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  • HAPPY 50 TOGO

    In diesem Jahr feiert Ligne Roset 50 Jahre Togo und hüllt die Sofaikone in neue Stoffe. Noch bis Ende 2023 ist "La Toile du Peintre" von Pierre Frey in unseren Stores im stilwerk Düsseldorf und Hamburg erhältlich. „Eine Zahnpastatube, wie ein Ofenrohr gefaltet, und an beiden Enden geschlossen.“ So beschrieb Michel Ducaroy 1973 sein Design, das vom Fachpublikum kritisch beäugt wurde, dem Zeitgeist aber entsprach und so schnell zum Starprodukt von Ligne Roset avancierte. Das Besondere am Sofa: Es besteht komplett aus Schaumstoff und kommt ganz ohne stabilisierende Rahmenstruktur aus. Möglich wurde diese Art von Design erst durch die damals neu aufkommenden Qualitätsschaumstoffe und Polyesterwatten. Für Michel Ducaroy boten diese Materialien ein Eldorado für formale Spielereien, die er mit seinem knittrigen Sofaentwurf schließlich zelebrierte. Das Togo im Laufe der Zeit. Alle Fotos © Ligne Roset Modetier ohne Falten Die Hippie-Generation zelebrierte Ducaroys Entwurf gleichermaßen – konnte sie die neue Art von Lässigkeit und Anderssein mit diesem bodennahen Sofa feiern. Mittlerweile sind mehr als 1.5 Millionen Exemplare verkauft und gerade in den letzten Jahren erlebte das TOGO ein absolutes Revival. Grund genug für Ligne Roset das 50-jährige Jubiläum des Bestsellers mit zwei limitierten Editionen übers ganze Jahr zu feiern. Eine davon ist noch bis zum 31. Dezember 2023 erhältlich: „La Toile du Peintre“ von Pierre Frey. TOGO wird zur „Künstlerleinwand“ und schmückt sich mit einem zeitgenössischen Bezugsstoff, der ein Werk der Malerin Heather Chontos interpretiert und große, grafische Muster in leuchtenden Farben erstrahlen lässt. "La Toile du Peintre" in voller Schönheit. © Ligne Roset Die Sonderedition ist in unseren Ligne Roset Stores im stilwerk Düsseldorf und Hamburg erhältlich.

  • Farbtrends 2024

    Wie jedes Jahr haben die großen Farbhersteller wie Pantone, Akzonobel/Dulux oder Caparol Ende 2023 ihre Farbtrends für das kommende Jahr präsentiert: Die Nuancen variieren, was alle verbindet: Das Pudrige und Sanfte. Es folgt: Ein kurzer Überblick. Architektur, Mode, Design: Farben bestimmen unsere Welt. Sie beeinflussen unsere Stimmung, verleihen einem Raum Charakter und können Ausdruck unserer Persönlichkeit werden. Farbtrends entwickeln sich dabei über mehrere Jahre – vom ersten Auftauchen zur allgegenwärtigen Erscheinung bis zum letztendlichen Abebben. Farbhersteller wie Pantone aus den USA, Akzonobel/Dulux aus Großbritannien oder Caparol aus Deutschland analysieren in ihren Forschungs- und Entwicklungsabteilungen langfristige gesellschaftliche Strömungen, um harmonische Farbwelten zu erschaffen, die am Puls der Zeit liegen. Denn, ob ein Farbton nur einen kurzfristigen Hype erlebt oder sich langfristig zu einer beliebten Nuance etabliert, hängt von globalen Entwicklungen – sogenannten Mega-Trends – ab. Dazu gehören Themen wie Urbanisierung und Digitalisierung, die Schere zwischen Arm und Reich, moderner Feminismus, der Klimawandel oder eine Pandemie. Die letzten Jahre waren weltweit geprägt von multiplen Krisen, Kriegen und gesellschaftlichen Konflikten. Die wirtschaftlichen, sozialpolitischen und psychologischen Folgen beeinflussen unsere Gesellschaft nachhaltig. Kein Wunder also, dass auch die Farbtrends 2024 der führenden Farbinstitute darauf Bezug nehmen: Es geht um Sanftheit, Gemeinschaft und Zuversicht. PANTONE Bereits zum 25. Mal kürt das Pantone Color Institute die Farbe des Jahres. Damit übersetzt das Institut bereits ein Vierteljahrhundert den globalen Zeitgeist und die aktuelle Stimmung sowie Einstellung der Menschen in Farbtöne. Begonnen hat alles im Jahr 1999 mit dem Blauton "PANTONE Cerulean Blue 15-4020". 2024 heißt die Trendfarbe "PANTONE Peach Fuzz 13-1023": Eine helle Pfirsichnuance, die einen frischen Ansatz für eine neue Sanftheit bietet und eine Botschaft des Teilens, der Gemeinschaft und der Zusammengehörigkeit vermittelt. Fotocredits: © PANTONE AKZONOBEL/DULUX Die Farbexpert:innen des britischen Farbenhersteller Akzonobel/Dulux haben "Sweet Embrace" zu ihrem Ton des Jahres erklärt: Inspiriert von sanften Federn und Abendwolken bringt diese sanfte Farbe eine wohlige Atmosphäre in den Raum, die als Ausgleich zur schnelllebigen und komplexen Welt draußen, gut tut. Das Credo der Dulux Expert:innen für dieses Jahr: "Zuhause, wo dein Leben ist". Zu "Sweet Embrace" gesellen sich drei passende Farbpaletten, die mal warm, mal ruhig, mal belebend wirken. CAPAROL Beim deutschen Farbexperten Caparol steht die Natur im Fokus: Mehr denn je, wird sie zur Ruhe- und Energieoase. Daher hat das Caparol FarbDesignStudio "Honig-Gold" zur Farbe des Jahres gekürt. Ein Ton, der in seiner leuchtenden Natürlichkeit Erdverbundenheit, Eleganz, Optimismus und Behaglichkeit vermittelt. Drei Farbwelten gruppieren sich um diesen strahlenden Ton herum. Dabei ist die Verbindung von Innen und Außen zentral und das Durchlässige steht im Fokus. © Caparol Um sich die Trendtöne „Peach Fuzz", „Sweet Embrace" und „Honig-Gold" in die eigenen vier Wände zu holen, muss es nicht immer gleich eine großflächige Wandgestaltung sein – auch in Form von Accessoires, Textilien oder Kleinmöbeln lassen sich die Farben gut in bestehendes Interieur integrieren. Besonders harmonisch wirken dazu Naturmaterialien wie Holz, Wolle und Marmor. Optimale Beratung in Sachen Farbgestaltungen und Raumplanung sowie jede Menge Inspiration für Möbel und Wohnaccessoires passend zu den Trendfarben 2024 finden Sie an sechs Tagen pro Woche in unseren Design Destinationen in Düsseldorf und Hamburg.

  • ReFraming Art

    Wie verändert sich die Kunstwelt? Sechs Menschen, sechs Statements. Zusammengetragen von Bettina Krause im stilwerk Magazin "ReFraming". Ich wünsche mir mehr Realness in der Kunstwelt, auch wenn es allen Beteiligten weh tut. Kristina Schuldt, Malerin „Die Kunst der Zukunft wird weiterhin eine universale Sprache sprechen, zu der viele Menschen Zugang finden können, ohne dass sie dieselbe Sprache sprechen. Die künstlerische Reflektion unserer Welt und Gesellschaft wird immer wichtiger werden als parallele Ebene.“ Rosa Barba, Videokünstlerin „Der Kunstmarkt ist bisher eine konservative Branche mit progressiven Inhalten gewesen, aber in den letzten Jahren gab es eine Aufbruchstimmung wie nie zuvor. Das liegt unter anderem  an der Umstellung auf Online-Aktivitäten, der steigenden Inflation und der Tatsache, dass Sammlerinnen und Sammler während der Pandemie mehr Zeit zu Hause verbracht haben und so ihr Bewusstsein für Kunst noch größer geworden ist. Dabei beginnen Menschen gerade erst den Nutzen von NFTs in Bezug auf digitale Kunst, aber auch fraktioniertes Eigentum zu verstehen. Dieser Trend wird sich zukünftig noch beschleunigen.“ Johann König, Galerist "In Zeiten wie diesen, in denen vieles unbegreiflich erscheint, brauchen wir die Stimmen der Künstler*innen mehr denn je. Sie mischen sich ein, hinterfragen, greifen aktuelle Themen auf und öffnen neue Sichtweisen. Die Rolle der Kunst als Mittler wird für die Gesellschaft weiter an Bedeutung gewinnen." Maike Cruse, Direktorin Gallery Weekend Berlin „Eine wesentliche Dimension der Kunst, die sie von anderen, eher empirisch ausgerichteten Wissenschaften unterscheidet, ist die Anerkennung der konstruktiven Kraft des Zweifels und der Unsicherheit. Dies ist wichtig, da die Gesellschaft heute nicht nur mit der kolossalen Gefahr eines Zusammenbruchs des Erdsystems in Form der Klimakrise konfrontiert ist, sondern auch mit einer Krise der Vorstellungskraft. Die der Kunst innewohnende Offenheit - die Bereitschaft, den gesellschaftlichen Rahmen zu sprengen und ungewöhnliche Zusammenhänge herzustellen - kann als ein Instrument zur Bewältigung der immensen und abstrakten Herausforderungen betrachtet werden, die vor uns liegen.“ Julian Charrière, Künstler „Zukunftsgerichtete Kunst will direkt in der Gesellschaft wirken, nicht nur hinter Museums-mauern. Sie engagiert sich politisch und sozial, setzt auf Diversität und versucht, für alle offen zu sein.“ Elke Buhr Chefredakteurin Monopol Magazin

  • "Vergessen Sie den Geniestreich des Einzelnen"

    Vom ersten Unterwasserrestaurant Europas bis zum spektakulären Opernhaus in Oslo: Snøhetta zählt zu den erfolgreichsten und innovativsten Architekturbüros der Welt. Direktorin Jette Cathrin Hopp erklärt welcher Arbeitsethos hinter den Projekten steht und wie das Bauen von morgen funktioniert. © Pepe Lange Interview: Silke Roth stilwerk: Welche Themen beschäftigen Architekten heute? Jette C. Hopp: Urbanisierung, Digitalisierung und Klimakrise. Schon vor der Pandemie stand die Welt vor einer Reihe globaler Transformationen im Bereich des Bauwesens und der Architektur. Da die Weltbevölkerung voraussichtlich noch vor dem 22. Jahrhundert die Grenze von zehn Milliarden Menschen erreicht, wird der Bausektor die Megatrends, die unseren Planeten umgestalten, verstehen müssen. Auf einem endlichen Planeten, auf dem unbegrenztes Wachstum erwartet wird, um unsere wachsende Bevölkerung zu ernähren, erfordern diese Zeiten große Veränderungen. stilwerk: Wie geht Snøhetta diese Themen an? Jette C. Hopp: Unsere Arbeit zielt darauf ab, die Wahrnehmung der Umgebung, der Identität und der Beziehung zu anderen Menschen und den physischen Räumen, die wir bewohnen, zu stärken. Egal ob sie natürlich oder vom Menschen geschaffen sind. Mit mehr als 280 Mitarbeitern aus 32 verschiedenen Nationen mit Sitz in Oslo und New York und Büros in Paris, Hongkong, Innsbruck und Adelaide integrieren wir in unseren Projekten Architektur, Landschafts-, Innenarchitektur, Produkt- und Grafikdesign. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Disziplinen ist eine wesentliche Antriebskraft unserer Arbeitsweise. Der inhaltliche Ansatz stammt aus einer langjährigen nordischen Tradition, die sich an humanistischen Werten wie Offenheit, Gleichheit und Großzügigkeit orientiert. Daher beginnt jedes Projekt mit einem Workshop. Die dabei erarbeiteten Ideen und Werte führen dann wie ein roter Faden durch den gesamten Projektverlauf. stilwerk: Dieser inhaltliche Ansatz zeichnet sich auch im Firmennamen ab, richtig? Jette C. Hopp: Stimmt. Seit über 30 Jahren leiht sich Snøhetta den Namen eines norwegischen Berges, welcher 2286 Meter hoch ist. Wir bezeichnen Snøhetta als einen Ort, von dem niemand stammt, zu dem aber jeder hingehen kann. Dieses Bild beschreibt sehr deutlich unsere kollektive Grundhaltung, die als ein kollaboratives Architektur- und Landschaftsnetzwerk begann, und seit 1989 einer transdisziplinären Denkweise treu bleibt. stilwerk: Lassen Sie uns in der Praxis daran teilhaben. Was heißt transdisziplinäre Denkweise denn konkret? Jette C. Hopp Unser Arbeitsethos ist offen, direkt und zugänglich. Wir praktizieren eine transdisziplinäre Arbeitsweise, bei der Individuen verschiedenster professioneller Hintergründe - von Architekten über Künstler bis hin zu Philosophen und Soziologen - die Rollen wechseln, um möglichst unvoreingenommen und jenseits geltender Konventionen unterschiedliche Perspektiven einnehmen können. Wir bezeichnen diese Methodik als „Transpositionierung“. Innerhalb des Büros wird so ein offener Austausch zwischen Rollen und Disziplinen gefördert. Architekten, Landschaftsarchitekten, Innenarchitekten, Künstler und Designer arbeiten gemeinsam in einem integrativen Prozess, um von Anfang an verschiedene Sichtweisen und Prioritäten zu repräsentieren. Dieser Ansatz spiegelt sich auch in unserer Arbeit mit Auftraggebern und deren Projektbeteiligten wider. Die Bauherren werden kurzzeitig zu Architekten und die Architekten zu Bauherren. Durch die Begegnung auf Augenhöhe wird Raum geschaffen für ein gegenseitiges Verständnis von Zielen und Ansprüchen. Die Umkehrung der Rollen erweitert auf eine konstruktive Art die eigene Komfortzone und ersetzt eine etwaige engstirnige Herangehensweise. Die Qualität und Stärke unserer Entwürfe, die immer eine spezifische Identität widerspiegeln, werden durch intensive Recherchearbeiten erreicht. Wir distanzieren uns bewusst von dem im deutschsprachigen Raum noch immer weit verbreiteten „Meisterdenken“. Nicht der Geniestreich eines Einzelnen, sondern das Ergebnis der Zusammenarbeit vieler steht im Mittelpunkt unseres Schaffens. stilwerk: Haben Sie gerade ein Herzensprojekt? Jette C. Hopp: Meine persönlichen „Lieblingsprojekte“ sind die neusten Snøhetta-Projekte, die noch in der Entwicklung und im Entstehen sind, da man durch die unterschiedlichen Prozesse die Relevanz eines Projektes für Gesellschaft beeinflussen kann. Darüber hinaus liegen mir die Aufträge am Herzen, die einen Innovationsaspekt enthalten. Also Projekte, die Grenzen des Herkömmlichen überschreiten, Standards und etablierte „Wahrheiten“ in Frage stellen. Innovation wird erreicht, wenn man die Grenzen der konventionellen Vorstellungen überschreitet. Das bedeutet, dass man neue Wege der Interaktion zwischen Menschen definiert, neue Funktionalitäten und Nutzungsformen hinzufügt und so neue architektonische Typologien schafft, die einen gesellschaftlichen Wandel bewirken können. Die Oper in Oslo ist ein gutes Beispiel. Opernhäuser haben normalerweise klare historische Bezüge. Wir wollten diese Typologie verjüngen, um auch die Opern- und Ballettkünste Teil einer möglichen Zukunft werden zu lassen. Dieser Gedanke führte uns dazu, ein Gebäude zu entwerfen, das ein Publikum anspricht, welches nicht speziell mit der Oper vertraut ist, um so ein Objekt mit einem allgemeineren Charakter zu schaffen. Das Gebäude selbst wurde zu einem Instrument des interaktiven Dialogs zwischen einer größeren Öffentlichkeit und den Künsten. Das Dach ist frei zugänglich und indem wir eine solch intime Beziehung zwischen den Besuchern und dem Gebäude ermöglichen, erreichen wir ein Gefühl des öffentlichen Eigentums an dem Objekt. stilwerk: Wie verändern heute Architektur und Design die Welt von morgen? Jette C. Hopp: Der Beitrag der Bauindustrie und der Architektur ist entscheidend für das Erreichen der globalen Energie- und Umweltziele. Gleichzeitig steigern qualitativ bessere und energieeffizientere Gebäude die Lebensqualität der Menschen und bringen zusätzlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Mehrwert. Das Bewusstsein und der Einsatz für den Schutz der Umwelt auf unserem Planeten ist gewachsen und Architektur muss neben ihrer grundlegenden Verpflichtung zur sozialen Nachhaltigkeit strenge Umweltstandards erfüllen. Auch unsere Arbeit muss diese Extrameile gehen, um die negativen Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Insbesondere mit bewusster Wahrnehmung der Besonderheiten eines gegebenen Ortes, ob es sich um eine Küstenlinie, die karge Schönheit eines felsigen Landes oder einer historischen Stadt handelt. Wir versuchen die jeweilige Umwelt zu ergänzen, sie durch ihre Designästhetik zu spiegeln und die zukunftsweisenden Technologien des Bauwesens zu nutzen, um ökologische Katastrophen zu lösen oder zu verhindern. stilwerk: Was inspiriert Sie bei ihrer Arbeit? Jette C. Hopp: Meine Kinder, Kollegen, schöne Räume, Kunst, Venedig und die Fjorde. stilwerk: Welche Erwartungen haben Sie selbst an sich als Architektin? Jette C. Hopp: Man sollte versuchen, neben klaren Nachhaltigkeitszielen, das Projekt aus seinem Gesamtkontext heraus als Gestaltung von Lebensraum zu verstehen und nicht als einzelnes Objekt zu betrachten. Ein neues Projekt hat immer das Potenzial sozialen Mehrwert zu generieren. Als Entwickler hat man sowohl die Möglichkeit als auch die Verantwortung das Projekt positiv zu seiner Umgebung beitragen zu lassen, ohne dass diese Haltung Konsequenzen für das Baubudget haben muss. Begreift man in diesem Sinne Architektur als soziales Instrument, dass Architektur zu gesellschaftlichen Veränderungen beitragen und diese idealerweise verbessert - so können alle neuen Projekte, an unterschiedlichsten Orten, soziale Interaktion schaffen. Oben v.l.n.r.: Snøhetta Oslo Office, © Marc Goodwin | Under, © Snøhetta | Under Außenansicht, © Snøhetta // Untern v.l.n.r.: Powerhouse Brattorkaia, © Snøhetta | | King Abdulaziz Center for Knowledge and Culture, © Frans Parthesius | King Abdulaziz Center for Knowledge and Culture, © Frans Parthesius Das Interview führte Silke Roth und erschien erstmals im stilwerk Magazin "ReFraming" im August 2022.

  • Kein nettes Hobby für nette Mädchen

    Die Geschichte des Bauhauses ist eine Geschichte der Männer. Sie hatten an der legendären Kunstschule nicht nur das Sagen, sondern drängten Studentinnen systematisch ins Abseits. Höchste Zeit also, sie anders zu erzählen - und zu zeigen, dass die Bauhaus-Frauen alles andere als Randfiguren waren. Keine Lust auf brave Hausarbeit: Marianne Brandt und Kommilitoninnen © Bauhaus-Archiv Berlin Text: Manuel Almeida Vergara Vergessen, übersehen, unterschätzt – lange Zeit passte das zu Anni Albers und ihren prägnant gemusterten Geweben. Genauso passte das zu Marguerite Friedlaender und ihren schlichten Teeservice und zu Gunta Stölz und ihren abstrakten Wandteppichen. Es passte zu der Spielzeugdesignerin Alma Siedhoff- Buscher, der Fotografin Gertrud Arndt, der Bildhauerin Ilse Fehling. Denn die nur 14 Jahre währende Geschichte der in Weimar gegründeten und in Dessau zu internationalem Ansehen gelangten Kunstschule ist nicht nur eine Geschichte des avantgardistischen Konzepts, der Vereinbarkeit von Kunst und Kunsthandwerk, der Freundschaft beider Gattungen. Die Geschichte des Bauhauses ist auch eine Geschichte der Männer. Zumindest waren sie selbst davon überzeugt, die Männer, die Lehrenden und Studenten um Schulgründer Walter Gropius. „In diesem Sinne war das Bauhaus kein Vorbild“, sagt Uta Brandes. Die emeritierte Professorin lehrte „Gender und Design“ an der Köln International School of Design, setzt sich heute als Mitbegründerin des International Gender Design Networks für geschlechter­sensible Gestaltung und eine gerechte Rollenverteilung in der Branche ein. Ihre Stimme wird ein bisschen spitz, als sie Gropius’ Programm zur Schulgründung 1919 verliest: „Als Lehrling aufgenom­men wird jede unbescholtene Person ohne Rücksicht auf Alter und Geschlecht, deren Begabung und Fortbildung vom Meisterrat als ausreichend erachtet wird.“ Überrascht und schockiert, vielleicht ein bisschen beleidigt sei der Architekt Walter Gropius dann gewesen, als sich viele Frauen auf die Studienplätze bewarben, schließlich im ersten Jahrgang sogar mehr Frauen als Männer studierten. Wenig spä­ter habe es dann geheißen, man brauche „eine scharfe Aussonderung gleich nach der Aufnahme, vor allem bei dem Zahlen nach zu stark vertretenen weiblichen Geschlecht“, liest Brandes vor. „Und wenn die dann schon da waren, dann sollten sie wenigstens das machen, was Frauen sowieso schon konnten“, ergänzt sie in ei­genen Worten. „Häkeln, stricken, sticken, hegen und pflegen.“ Es ist bekannt, dass den weiblichen Studentinnen am Bauhaus früh nahegelegt wurde, sich den Weberei- und Keramik- Klassen zu widmen. Sie wurden gedrängt, heißt es sogar. Noch galt die Annahme – selbst am progressiven Bauhaus –, Frauen seien für zartere, einfachere Aufgaben besser geschaffen als für die Arbeit an Metall oder Staffelei. Umso bemerkens­werter, dass die Frauen in eben diesen Klassen dann Herausragendes leisteten. „Letztlich war es die Textilwerkstatt, die der Schule am meisten Geld eingespielt hat“, sagt Kuratorin Müller-Schareck. „In Dessau haben die Frauen immer mehr Kooperationen mit der Industrie ange­schoben, haben Messen bestückt und für große Firmen Entwürfe gemacht.“ Sie haben erdacht und produziert – nicht nur dekorative Wandbehänge mit hübschen Mustern, sondern echte textile Innovationen. Anni Albers etwa hat für ihre Abschlussarbeit 1929/30 ein schall­schluckendes Gewebe erfunden, wurde sodann Nachfolgerin von Gunta Stölz als Leiterin der Werkstatt. „Auch Anni Albers hat später in Interviews gesagt, dass sie in diese Richtung geschoben wurde“, sagt Müller-Schareck. „Aber es ist doch gerade beeindruckend zu sehen, was die Frauen dann aus ihrer Situation gemacht haben.“ Bei Marianne Brandt war das anders. Sie hatte sich bis zu den harten Formen durchgekämpft. „Zuerst wurde ich nicht freudig aufgenommen. Eine Frau ge­hört nicht in die Metallwerkstatt, war die Meinung“, schrieb sie später in ihrem „Brief an die junge Generation“. Doch mit verstellbaren Nachttischlampen, die unter dem Markennamen „Kandem“ vertrieben wurden, schuf sie schon 1926 eines der kommerziell erfolgreichsten Produkte der ganzen Bauhaus-Geschichte. Bilder im Slider: 1: Ein hochkomplexes Verfahren: Anni Albers an ihrem Webstuhl | 2: Bauhaus-Fotografien: Lucia Moholy und ihr Werk | 3: Das passt: Unter anderen wird das "Mokkaservice Hallesche Form" von 1930 jetzt in Halle an der Saale ausgestellt. Und trotzdem: Das Interesse an den Bauhäuslerinnen und ihren mannigfalti­gen Werken wurde erst zum Ende des 20. Jahrhunderts hin größer. Heute stehen sie mehr im Fokus denn je: „Sie alle eint eine Suche nach dem Zeitlosen, dem Zeitüberdauernden“, sagt Kuratorin Maria Müller-Schareck. „Und der abso­lute Wille, etwas zu gestalten, in die Welt zu bringen, was nicht schreiend ist, was nicht Aufmerksamkeit heischt, sondern eine stille Kraft entwickelt.“ Höchste Zeit also, die Bauhaus- Geschichte anders zu erzählen, die Arbeiten der Bauhaus-Frauen, der Weberinnen und Keramikerinnen allen voran, anders zu betrachten. Als funkti­onal, innovativ und wertvoll – und nur darüber hinaus als dekorativ, ästhetisch und wohlgefällig. Eben nicht bloß als nettes Hobby für nette Mädchen. „Die Weberei zum Beispiel ist ein hochkom­plexes und herausforderndes Verfahren, das nichts zu tun hat mit den kleinen handwerklichen Näharbeiten, die Frauen im 19. Jahrhundert gemacht haben, weil sie nichts anderes machen durften“, sagt Uta Brandes. Sie holt nochmal ihre Zitate raus, diesmal eines von Oskar Schlemmer, dem vielseitigen Künstler und Leiter der Wandbildmalerei- Werkstatt: „Wo Wonne ist, ist auch ein Weib, das webt, und sei es nur zum Zeitvertreib“, liest sie vor. Und ihre Stimme wird ein bisschen spitz dabei. Der Artikel von Manuel Almeida Vergara ist im stilwerk Magazin 02/2019 "Anders" erschienen.

  • Verwoben mit der Zukunft

    Die holländische Gestalterin Hella Jongerius verbindet das Traditionelle mit dem Zeitgenössischen, die neuesten Technologien mit uralten Handwerkstechniken. Warum ihre Designphilosophie heute wichtiger denn je sein könnte, erzählt Sie im Gespräch. © Laura Fiorio Interview: Silke Roth stilwerk: Wie beschreiben Sie den aktuellen Zeitgeist aus Sicht eines Designers? Hella Jongerius: Wir stehen am Anfang einer industriellen Revolution. Die verschiedenen Systeme befinden sich im Umbruch, die Klimakrise ist für uns als Designer das Hauptthema, an dem wir arbeiten müssen. stilwerk: Sie beraten seit Jahren große Einrichtungsmarken. Warum ist es so schwer, die Branche von innen heraus zu verändern? Hella Jongerius: Die Unternehmen sollten endlich die politischen Regeln zum Klimawandel befolgen, ihren Fußabdruck verkleinern und damit aktiv handeln. Sie müssen die Produktionsmethoden ändern und auf einen kohlenstofffreien Fußabdruck hinarbeiten. 80 % der Materialien werden künftig neu entworfen, was unseren gesamten Beruf verändern wird. Die Designer stehen nicht im Mittelpunkt dieses Prozesses. Die Unternehmen müssen auf allen Ebenen innerhalb ihres Gewerbes handeln. Die Hauptaufgabe liegt beim Management und in den Entscheidungen der Vorstandsetage. Durch ein neues politisches Leitbild, mit veränderten Materialien und Produktionsprozessen, werden sich die Möglichkeiten für Designer ändern und wir werden spannende Ideen und Anwendungen entwickeln. stilwerk: Wir sehen viele Pastellfarben und natürliche Materialien in modernen Wohnräumen. Werden wir jetzt alle zu naturverbundenen Softies in unserem Zuhause? Hella Jongerius: Ich interessiere mich nicht für Trends. stilwerk: Sie schwimmen gerne gegen den Strom, oder viel mehr, ihm voraus. Während die ganze Einrichtungswelt über Home-Office-Lösungen nachdachte, eröffneten Sie im Sommer 2022 im Berliner Gropius-Bau eine Ausstellung, die sich mit großen Web- und Spinninstallationen beschäftigte. Was wollten Sie damit zeigen? Hella Jongerius: Bei einem traditionellen Handwerk wie dem Weben lernt man etwas über Materialien. Ein Handwerk reist nie allein, sondern ist Teil einer geopolitischen Agenda. Weben ist ein kulturelles Phänomen, es ist sozial, politisch, anthropologisch und metaphorisch. Weben betrifft die Webstühle, die Materialien und die Technik. Gleichermaßen ist es Handwerk, Volkskunst, Industriedesign und Kunst verbunden. Da wir ein digitales Leben führen, das immer mehr zunimmt, ein Leben, in dem alles flach und effizient ist. Wir müssen unser physisches Leben lebendig halten, indem wir die Taktilität und die Unvollkommenheit des täglichen Lebens zelebrieren, mit Materialien und Herstellungsprozessen als Mittel, um zu verstehen, wer wir sind. stilwerk: Kann ein 3D-Webstuhl die Probleme der Designwelt von morgen lösen? Hella Jongerius: Gewebte Strukturen sind die stärksten und leichtesten Konstruktionen, die es gibt. Daher hat das 3D-Webverfahren ein großes Potenzial, schwere und ressourcenintensive Bauweisen wie Ziegel oder Beton zu ersetzen. Es geht auch darum, mit einem Minimum an Material ein Volumen zu schaffen. Wir wollten in diesem Bereich forschen, weil in der Industrie zwar Ingenieure an dieser neuen Technologie arbeiten, aber noch keine kreative und ästhetische Hand im Spiel ist. stilwerk: Welche Verantwortung und Herausforderungen haben Sie als Designerin, um die Welt in der Zukunft neu zu gestalten? Hella Jongerius: Ich habe als Designerin angefangen, aber meine Arbeitsmethode ist die einer Künstlerin mit einer sozialen und politischen Agenda - als Autorin. Meine Arbeit ist immer in der aktuellen Zeit angesiedelt und spiegelt wider, was in unserer Gesellschaft geschieht und meinen Beruf in Frage stellt. Ich hinterfrage auch die Verwendung von Materialien und Produktionssystemen. Bei der Arbeit im Bereich des Industriedesigns gibt es viele Grenzen, aber jede Einschränkung ist eine neue Herausforderung, kreativ zu sein. Ich behalte meine Werte und meine eigene Agenda als Kompass bei und folge meiner eigenen Intuition. Ich wollte in der Designwelt arbeiten, um etwas Größeres zu verändern. stilwerk: Was möchten Sie konkret tun? Hella Jongerius: Ich will Individualität, Unvollkommenheit und Menschlichkeit in die Prozesse der standardisierten industriellen Produktion bringen. Wir müssen das kranke Verhältnis, das wir zu unserer Umwelt haben heilen, indem wir die Art und Weise, wie Objekte und Materialien hergestellt werden, ändern. Ich habe mich immer verantwortlich gefühlt und versucht, Grenzen zu überwinden. stilwerk: Was haben Design und Menschlichkeit gemeinsam? Hella Jongerius: Nach 30 Jahren Arbeit als Designerin fühlt es sich so an, als hätte man ein großes Wissen über Materialien und Prozesse als starke Grundlage. Meine Forschung ist immer in der Liebe zum Herstellungsprozess verwurzelt. Ein Verständnis für Rohstoffe und Farben ist mein persönlicher Ausgangspunkt. Denn ich glaube, dass in den Materialien ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis der Beziehung zwischen Mensch und Objekt und damit der kulturellen Bedeutung von Objekten liegt. © Laura Fiorio Das Interview führte Silke Roth und erschien erstmals im stilwerk Magazin "ReFraming" im August 2022.

  • #einefragedesdesigns

    Prof. Dr. Axel Buether ist Architekt, Farbexperte und Professor für "Didaktik der visuellen Kommunikation" an der Bergischen Universität Wuppertal. Am 19. Oktober spricht er beim ReFraming Architecture Livetalk im stilwerk Düsseldorf zum Thema "Healthy Spaces". Wir haben vorab mit ihm über seine Helden, Designlieblinge und vieles mehr gesprochen. Prof. Dr. Axel Buether ist einer der renommiertesten Farbforscher im deutschsprachigen Raum und Begründer der modernen, evidenzbasierten Farbpsychologie. Der studierte Architekt promovierte an der Universität Stuttgart mit der Arbeit „Grenzbereich von Wahrnehmungspsychologe und Gestaltung“. Nach Rufen an die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und die Hochschule Hannover lehrt er seit 2012 an der Bergischen Universität Wuppertal zur „Didaktik der visuellen Kommunikation“. Im Zentrum des von ihm gegründeten Instituts für Farbpsychologie steht die Wirkung des Umweltfaktors Farbe auf das Erleben und Verhalten sowie das Wohlbefinden und die Gesundheit des Menschen. Neben Fachvorträgen betreut Axel Buether zahlreiche Architekturprojekte; zuletzt verantwortete er bspw. das Gestaltungskonzept Oberflächenfarben – Lichtfarben für die Epilepsiestation des Hepatha Diakonie Klinikums ins Schwalmstadt-Treysa oder die Neugestaltung der Helios Privatkliniken nach dem Prinzip der Healing Architecture. Initialzündung? Ich habe meinen Berufsweg in jungen Jahren mit einer handwerklichen Ausbildung zum Steinmetz und Steinbildhauer begonnen. In den Kirchen und Kathedralen war ich so von den Wirkungen der Atmosphäre fasziniert, dass ich mich zu einem Architekturstudium entschlossen habe. Danach gab es viele wichtige Stationen, wie z.B. die Architectural Association London mit meinem Lehrer Ben van Berkel, der gewonnene Wettbewerb für den Bertelsmann Pavillon auf der Expo 2000, meine erste Professur "Farbe Licht Raum" an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein oder die letzten Jahre, in denen ich zur Atmosphäre von Gesundheitsbauten geforscht habe. Stil und liebstes Designstück? Mein Haus steckt voller Lieblingsstücke, denn es ist ein Altbau aus der Gründerzeit, sehr schmal und hoch, in dem moderne Designermöbel ganz wunderbar zur Wirkung kommen. Wenn ich mich im Haus fotografieren lasse, dann sucht sich der Fotograf immer ein Sofa aus, das mit den Farben meiner Kleidung ganz selbstverständlich zusammenpasst. Der Innenraum ist bei mir die Erweiterung der Körperhülle, integrativer Bestandteil der eigenen Identität. Zu sehen ist das Tufty Too von B&B, Design Patricia Urquiola, natürlich in einem wunderbaren Dunkelviolett. Lieblingsplatz zu Hause? Das ist mein Platz in der Küche, der viel Morgensonne hat. Kreativster Ort? Ich habe Ihnen kurz ein Foto von meinem kreativsten Ort gemacht, an dem ich Bücher schreiben und Projekte planen kann. Helden? Ich bin während meiner Doktorarbeit auf ein Buch von Robert Kurson gestoßen, der das Leben von Mike May beschreibt, der in seiner Kindheit erblindet ist und vierzig Jahre später nach einer Operation völlig neu sehen lernen musste. Das hat mich sehr beeindruckt und dazu bewegt, meine Doktorarbeit, die zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere hundert Seiten lang war, komplett neu anzufangen. Der Titel ist „Semiotik des Anschauungsraums.“, was bedeutet, dass der uns umgebende sichtbare Raum ein Konstrukt unseres Gehirns aus Licht und Farbe ist, ein Sprachsystem, was die Aufgabe hat, unser Erleben und Handeln zu steuern. Hierdurch ist klar, dass jeder Mensch eine andere Welt vor sich sieht, die er durch Bildung, z.B. Reisen, die Schulung der Wahrnehmung oder eben auch schöne Dinge erweitern kann. Helden sind für mich Menschen, die mit offenen Augen durchs Leben gehen und andere daran teilhaben lassen, davon gibt es in jeder Generation immer wieder einige, für mich z.B. die amerikanische Regisseurin und Drehbuchautorin Sofia Coppola (Lost in Translation, Marie Antoinette), den Maler Mark Rothko mit seiner wunderbaren Farbfeldmalerei oder die Schriftstellerin Zsuzsa Bánk (Schlafen werden wir später. und Die hellen Tage.).

  • Out of Office

    Die Arbeitswelt verändert sich und mit ihr die klassische Bürosituation. Wenn feste Zeiten und Räume hinfällig werden, braucht es smarte Designlösungen. Wer im Homeoffice nicht vorankommt, bucht sich einen Co-Working Space – dort, wo man eben gerade auf der Welt ist. Wir haben drei Orte gefunden, die für ein Workation-Citytrip absolut geeignet sind. Brüssel, Belgien Die Co-Working-Spezialisten Fosburg & Sons haben den ehemaligen Sitz einer Zement-Firma umgestaltet. Auf neun Etagen und 7000 Quadratmetern ist Platz für 600 Arbeitsplätze. Man bucht Gemeinschaftsräume („Suiten“) oder Einzelbüros („Studios“), per Monat oder Tag. Ums Interieur kümmerte sich das Designbüro Going East – perfekt abgestimmt mit der organischen Architektur und den 756 Fensterfronten. Lobby, Restaurant und Bar besetzen den achten Stock. Mit Panoramablick. fosburyandsons.com Warschau, Polen Mit dem Auftrag, einen Multi-Arbeitsplatz zu kreieren, gestalteten Beza Projekt das „Nest“. Die Mischung aus Club-Atmosphäre und „Mad Men“-Serienset ist einzigartig. Auf sechs Stockwerken wurde warmes Interieur in Aquamarin und Terrakotta verteilt. Die Fläche spaltet sich in Lounges, eine kinderfreundliche Zone, Open Space sowie Konferenz- und Eventräume. Die Büromöbel lassen sich beliebig miteinander kombinieren, die Bücherregale sind beidseitig nutzbar. thenest.pl © JacekKołodziejski & Beza Projekt Kopenhagen, Dänemark In das alte Gerichtsgebäude im Stadtteil Nørrebro zog dank der kreativen Köpfe Oliver Bernhard, Ex-DJ, und Fashion-Unternehmer Peter Madsen eine farbenfrohe Büro-Community ein. Natalia Sanchez füllte das über 150 Jahre alte Bauwerk mit Mid Century Design, zeitgenössischer Kunst und viel Farbe. Der „Nomad Workspace“ ist Arbeitsraum und Membership Club: Die Rezeption, Meetingräume, das voll ausgestattete Fotostudio und das Café stehen Mitgliedern wie Gästen zu Verfügung. nomadworkspace.com

  • ReFraming Architecture Livetalk

    Am 19. Oktober 2023 hat stilwerk zum dritten ReFraming Architecture Livetalk in diesem Jahr ins stilwerk Düsseldorf geladen. Ein wunderbarer Abend mit spannenden Vorträgen, guten Gesprächen, feinen Drinks und köstlichem Food. Thematisch widmete sich der Abend "Healthy Spaces" und zeigte, wie entscheidend gestalterische Faktoren für Gesundheit und Wohlbefinden sind. Ein großes Dankeschön geht insbesondere an die wunderbaren Vortragenden Susanne Brandherm von brandherm+krumrey interior architecture und Prof. Dr. Axel Buether von der Bergischen Universität Wuppertal sowie dem Institut für Farbpsychologie. Für alle die nicht beim Livetalk dabei sein konnten, wir schalten nach und nach die Vorträge auch als Onlineversion frei. Stay tuned. Zunächst aber Bild und Ton aus Düsseldorf - Film ab. With a little help from our friends:

  • REVIEW: ReFraming Architecture 2023

    Mit vier Livetalks in drei stilwerk Destinations blickt das Netzwerkformat für Architekturschaffende "ReFraming Architecture by stilwerk" auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Heute zeigen wir unsere vier Events im Schnelldurchlauf. BAUEN MIT KONTEXT / Talk #1 Zum Thema "Bauen mit Kontext" sprachen am 30. März Hon. Prof. Johanne Nalbach (Nalbach + Nalbach), Prof. Amandus Samsøe Sattler (ensømble studio architektur) und Frank Schönert (Hütten und Paläste) mit Karen Hartwig, Chefredakteurin des Magazins AW Architektur und Wohnen, im stilwerk KantGaragen in Berlin. Ein spannender Abend, der sich in der ehemaligen, denkmalgeschützten Hochgarage genau solchen Orten widmete: Orte, die es bereits gibt und deren Erhalt im Sinne einer nachhaltigen Baukultur absolut zukunftsfähig ist. ZUKUNFT STADTWOHNEN / Talk #2 Im Rahmen des Hamburger Architektursommers 2023 fand unser zweiter Livetalk in diesem Jahr im stilwerk Hamburg statt. Zum Thema "Zukunft Stadtwohnen" sprachen Mareike Lamm von Sauerbruch Hutton, Sven Thorissen von MVRDV und Prof. Dr. Felix Osterheider von der Aloys und Brigitte Coppenrath Stiftung. Hier ein kleiner Einblick in das gut besuchte Event. HEALTHY SPACES / TALK #3 Thematisch widmete sich der Abend "Healthy Spaces" und zeigte, wie entscheidend gestalterische Faktoren für Gesundheit und Wohlbefinden sind. Ein großes Dankeschön geht insbesondere an die wunderbaren Vortragenden Susanne Brandherm von brandherm+krumrey interior architecture und Prof. Dr. Axel Buether von der Bergischen Universität Wuppertal sowie dem Institut für Farbpsychologie. MATERIAL MATTERS / TALK #4 Zum vierten Mal in diesem Jahr hat stilwerk mit seinem Netzwerkformat für Architekturschaffende "ReFraming Architecture" zum Livetalk nach Hamburg eingeladen. "Material matters" lautete das Thema des Abends, an dem Alexandra Wagner vom Münchner Büro allmannwappner und Steffen Thauer von STLH Architekten aus Hamburg sprachen. Ein gelungener Jahresabschluss mit spannenden Talks und guten Gesprächen. DANKE Ein großes Dankeschön für die Unterstützung und das Vertrauen möchten wir an unsere langjährigen Partner richten, ohne die wir unser Format nicht umsetzen könnten.

  • Captain Future

    Nick Sohnemann ist Innovationsberater und forscht mit seiner Agentur Future Candy erfolgreich in den Arbeitsräumen deutscher Unternehmen. Wir wollten von ihm wissen: Wie sieht der Arbeitsplatz der Zukunft aus? Ein Interview aus dem Jahr 2019, das wir aus unserem Archiv gefischt haben - heute genauso relevant wie damals wie wir finden. stilwerk: Herr Sohnemann, wie sieht der perfekte Arbeitsplatz der Zukunft aus? NS: Es gibt sicherlich nicht den einen perfekten Arbeitsplatz oder das Office 2050. Eine Sache, die wir klar beobachten, ist, dass Offices zukünftig für die verschiedenen Nutzungssituationen funktionieren müssen. Einer unserer Kunden, ein großer deutscher Konzern, setzt zum Beispiel im Büro auf Zonen. Eine Arrival Zone, dort kann man je nach Wetterlage etwa auch die Klamotten bei der Ankunft wegpacken. Gleich nebenan eine Work Zone, Meeting Zone sowie die Energy Zone zum Lunchen. Alle Bereiche sind den Anforderungen entsprechend gebaut, haben unterschiedliche Sound-Voraussetzungen, Lichtsettings, Möbel. Diese markanten Szenarien wird man in Zukunft in Unternehmen abbilden. stilwerk: Klingt wie das Ende von Einzelbüros. Welche Technologien erwarten uns dort? NS: Alles was sich um Remote Work dreht, ist ein spannendes Feld. Heißt im Grunde nichts anderes als, dass man die Möglichkeit hat, an Meetings teilzunehmen, ohne zu reisen. Sinnlose Geschäftsreisen kann man durch neue Technologien vermeiden. Man schaltet sich auf den Bildschirm eines fahrenden Roboters, der in einem New Yorker Office steht, während man selbst das Ganze gemütlich von Hamburg aus steuert. Augmented Reality sollte man sich auch merken. Das ist wiederum die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung. Excel-Tabellen und komplexe Informationen können durch eine Datenbrille direkt auf den Schreibtisch als räumliches Bild geholt werden. stilwerk: Welche Voraussetzungen sollten für so eine Future-Office- Bewegung jetzt in Unternehmen geschaffen werden? NS: Unternehmen sollten allgemein innovativer werden. Die Fähigkeit entwickeln, schneller zu reagieren, und Services finden, um auf Konsumentenbedürfnisse einzugehen. Doch um ehrlich zu sein, ist das Entscheidende wohl, dass Unternehmen attraktivere Arbeitgeber werden. Wir sind im Jahr 2019 – „Schuster bleib bei deinen Leisten“-Mentalitäten sind für junge Leute unattraktiv. Wir haben in Deutschland fast Vollbeschäftigung, und Menschen können sich aussuchen, wo sie arbeiten. Passen sich Arbeitsgeber nicht mit ihrem Employee Branding, Vertrauensarbeitszeiten und modernen Büros an, verlieren sie in der Zukunft ihre Mitarbeiter. stilwerk: Und was sind die entscheidende Skills für die Arbeitnehmer von morgen? NS: Ein hohes Energielevel. Vielleicht gibt es keine 40-Stunden-Wochen mehr, weil man die Arbeit auch in 20 Stunden erledigen kann und deshalb noch einen zweiten oder dritten Job macht. Wir leben in Zeiten der Projektwirtschaft. Das merken Unternehmen, aber eben auch Arbeitnehmer. Teamfähigkeit, Kreativität und Leidenschaft sind Basisvoraussetzungen. Aber typischerweise werden Teams in Firmen sich aus Arbeitnehmern mit Spezialwissen und besonderem Talent zusammensetzen. Das Verlangen nach Expertenwissen bedeutet für die Arbeitnehmer, dass sie sich kontinuierlich weiterbilden müssen. Denn die künstliche Intelligenz wird einfachen Jobs und Arbeiten den Garaus machen. Der Arbeitsplatz der Zukunft sieht also so aus: Es wird generell weniger Strukturen geben und viel Flexibilität abgefordert. Das wird eine sehr spannende Challenge. stilwerk: Warum zündete die Idee von Co-Working-Spaces und mobilen Arbeitsplätzen in Deutschland erst in den letzten Jahren? NS: Bei uns gilt das alte Prinzip „Never change a running System“. Die Businessmodelle, die heute funktionieren, sind alle vor 20 Jahren entwickelt worden, und man fährt bislang noch gut damit. Ein weiterer Grund ist, dass es viele mittelständische Familienunternehmen gibt, die lieber Dividenden ausschütten, als in neue Technologien zu investieren. Deutschland ist sehr kulturpessimistisch. Das sieht man daran, dass es wenige digitale Tech-Unternehmen aus Deutschland gibt. Man hat Angst, der First Mover zu sein und möchte lieber, dass der Mitbewerber Neuheiten testet. Diese Haltung ist unserem Wohlstand geschuldet. stilwerk: Welche Nationen sind uns in Sachen Innovation im Office voraus? NS: Wir denken nicht in Nationen. Man unterscheidet mehr nach ländlichen Regionen und Städten. Es gibt A-Cities und B-Cities. Hamburg, muss man ehrlicherweise sagen, ist eine klare B-Stadt und eher auf dem Level von Kopenhagen und Prag – hier kopiert man die Vorreiter. A-Städte sind London, Los Angeles, Madrid und Paris. Sie ziehen durch ihre Größe viele Innovatoren an und treiben voran. Sehr spannend ist gerade China. Als Land ist es nicht auf dem Stand der europäischen Union. Aber durch Hotspots wie Shanghai, Beijing und Sheng Zen hat es treibende Kräfte. Bis 2025 sollen im ländlichen Westchina viele Orte an schnelles Internet, Straßensysteme und digitale Strukturen angeschlossen werden. Allein, dass die Regierung die Modernisierung Chinas zentral steuert, ist irre. Das Interview führte Silke Roth im Rahmen unseres stilwerk Magazin "Living intensified", das 2019 erschienen ist.

  • The Great Repair.

    In einer Welt, die sich eine Wegwerf-Mentalität nicht mehr leisten kann, wird die Reparatur als nachhaltige Strategie zur Verlängerung der Lebensdauer von Dingen immer wichtiger. Die titelgebende Ausstellung in der Akademie der Künste in Berlin thematisierte letzten Herbst das Thema "Reparatur" in Bezug auf Architektur. Aber auch im Produktdesign ist der Diskurs von großer Relevanz: Wo hochwertige Materialien und exquisite Handwerkskunst aufeinandertreffen, bietet die Reparatur eine ressourcenschonende, zukunftsweisende Alternative. Ein Blick in die Werkstatt der Marke ZEITRAUM © Zeitraum Die Ausstellung Im letzten Jahr initiierte ARCH+ in Kooperation mit der Akademie der Künste in Berlin, der ETH Zürich und der Universität Luxembourg das Projekt "The Great Repair" und eröffnete damit den wichtigen Diskurs einer auf Reparatur basierenden Baukultur. Aber auch im Produktdesign ist dieser Diskurs von Relevanz: Reparaturen tragen wesentlich dazu bei, Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Indem Möbelstücke repariert und wiederverwendet werden, verringert sich die Notwendigkeit, neue Rohstoffe abzubauen und zu verarbeiten. Das führt zu weniger Emissionen und Energieverbrauch und hat positive Auswirkungen auf unsere Umwelt. Im Gegensatz zur Fast Furniture Industrie bieten Designs in Manufakturqualität eine perfekte Grundlage für genau solch ein Verständnis von Nachhaltigkeit. Zum einen weil sie dank hochwertiger Materialien und erstklassiger Handwerksarbeit schon von vornherein auf eine lange Lebensdauer ausgelegt sind, zum anderen, weil sie dank Ersatzteil-Service oder Neu-Bepolsterung wiederhergestellt werden können. THE MANUFACTURERS Bestes Beispiel dafür ist die die bayrische Möbelmanufaktur Zeitraum. Als ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit verwendet die Marke ausschließlich Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft und setzt auf umweltfreundliche Produktionsprozesse. Mit einem Netzwerk aus Partnerwerkstätten bietet Zeitraum zudem umfassende Reparaturen an und kann somit die Lebensdauer der Möbel maximieren. Von Ersatzteilen über die Aufarbeitung von geölten Flächen bis zur Neuverleimung und zum Austausch von Teilen - Zeitraum meint Reparatur ernst und bietet eine Vielzahl von erstklassigen Services. Ein guter Grund also die Kollektion von Zeitraum einmal näher unter die Lupe zu nehmen. Erhältlich ist sie bei BettundRaum im stilwerk Hamburg. Auch Marken wie Bretz, Ligne Roset, Team 7 oder Freifrau überzeugen mit Manufakturqualität und bieten umfangreiche Services - von Pflegeprodukten bis zum Reparaturservice. Lasst euch also gleich am besten von unseren Interior-Expert:innen in Düsseldorf und Hamburg beraten und findet nachhaltige Pieces mit Langzeitgarantie.

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