredakteurin vom Magazin AW Architektur und Wohnen . Unsere Partner: Termine 2024 Kontakt & Newsletter Werden Sie Teil des professionellen Netzwerks auf LinkedIn und melden Sie sich HIER zu unserem Newsletter an, um in Zukunft alle Informationen zu den exklusiven stilwerk B2B-Events sowie weitere Inspiration zu erhalten.

  • Wittmann Heritage

    Tradition schafft Innovation: Die Wittmann Möbelwerkstätten kreieren seit mehr als einem Jahrhundert Designikonen in höchster Manufakturqualität. Dabei kombiniert die Marke in ihrem Portfolio innovative Entwürfe aufstrebender Designer:innen mit Klassikern der Moderne. Ikonen der Moderne von Josef Hoffmann, Johannes Spalt, Friedrich Kiesler und Paolo Piva. © Wittmann Ohne Design wäre Wittmann nicht Wittmann – und ohne Handwerkskunst auch nicht. Seit jeher bringt der Austausch mit kreativen Köpfen aus der ganzen Welt frischen Wind in die Manufaktur. Die Handwerkskunst der Marke wiederum beflügelt Designer zu neuen Ideen. Diese wechselseitige Inspiration ist das Geheimnis hinter der einzigartigen Qualität und dem besonderen Charakter der Wittmann Möbel. Wittmann schöpft dabei aus einem reichen Schatz an Entwürfen, die von früheren Meistern der Designgeschichte geschaffen wurden. Modelle aus dieser beeindruckenden Sammlung werden in der Manufaktur in Niederösterreich neu aufgelegt und spiegeln die prägende Handschrift von Ikonen wie Josef Hoffmann, Johannes Spalt, Friedrich Kiesler und Paolo Piva wider. Für Wittmann ist Tradition alles andere als angestaubt. Sie ist der kreative Antrieb, der dafür sorgt, dass aus Ideen Wirklichkeit wird. Qualität im Design ist der rote Faden, der die Marke prägt – und das Geheimnis ihrer Verbindung aus einem reichen Erbe und einer Zukunft voller Möglichkeiten. JOSEF HOFFMANN (1870- 1956) SITZMASCHINE Josef Hoffmann entwarf das funktionale Möbel mit dem illustren Namen im Jahr 1905 als Einzelstück, zwischen 1908 bis 1916 ging es in Serie. Die Sitzmaschine zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie zwingend für Hoffmann die Einheit von Kunst, Funktion und Handwerk war. Die Produktion des ungewöhnlichen Lehnstuhls war und ist in höchstem Maße anspruchsvoll. ALLEEGASSE Josef Hoffmann entwarf diesen Archetyp des Salonmöbels im Jahr 1912 für das Wohnhaus der Familie Koller in der Wiener Alleegasse. Nach mehr als einem Jahrhundert Designgeschichte beweist das zierliche Möbel mit der markanten Kederführung immer noch Stil und Klasse. KUBUS Kubus ist ein Manifest all dessen, wofür Josef Hoffmann steht. Ein Würfel — ein in die dritte Dimension gebrachtes Quadrat, das wiederum aus zahlreichen einzelnen Quadraten besteht. Geometrisch, akkurat, keinen Fehler verzeihend. Die perfekte Ikone. In den 1960er Jahren wieder zum Leben erweckt, ist der bedeutende Entwurf aus dem Jahr 1910 untrennbar mit Wittmann und der meisterhaften Kunst des Polsterhandwerks verbunden. Die Entwürfe Josef Hoffmanns kombinieren Geometrie mit Funktion. © Wittmann JOHANNES SPALT (1920- 2010) CONSTANZE 3/4 Die charakteristischen Modelle der Serie 3/4 waren das erste gemeinsame Projekt des Architekten Johannes Spalt mit Wittmann. Das Attribut „zeitlos" trifft auf den Entwurf aus dem Jahr 1960 zu, wie auf wenig andere Designs. Sessel und Hocker Constanze 3/4 werden von Wittmann in kompromissloser Detailgenauigkeit mit all ihren markanten Gestaltungsmerkmalen re-editiert. Bauhaus lässt grüßen: Stahlrohr und Leder in geometrischer Gestalt. © Wittmann FRIEDRICH KIESLER (1890–1965) FREISCHWINGER NR. 2 1936 entwarf Friedrich Kiesler einen Stahlrohrfreischwinger für die New Yorker Wohnung von Charles und Marguerite Mergentime. Wie viele andere Designs Kieslers war der Freischwinger, der letztlich nie umgesetzt wurde, seiner Zeit weit voraus. Kieslers richtungsweisende Entwürfe werden von Wittmann in höchster handwerklicher Präzision und mit hohem Respekt vor der Ideenwelt des Gestalters reeditiert. PARTY LOUNGE Progressiv und seiner Zeit voraus: In der extravaganten Party Lounge manifestiert sich Friedrich Kieslers Denkweise. 1936 für die Wohnung Mergentime in New York entworfen und von Kiesler im selben Jahr zum Patent angemeldet, ist die großzügig dimensionierte und wandelbare Party Lounge Sinnbild des kommunikativen Möbels. Progressiv und klassich: Die Entwürfe von Friedrich Kiesler © Wittmann PAOLO PIVA (1950- 2017) AURA Aura ist Paolo Pivas Signature-Entwurf für Wittmann. Seit 1983 ist der Fauteuil mit den ausgewogenen Proportionen und der unverwechselbaren Form Inbegriff des universell einsetzbaren und auf vielen Gebieten talentierten Kompaktsessels. HAVANNA SOFA Italienisch lässige Linien flossen Paolo Piva stets sehr leicht aus der Hand. Dass er seinen zweiten Lebensmittelpunkt — neben Venedig — in Wien hatte und jahrzehntelang Seite an Seite mit Wittmann Möbel realisierte, brachte ein Quäntchen Strenge und eine Vorliebe für präzise Keder- und Nahtdetails in seine Entwürfe. Zeitlos, ästhetisch und eben typisch Piva zeigt sich auch Havanna, aus dem Jahr 2008. Polstermöbel der klassischen Art: Paolo Pivas Entwürfe. © Wittmann Wittmann ist bei uns im concept:space im stilwerk Hamburg im 3. OG erhältlich.

  • Goldfieber

    Auroville – Stadt der Morgenröte. Schon der Name der Kommune in Indien klingt wie eine Verheißung. Aber hält der Ort rund 50 Jahre nach seiner Gründung, was die Utopie verspricht? Text: Roland Rödermund   Manchmal muss man weit reisen, um bei sich anzukommen. „Hier fühle ich mich frei“, sagt Maria Groeger. „Ich habe gelernt, was mir jenseits der materiellen Welt wichtig ist.“ Und was ist das? Zum Bespiel Kreativität, Meditation, Harmonie. Fünf Mal, zuletzt zwei Monate lang, lebte die ehemalige Lehrerin aus Münster, 66, in der geheimnisvollen Stadt an der südindischen Koromandelküste: Auroville.   Den lieblichen Namen kennt man. Ebenso Bilder der riesigen Goldkugel, dem Meditationszentrum Matrimandir. Doch was genau ist Auroville – Sektenzentrum, Ashram, Künstlerdorf? Eher Sehnsuchtsort oder Spielwiese für Freigeister und Aussteiger und mit knapp 3000 Bewohnern die größte Kommune weltweit. Soziale, moralische, kulturelle, ja alle Unterschiede zwischen Menschen sollen hier aufgehoben werden. Die Gemeinde im Dschungel ist weder politisch noch religiös einem Staat verpflichtet, wird aber seit seiner Gründung 1968 von der UNESCO und der indischen Regierung gefördert. Im Prinzip kann hier jeder für eine unbestimmte Zeit herkommen und etwa an Healing- oder Yoga-Workshops teilnehmen. Für Aussteiger, die dauerhaft in der Gemeinschaft leben und arbeiten wollen, gibt es ein Probe-Jahr.    Die Bewohner, hauptsächlich Inder, Franzosen und Deutsche, haben ihre Berufe und Familien hier, sie organisieren sich in Gremien, um demokratisch über das Leben in ihrer Stadt zu verhandeln. Denn sie glauben an Auroville als eine bessere Welt. „Anfangs fand ich es komisch, dass die Läden in europäischer Hand sind, das Personal aber meist indisch ist“, sagt Maria Groeger. „Aber die indische und die europäische Mentalität ergänzen sich, genau wie die westliche Philosphie und indische Spiritualität. Gäbe es Auroville nicht, hätten viele Inder hier gar keine Arbeit.“   An einigen Stellen hapert es noch, die Stadt der Morgenröte ist noch lange kein geldfreier Ort, wie ursprünglich geplant. Und natürlich gibt es auch hier Konflikte im Zusammenleben. High Speed Internet, Motorräder, französische Küche und Cafés mit italienischem Cappuccino klingen ziemlich weltlich, aber im Paradies auf Erden gehören sie auch zur Tagesordnung. Vielleicht ist Auroville einfach ein guter Kompromiss zwischen Himmel und Erde.

  • Anders reisen

    Stellt euch vor, ihr fahrt in den Urlaub und dürft bis zum Ziel nicht die Augen öffnen. Kurz mal Blinzeln: Wow! Landscape Hotels mit enger Verbundenheit zur einheimischen Kultur sind die neue 5 Sterne-Kategorie des Nischentourismus. Smarte Design-Konzepte flechten sich hier in einzigartige Naturszenarien ein. Ach ja, Luft holen dürft ihr jetzt wieder. Annandale Farm in Neuseeland © Annandale Text: Silke Roth   ANNANDALE FARM, NEUSEELAND An der Südinselspitze Neuseelands liegt Akora. Wenn man sich das Ende der Welt vorstellt – et voilà, so könnte es aussehen. Dass Abgeschiedenheit der neue Luxus ist, hat Geschäftsmann Mark Palmer früh erkannt und sich für das Gelände mit Privatbucht ein eigenes Dorf ausgedacht. Kleine Luxus-Apartments mit Meeresblick, Design-Farmhaus, eine renoviere Schäferhütte und die stattliche Herrenvilla. Abends hört man auf dem knapp 1620 Hektar großen Gelände nur ein paar Schafe im Gras wandern und das Meer rauschen. annandale.com , buchbar über welcomebeyond.de HOTEL ROOMS KAZBEGI, GEORGIEN Majestätische Aussicht und imposanter ist nur die Kulisse in der das Hotel steht. An wohl keinem Ort im nördlichen Georgien bricht das Licht über dem Berg Kazbegi so herrlich wie hier auf der Außenterrasse. Im Haus selbst sind Bibliothek, Indoor-Pool und Casino mit Blick auf das Kaukasusgebirge ausgerichtet. Für das Interieur haben sich Jungdesigner aus der 150 Kilometer entfernten Hauptstadt Tiflis einen Mix aus altem Georgischen Charme mit Holz, Backstein und rustikalem Industrie-Chic ausgedacht: roomshotels.com   SACROMONTE, URUGAY Zur Begrüßung gibt es eine gigantische Spiegelfront (Seite 18) mitten in der Sierra Carapé im Süden Uruguays. Nicht gerade das, was man im Nirgendwo Lateinamerikas erwartet. Auf 101 Hektar Land entsteht hier zwischen jungen Weinreben und hügeligen Grasflächen ein Naturresort für Weinliebhaber. Durchdacht vom brasilianisch-uruguayischen Architektenbüro MAPA kommen hier Natur und Design zusammen. Auf weiter Flur gibt es zehn Villen und vier Gästehäuser. sacromonte.com   Fotos © Leonardo Finotti LA PEDEVILLA, SÜDTIROL Die Vision eines modernen Chalets in der Dolomiten-Gemeinde San Vigilio Di Marebbe umzusetzen, hatten die beiden Architekten Armin Pedevilla und Caroline Willeit schon lange. 2013 bauten sie zwei Häuser, die alten Ladinischen Gehöften nachempfunden sind. In einem wohnen sie mit ihren Kindern selbst, das andere wird an Gäste vermietet. Die schwarz-weiße Ästhetik auf 1200 Höhenmetern wirkt zwar futuristisch, doch im Innenraum wurde auf traditionelle Materialien wert gelegt. Boden und Türen sind aus der bergtypischen Zirbe, die Vorhänge aus Lodenstoffen und die Wände kommen von weißem Dolomiten-Beton. lapedevilla.it , buchbar über welcomebeyond.de     BERGALIV, SCHWEDEN Minimalistische Lofts sind das Retreat in der nordschwedischen Provinz Häsingland. Eines von vier geplanten Stelzenhäuser ist schon fertig. Unten die Wohnebene, oben eine überdachte Terrasse. Über eine Holzbrücke kommt man zum Wohnbereich, der so reduziert ist, dass man fast meint in Japan zu sein. Futon-Betten, die tagsüber aufgerollt an der Wand hängen, eine Eckbank am Fenster ist Sofa und Esszimmer gleichermaßen. Nichts im Loft lenkt vom Blick über das lange Flusstal ab. bergaliv.se   Fotos: © Hanna Michelson   PATAGONIA CAMP, CHILE Glamping ist Camping für anspruchsvolle Stadtmenschen. Im Boutique-Hotel schläft man in einer der Jurten, die luxuriöse Variante des mongolischen Zelts. Von dort hat man Aussicht auf den Toro-See und den Nationalparks Torres del Paine. Gebaut wurde alles mit wenig Impact auf die Natur, eigene Wasseraufbereitungsanlagen und selbst die verwendeten Reinigungs- und Waschmittel sind umweltverträglich. patagoniacamp.com , buchbar über welcomebeyond.de

  • Wonderwalls

    Graffiti-Stars aus der ganzen Welt verwandeln unscheinbare Dörfer in Gambia in kunterbunte Kunstwerke. Dahinter steckt ein Projekt, das den Tourismus und die Völkerverständigung fördern will. Wir sprachen mit dem Macher hinter der Idee. Graue Wände zum Leben erweckt: Afrikas bunter Alltag inspirierte den Brasilianer Rimon Guimarães zu seinem großformatigen Mural. Text: Andrea Bierle   „Wide Open Walls“ heißt das Kunst-Projekt, für das Lawrence Williams, Engländer und Betreiber der ökologischen „Mandina River Lodges“, seit 2011 Graffitikünstler aus der ganzen Welt in seine Heimat Gambia einlädt. Seine Idee: die grauen Wände in etwas Spektakuläres zu verwandeln und Urlauber für Afrikas kleinstes Land zu begeistern, denn das hat mehr als nur Sonne, Strand und Meer zu bieten. Im Laufe der Zeit verwandelten sich so Galowya und die umliegenden Dörfer in ein farbenfrohe Kunstgalerie – und in ein Mekka der Völkerverständigung.   Internationale Graffiti-Stars wie ROA aus Belgien, der in Israel lebende Addam Yekutieli, Eelus aus Brighton oder Remi Rough aus London sind Ihrem Ruf gefolgt und nach Gambia gekommen. Wie haben Sie das geschafft? Viele Künstler reisen das ganze Jahr von Stadt zu Stadt. Die Möglichkeit, in einer ländlichen, afrikanischen Umgebung zu malen, ist etwas Neues und Spannendes für sie. Sie waren mehr als bereit zu kommen und zu sehen, was Gambia zu bieten hat.   Und was ist das genau? Gambia ist ein so schönes kleines Land! Da die Zeitverschiebung von Europa nur eine Stunde ausmacht, hat man trotz Langstreckenflug keinen Jetlag. Aber das eigentliche Argument ist das gambische Volk. Man kann allein dorthin reisen und findet Freunde, sobald man aus dem Flieger steigt. Gerade auf dem Land spürt man die Gemeinschaft. Es ist bereichernd und wunderschön, mit den Kindern oder Ältesten zusammenzusitzen und zu reden. Diese Erfahrung haben auch die Graffiti-Künstler genossen.   Gibt es denn eine Graffiti-Kultur in Gambia? Vor dem Start von „Wide Open Walls“ war Straßenkunst nicht verbreitet, und auch heute noch ist die Szene sehr klein. Ich bin aber froh, dass sich das im Rahmen hält, denn zu viel davon kann einen Ort auch unattraktiv aussehen lassen.   Haben die Künstler einfach drauf losgemalt oder gab es ein von Ihnen vorgegebenes Konzept? Kunst ist etwas sehr Persönliches. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich den Leuten vorschreiben sollte, was sie zu tun haben. Aber viele Dorfbewohner waren am kreativen Prozess beteiligt.   Gab es auch Motive, die sie nicht mochten? Nur einmal gefiel einer Familie das gemalte Bild an ihrem Haus nicht und sie bat darum, es zu entfernen – was wir sofort taten.   Als Organisator mussten Sie die Fäden zusammenhalten… Ja, keine leichte Aufgabe. Mein Job bestand darin, die Künstler mit Farbe, Leitern, Essen und Wasser zu versorgen, sowie den Transport zu organisieren. Am Ende des Tages saßen wir alle zusammen und tauschten uns aus – was funktioniert und was muss anders gemacht werden?   Wie viele Wände wurden so zu Kunst? Das kann ich nicht genau sagen – aber eine Menge! Durch die entstehenden Freundschaften nahm das Projekt seinen ganz eigenen Lauf. Ich erinnere mich an eine Szene, als David Shillinglaw den Imker vom Dorf traf und mit Unmengen Honig in unsere Lodge zurückkehrte. Am nächsten Tag ging er zur Hütte des Mannes und bemalte sie. Es gibt immer noch Gemälde, die ich nur von Fotos kenne, da ich keine Ahnung habe, wo sie entstanden sind. Unverwechselbar: Leuchtende Farben und große Augen sind typisch für David Shillinglaws Stil. "Es ist unglaublich, das Haus anderer mit deren Zustimmung zu gestalten", sagte der Künstler über seine Teilnahme am Graffiti-Projekt in Gambia. "Aber damit auch einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten, ist unbezahlbar." Übrigens: In Hamburg schmückt die 7. Etage des Scandic Hotels eine Arbeit des Malers.   Nicht zu übersehen sind die großformatigen Wandgemälde von ROA. Im ersten Jahr, in dem ROA beim „Wide Open Walls“-Projekt dabei war, malte er Tiere – aber sie kamen wohl eher aus Ostafrika. Im darauffolgenden Jahr malte er also welche aus Gambia. Er ließ die Vögel, Insekten und Reptilien um ihn herum bestimmen, was er auf die Wand brachte. Viele Künstler finden, dass ihre Motive beim zweiten Besuch besser in die Umgebung passten.   Einige Bilder sind inzwischen verschwunden. Kommen neue hinzu? Das Vergängliche liegt in der Natur von Straßenkunst – sie ist nichts Dauerhaftes, und das afrikanische Klima mit seiner ausgeprägten Trocken- und Regenzeit fordert seinen Tribut. Trotzdem kann man noch immer viele Murals sehen. Außerdem ist es auch eine Chance, über Neues nachzudenken.   Gibt es Pläne, das Projekt fortzusetzen? Vor drei Jahren hatte ich einen schlimmen Autounfall. Seitdem befinde ich mich in ärztlicher Behandlung in Großbritannien. Bis ich wieder ganz nach Gambia zurückkehren kann, arbeite ich an einem neuen Konzept. Diesmal soll es größer werden, facettenreicher. Ich bin bereits mit vielen Künstlern im Gespräch. Spätestens 2021 soll es ein Festival geben – mit Kunst, Kultur und Musik. Die Arbeiten von Remi Rough in Galowya Remi Rough, britischer Straßen- und Galeriekünstler, über seine Zeit in Galowya:   „Ich war zum ersten Mal in Gambia. Die Menschen in den Dörfern waren so warmherzig! Die Kinder brachten uns Mangos, die sie für uns gesammelt hatten. Ich sagte ihnen, wie viel sie in Großbritannien kosten. Sie konnten nicht glauben, dass man dafür zahlen muss. Ich arbeitete auch mit dem bekannten gambischen Künstler Njogu Touray zusammen. Die Einheimischen unterstützten uns, indem sie uns ihre Räume zur Verfügung stellten. Meine Arbeiten sind abstrakt, also habe ich einfach Farben und Formen dort gemalt, wo sie funktionierten. Diese Reise änderte meine Sicht auf die Welt – wie andere leben und wie ich lebe.“

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