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  • Nordic Impulse Salon

    Ein kuratierter Pop-up Showroom, der Design neu denkt. Initiiert von Impulse PR . Ab sofort im stilwerk Hamburg zu entdecken. Mit Marken wie Audo Copenhagen, Bolon, Essem, Heymat, Kjaer + Loge, Plesner Patterns, Tikamoon, Rugtales und Wik & Walsoe. © Impulse / Foto by Brita Sönnichsen Was passiert, wenn der klassische Showroom auf eine stilistisch kuratierte Wohninstallation trifft? Wenn hochwertige Marken in einem offenen Raum nicht einfach nur ausstellen, sondern gemeinsam ein stimmiges Erlebnis kreieren? Im stilwerk Hamburg ist genau das jetzt erlebbar: Der Nordic Impulse Salon  hat seine Türen geöffnet – als Pop-up Showroom mit außergewöhnlichem Anspruch - ins Leben gerufen von der Berliner Agentur Impulse und ihrer Gründerin Tanja Demmerath. Eine Inszenierung, die bleibt Mit über 500 m² Fläche entfaltet sich der Nordic Impulse Salon wie ein modern interpretiertes New Yorker Loft – offen, ruhig, stilvoll. Die reduzierte Farbwelt aus Beige, Schwarz, Rost und Weiß schafft ein Gefühl von Tiefe und wohnlicher Eleganz. Das Ergebnis: ein Raum, der sich bewohnt anfühlt, dabei aber nie seine gestalterische Klarheit verliert. Ursprünglich als eintägiger Showcase geplant, bleibt die kuratierte Ausstellung bis voraussichtlich Ende 2025 bestehen – zugänglich während unserer regulären Öffnungszeiten im stilwerk sowie auf Terminanfrage für Business-Kund:innen. Was Besucher:innen erwartet, ist mehr als Design: ein sorgfältig gestalteter Raum, der inspiriert, verbindet und neue Impulse setzt. Kuratierte Markenvielfalt – nordisch, klar, relevant Der Fokus liegt auf nordisch geprägtem Design. Audo Copenhagen, Bemz, Bolon, Essem, Heymat, Kjaer + Loge, Plesner Patterns, Varier, Tikamoon, Rugtales, Wik & Walsoe und weitere gestalten gemeinsam eine interaktive Bühne für Formen, Materialien und neue Ideen. Doch „Nordic“ meint hier nicht nur geographische Herkunft, sondern vor allem eine Haltung: Klarheit, Qualität und Reduktion als gestalterische Konstante – mit Raum für emotionale Tiefe und visuelle Wärme. Design neu denken – und offen zeigen Hinter dem Konzept steht Agenturgründerin Tanja Demmerath , die mit dem Impulse Salon ein Format entwickelt hat, das bewusst neue Wege geht: „Es braucht Räume, in denen Kommunikation, Design und Geschäft neu zusammengedacht werden. Der Pop-up Showroom im stilwerk ist ein solcher Raum – offen, ästhetisch und relevant.“ Der Nordic Impulse Salon zeigt eindrucksvoll, wie aktuelle Designtrends nicht nur inszeniert, sondern gelebt  werden können. Eine Einladung, sich treiben zu lassen – durch Räume, Ideen und Verbindungen. Open Mo-Fr: 10-19 Uhr Sa: 10-18 Uhr 4. OG stilwerk Hamburg Die Marken Audo Copenhagen – Dänisches Design mit globalem Blick Aus der Zusammenführung von MENU  und by Lassen  entstanden, vereint Audo Copenhagen  über ein Jahrhundert dänischer Designgeschichte mit einer zeitgemäßen, internationalen Perspektive. Die Kollektionen – von Möbeln über Leuchten bis hin zu Wohnaccessoires – zeichnen sich durch klare Formen, hochwertige Materialien und funktionale Details aus. Im Zentrum steht dabei stets der Mensch: Seine Bedürfnisse, sein Alltag, sein Raum. Audo Copenhagen schafft Verbindungen – zwischen Vergangenheit und Zukunft, skandinavischer Handwerkskunst und globaler Gestaltungskultur, Menschen und kreativen Projekten. Das Ergebnis: Design, das nicht nur Räume prägt, sondern auch Gemeinschaften inspiriert. © Audo Copenhagen Bolon – Design, das den Boden verändert Aus einer traditionellen Weberei wurde eine internationale Designmarke: Bolon  steht heute für innovative, nachhaltige Bodenlösungen mit starkem gestalterischem Anspruch – entwickelt und produziert in Schweden. Unter der Leitung von Annica und Marie Eklund, die das Familienunternehmen in dritter Generation führen, hat sich Bolon zu einem der spannendsten Akteure im Bereich gewebter Designböden und Teppiche  entwickelt. Ob in Hotels, Büros oder öffentlichen Räumen – Bolon schafft Flächen, die ästhetisch wirken, funktional überzeugen und ökologisch durchdacht sind. Die Kollektionen zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben, Strukturen und Mustern aus – erhältlich als Rollenware, Fliesen oder individuelle Studio Tiles sowie als Teppiche für den Innen- und Außenbereich. Jeder Quadratmeter Bolon enthält 68 % recyceltes Material , ist klimaneutral  und wird mit 100 % erneuerbarer Energie  am Firmensitz in Schweden hergestellt. Ausgezeichnetes Design, kompromisslose Qualität und kreative Kooperationen mit weltweit renommierten Gestalter:innen machen Bolon zur Marke für alle, die Räume mit Haltung gestalten möchten. © Bolon Essem - The Art of Welcoming Essem Design widmet sich ganz dem oft unterschätzten Raum im Zuhause: dem Flur. Als erster und letzter Eindruck ist der Eingangsbereich weit mehr als nur Durchgang – er ist Begrüßung und Abschied, Übergang und Ankommen. Genau hier setzt Essem an: mit durchdachten, funktionalen Möbeln, die den Alltag erleichtern und gleichzeitig ein Gefühl von Willkommen vermitteln. Die Geschichte beginnt 1937 an einem regnerischen Herbstabend, als Gunnar Bolin die Idee für eine Garderobe aus recyceltem Aluminium hatte. Daraus entstand eine kleine Gießerei im südschwedischen Anderstorp , die bald für ihre klaren, funktionalen Flurmöbel bekannt wurde. Seit 2002 führt Sten-Roger Bladh  die Idee unter dem Namen Essem Design weiter – mit neuen Produktlinien, aber unverändertem Fokus: langlebiges, lokal gefertigtes Design, das Tradition und Moderne verbindet. Heute steht die nächste Generation mit Frida und Robert Bladh  in der Verantwortung – und führt das Unternehmen mit derselben Haltung: Nicht einfach Möbel zu entwerfen, sondern ein Gefühl zu gestalten – das der Gastfreundschaft. © Essem Heymat – Design trifft Funktion Skandinavisches Design, gemacht für den Alltag: Heymat  entwirft hochwertige Fußmatten, die ebenso schön wie strapazierfähig sind. Inspiriert von der Natur Norwegens – Polarlichter, klare Linien, raues Klima – entstehen in Zusammenarbeit mit renommierten Designer:innen langlebige Produkte, die sich nicht verstecken müssen. Die Idee: Ästhetik und Industriequalität verbinden. Seit 2015 entwickelt das Label mit Sitz im nordnorwegischen Mo i Rana Matten, die Feuchtigkeit und Schmutz zuverlässig aufnehmen, an Ort und Stelle bleiben – und dabei gut aussehen. Die Oberflächen bestehen aus recyceltem PET, die rutschfeste Rückseite aus Nitrilgummi. Fast jede Matte ist waschbar und hält jahrelanger Nutzung stand – ob im Eingangsbereich, unter dem Esstisch oder im Kinderzimmer. Was bleibt, ist das Gefühl: Willkommen zu Hause. © Heymat Kjaer + Loege – Architektur trifft Elektronik Gegründet wurde Kjaer + Loege 2022 vom Ehepaar Mette Kjær Enger Løge und Lars Løge  gemeinsam mit Designer Antonio Cascos Chamizo . Ihre Vision: Technische Funktion sichtbar machen – in einer Form, die ebenso hochwertig wie wohnlich ist. Mit Materialien wie massiver Eiche oder Sichtbeton schafft das Trio Produkte, die warm und zugleich puristisch wirken. Das neue Verlängerungskabel in naturbelassener Eiche zeigt: Auch Alltagsobjekte können Statement-Pieces sein. Mit dem Launch der Kollektion KLOSS  beim Impulse Salon im stilwerk Hamburg feierte Kjaer + Loege  ihr internationales Debüt – und überzeugte mit einem frischen Blick auf Elektronik im Interior-Kontext. Die junge Marke aus Oslo entwirft Schalter, Steckdosen und Verteilersysteme, die nicht versteckt werden wollen, sondern sich als skulpturale Elemente in Architektur und Einrichtung integrieren. © Kjaer & Loege Plesner Patterns – Textildesign mit nordischer Ruhe Das norwegische Studio Plesner Patterns  entwirft Stoffe und Tapeten, die mehr sind als Dekoration: Sie schaffen Atmosphäre. Gegründet von Kiki Plesner-Löfroth , verbindet das Label grafische Klarheit mit der sanften Wirkung von Naturmotiven – inspiriert von biophilem Design und dem Wunsch, Räume mit Ruhe und Sinnlichkeit zu füllen. Kikis Handschrift ist geprägt von über 15 Jahren Erfahrung im Grafikdesign und einer tiefen Wertschätzung für die Poesie des Alltags. Ob Muster, Farben oder Strukturen – alles bei Plesner Patterns ist durchdacht und lokal produziert. In Norwegen gefertigt, spiegeln die Textilien und Tapeten die Verbindung von Handwerk, Qualität und Designanspruch. Ausgezeichnet mit dem Red Dot Award 2024  und Teil internationaler Ausstellungen wie Norwegian Presence , ist Kiki Plesner heute eine feste Stimme im skandinavischen Design. Besonders gefragt: ihre maßgeschneiderten Designs für Interior-Projekte in Hotellerie, Gastronomie und Retail – für Marken, die mehr erzählen wollen als nur ein Logo. © Plesner Patterns Rugtales – Teppichgeschichten mit Herkunft und Herz Rugtales  steht für handgeknüpfte Teppiche mit Geschichte – und für eine neue Generation von Gestalter:innen, die das jahrhundertealte Erbe persischer Teppichkunst mit zeitgemäßem Design verbindet. Gegründet von Vida & Amin , blickt das Label auf sechs Generationen familiärer Handwerkstradition zurück. Ihre Mission: die Geschichten talentierter Knüpfer:innen aus dem Nahen Osten in die Wohnräume eines designbewussten Publikums zu tragen – authentisch, kunstvoll und fair. Ob handgewebt oder handgeknüpft: Jeder Teppich von Rugtales ist ein Einzelstück, gefertigt aus reiner Schurwolle oder Baumwolle, mit Farben und Mustern, die von Tradition und Individualität gleichermaßen erzählen. Die Stücke sind nicht nur schön, sondern auch Ausdruck nachhaltiger Werte – langlebig, naturbelassen und mit Respekt für das Handwerk gefertigt. © Rugtales tikamoon – Transparenz statt Greenwashing tikamoon  macht ernst mit Nachhaltigkeit. Während viele Unternehmen in der Möbelbranche auf wohlklingende Schlagworte setzen, geht das französische Label einen Schritt weiter – und legt die ökologischen Auswirkungen seiner Produkte erstmals offen. Radikale Transparenz statt schöner Worte: So will tikamoon Vertrauen schaffen und einen neuen Standard für verantwortungsvollen Konsum setzen. Der Möbelhersteller mit Sitz in Lille entwickelt langlebige Stücke aus natürlichen Materialien – ästhetisch, hochwertig und ökologisch durchdacht. Die vollständige Offenlegung der Ökobilanz ist dabei mehr als ein PR-Versprechen: Sie soll Kund:innen fundierte Entscheidungen ermöglichen und dem Unternehmen selbst als Kompass zur kontinuierlichen CO₂-Reduktion dienen. „Nachhaltigkeit war von Anfang an Teil unserer DNA. Mit der Veröffentlichung der Umweltauswirkungen unserer Produkte geben wir nun ein klares Werkzeug an die Hand – für mehr Bewusstsein und echte Veränderung“, so CEO Arnaud Vanpoperinghe . tikamoon  steht damit nicht nur für zeitloses Design, sondern auch für eine neue Ehrlichkeit im Möbelmarkt. © tikamoon Wik & Walsøe – Skandinavische Poesie aus Porzellan und Glas Wik & Walsøe steht für die stillen, schönen Momente des Alltags. Seit 2006 entwirft das norwegische Designstudio hochwertiges Porzellan und Glas, inspiriert von der unberührten Natur Skandinaviens und der Idee, Dinge mit Bedeutung zu schaffen. Jedes Stück erzählt von Klarheit, Ruhe und der Verbindung zur Natur – sei es eine zarte Tasse, die den Morgen besonders macht, oder eine Vase, die Jahreszeiten spiegelt. Gegründet von Linda Svedal Walsøe , basiert die Marke auf einer tiefen Überzeugung: Dass Design unsere Wahrnehmung im Alltag verändern kann – hin zu mehr Achtsamkeit, Wertschätzung und Schönheit im Kleinen. Wik & Walsøe-Produkte entstehen mit Liebe zum Detail und sollen nicht im Schrank verschwinden, sondern im täglichen Leben leuchten. © Wik & Walsoe

  • Coming Soon: Duravit Design Icons

    Designgeschichte hautnah – ab dem 01. Oktober 2025 präsentiert sich Duravit mit einem Pop-up Store im stilwerk Hamburg. Von Oktober bis Dezember 2025 wird das stilwerk Hamburg zur Bühne für zeitloses Baddesign. Der Schwarzwälder Designbadhersteller Duravit präsentiert dort eine kuratierte Auswahl seiner Premium-Badlösungen – entworfen von international gefeierten Designgrößen wie Philippe Starck, Studio F. A. Porsche und Christian Werner. Ihre Entwürfe stehen für Ästhetik, Funktionalität und Innovationskraft – inszeniert in einem inspirierenden Ambiente, das zum Entdecken und Verweilen einlädt. Planen Sie eine Badrenovierung oder Neugestaltung? Wir beraten Sie gerne persönlich. Vereinbaren Sie Ihren Termin direkt per E-Mail: stilwerk@duravit.de

  • brand:space

    We share our best kept secrets. Im stilwerk brand:space in Hamburg präsentieren wir dir das Beste aus unbekannten Welten: Newcomer Labels, Rising Stars und Hidden Champions warten darauf von Dir entdeckt zu werden. Finde bei uns deine individuellen Lieblingsstücke, die wir exklusiv für dich kuratieren. Lass dich im stilwerk brand:space von den neuesten Design-Highlights inspirieren und mach mit uns das Unsichtbare sichtbar. Be the first. Egal ob du auf der Suche nach Sofa, Bett, Sessel, Esstisch, Vorhängen, Accessoires oder gar einem neuen Audio-System bist - im brand:space erwarten dich frische Designs für jede Raumidee. Komm vorbei und besuche uns für dein holistisches Designerlebnis direkt an der Elbe. Oder: vereinbare jetzt einen Beratungstermin mit unseren Designexpert:innen. brand:space im stilwerk Hamburg Große Elbstraße 68 22767 Hamburg 2-4. OG conceptspace@stilwerk.de NEW Aktuell findet ihr weitere Marken aus dem Nordic Impulse Salon bei uns im brand:space. Darunter Audo Copenhagen, Bemz, Bolon, Essem, Heymat, Kjaer + Loge, Plesner Patterns, Tikamoon, Rugtales und Wik & Walsoe . Hier mehr erfahren. MARKEN CASIO Casio steht seit Jahrzehnten für Musikinstrumente, die technologische Präzision mit kreativer Ausdruckskraft verbinden – vom Einsteigerkeyboard bis zum Digitalpiano. Im stilvollen PX-S7000 trifft minimalistisches Design auf moderne Mobilität – mit Smart-Hybrid-Tastatur, exzellenter Klangprojektion und vielen digitalen Features. Die Celviano-Modelle richten sich an anspruchsvolle Pianist:innen, die ein Spielgefühl wie am Flügel suchen. In Kooperation mit C. Bechstein vereinen sie akustische Tradition mit digitaler Innovation. CAPPELEN DIMYR Cappelen Dimyr steht für skandinavische Bohème mit Haltung: Jedes Stück – ob Teppich, Wandbehang oder Textil – wird von Hand gefertigt und erzählt von traditioneller Handwerkskunst, natürlichen Materialien und ästhetischer Tiefe. Der Stil ist weich, künstlerisch und bewusst – mit einem Fokus auf nachhaltigem Konsum und langsamer Produktion. Natürliche Fasern treffen auf luxuriöse Zurückhaltung und verleihen Räumen Persönlichkeit und Ruhe. CLASETTA clasetta, das sind Clas Ekberg aus Schweden und Etta Seifert aus Deutschland. Mit feinfühliger, handwerklicher Kompetenz und einem Sinn für das Schöne gestalten und bauen sie besondere Leuchten in der eigenen Werkstatt in Potsdam. Klar in Form und Farbe, sind sie dabei absolute Statement-Pieces, die auch im Off Status als Objekt im Raum funktionieren. DESTEENBOOM deSteenBoom: Einzigartige Wohnwelten aus Natürlichkeit und Design - gemacht aus Holz, Stein & Passion. Dabei ist die Metropolregion Hamburg das Zuhause von deSteenBoom - ein kreativer Zusammenschluss aus unterschiedlichen Professionen. Was alle teilen: die Leidenschaft für zeitloses, ikonisches Möbeldesign und die nordische Natur der Heimat. Die einzigartigen Produkte funktionieren als eigenständige Objekte im Raum und überzeugen mit ihrer unmittelbaren Materialität. Ab März im concept:space. GIANT'S ORCHESTRA Collectible Design Objects: Die Möbel von Giant's Orchestra lassen das Material sprechen. Uralte Hölzer aus Neuseeland kommen in reduzierter Formensprache daher und schenken den gefallenen Riesen ein neues Leben. Vom Sideboard mit außergewöhnlicher Holzfront bis zur Schale in schmeichelnder Textur - die Kollektion setzt die Hölzer aus den Wäldern Aotearoas perfekt in Szene. Hergestellt werden die Objektmöbel in Deutschland und Neuseeland. HANS K Bei Hans K trifft nordisches Understatement auf erstklassiges Handwerk gepaart mit mühelosen Details. Die schwedische Marke setzt dabei auf nachhaltige Rohstoffe und zeitlose Designs, die ein Leben lang bleiben. Durch die Zusammenarbeit mit herausragenden Designer:innen, ergänzt durch konsequente Qualität, produziert Hans K eine einzigartige und dynamische Kollektion sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Bereich. HEDWIG BOLLHAGEN KERAMIK The Spirit of Bauhaus: Die HB-Werkstätten in Marwitz bei Berlin sind die einzige Manufaktur, die original Bauhaus-Keramik entwirft, fertigt und weiterdenkt. Gegründet von der Gestalterin Hedwig Bollhagen, die mit ihrer klaren Formensprache und dem Anspruch an zeitlose Schönheit Designgeschichte schrieb. In limitierten Serien entsteht bis heute Keramik in höchster Handwerksqualität – schlicht, kombinierbar, einzigartig. KALON STUDIOS Kalon Studios feiert die Schönheit und emotionale Kraft alltäglicher Objekte. Das Studio setzt auf einfache Formen, natürliche Materialien und vielseitiges Design mit Integrität. Mit Fokus auf ökologisch bewusste, regionale Produktion arbeitet Kalon mit fair bezahlten Handwerkern und verwendet nachhaltig gewonnenes Holz sowie natürliche Oberflächen. Gegründet 2007 von Michaele Simmering und Johannes Pauwen, verbindet Kalon traditionelles Handwerk mit moderner Fertigung und nachhaltigem Design in Los Angeles. LAURA MAASRY Architektur und Design gehen bei Laura Maasry Hand in Hand: Die 1986 in Washington, D.C. geborene Maasry studierte Architektur und Kunst in Delft und Utrecht und lebt seit 2014 in Berlin. Diese Tischserie "Fourframes" verbindet Bauhaus-Funktionalismus mit materialbedingter Ornamentik. Jede Variante entsteht durch unterschiedliche Tischlereitechniken, Proportionen und Rohmaterialien. Architekten und Schreiner arbeiten eng zusammen, um diese einzigartigen Tische zu schaffen. NACHSHON Die israelische Marke Nachshon kombiniert handwerkliche Präzision mit einer unaufdringlichen, sehr klaren Formensprache. Reduzierte Designs, die ganz ohne Schnörkel daherkommen und in unterschiedlichste Interiors passen. Der Armchair 01 kombiniert das strenge Gerüst aus Stahl mit weichem Leder, das sich dem Körper anpasst. Probesitzen unbedingt zu empfehlen. Weitere Designs wie der Rocking_Armchair oder Sessel Lounge_01 findet ihr ab sofort auch bei uns. NORTHERN Die Marke Northern wurde in den Studios von Northern Lighting geboren, wo ein Team von Kreativen seit zwölf Jahren das Leben erhellt. Die Marke verbindet Schönheit mit Funktionalität und bevorzugt natürliche Materialien und echte Handwerkskunst. Die Debüt-Kollektion von Northern ist Schlichtheit in Reinkultur, in Form von schnörkellosen Designs, die sich gut kombinieren lassen, aber auch leicht ineinandergreifen und kontrastieren. Geräuchertes Holz, gedämpfte Farben und starke Silhouetten schaffen gedämpfte Stimmungen, während subtile Geometrien und klassische Sensibilität einen eleganten Touch verleihen. ONE HOUSE Das Familienunternehmen ONE HOUSE, gegründet vom deutsch-holländischen Paar Jan-Willem & Katharina van den Bosch in München, vereint zwei Welten und kombiniert den Amsterdamer Designcharakter und Charme mit der deutschen Handwerkskunst im Möbelbau. Als Verfechter von verantwortungsvollem Unternehmertum steht zudem fest, dass die Marke nur qualitativ hochwertige und zeitlose Möbel kreiert. Trends wie Fast Furniture und monatlich wechselnde Kollektionen findest du bei One House daher nicht. Denn das Gründerpaar legt großen Wert auf lokale Materialbeschaffung, kurze Lieferketten und einen kleinen ökologischen Fußabdruck. PRESENT STORIES For little design lovers: Die Spielmöbel von Present Stories sind echte Alleskönner und laden ein zur fantasievollen Gestaltung. Dabei integrieren sie sich wunderbar in den Wohnraum und werden so zu langlebigen Begleitern für Klein und Groß. Hinter dem Berliner Label stehen Silvia und Antonia - Geschwister und Designerinnen mit eigenem Studio. Die Idee zum Konzept kam aus eigenem Interesse: Auf der Suche nach zeitlosen, plastikfreien Spielmöbeln wurden sie nicht fündig und gründetet kurzerhand ihr eigenes Label. Sehr empfehlenswert.

  • Feste feiern mit Stil

    Lange Sommerabende, offene Türen, gute Drinks – und das perfekte Setting. Denn die schönsten Feste brauchen keinen Anlass, nur Atmosphäre. Vielleicht ein Esstisch, der Geschichten erzählt. Eine Küche, in der das Leben spielt. Oder ein Garten, der nach Aperitivo duftet.       Premium Picknick mit Ferm Living Ob spontane Dinnerparty, Brunch mit Freund:innen oder Feiern im Freien – wir zeigen, wie Design das Gastgebersein nicht nur leichter, sondern schöner macht. Mit ausgewählten Marken, starken Stücken und Ideen, die bleiben. GOOD DESIGNS ONLY Ein gutes Fest beginnt dort, wo sich alle gern niederlassen. Auf Sofas, die Geschichten erzählen. In Sesseln, die einladen statt anstrengen. Und um Tische herum, die mehr können als hübsch aussehen. Lounge – Make yourself comfortable Ob expressive Polster von Bretz , Statement-Pieces von Bullfrog  oder elegante Zurückhaltung von Fasmas  – hier sitzt Design am richtigen Platz. Für Hosts mit Stil und Gäste, die bleiben. Ein absoluter Klassiker, der für lässige Loungeatmosphäre sorgt: Das TOGO von Ligne Roset . Wer hier einmal Platz genommen hat, bleibt gerne sitzen- versprochen. Der Sofaklassiker schlechthin: Togo von Ligne Roset Dinner – Let’s take it to the table Ein Esstisch, der zum Epizentrum des Abends wird? Designs von BoConcept , OneHouse (erhältlich im brand:space ) oder Moebe (erhältlich bei nunido. ) vereinen klare Linien mit wohnlichem Anspruch. Für Dinner, die genauso lang sind wie der Abend – und genauso gut wie die Gesellschaft. KITCHEN PARTY Gäste in der Küche? Immer eine gute Idee. Poggenpohl , next125 und SieMatic beweisen: Küchen sind längst nicht mehr rein funktionale Räume, sondern architektonische Statements – mit klaren Linien, durchdachten Details und jeder Menge Raum für Begegnung. OUTDOOR GATHERINGS Wenn drinnen zu warm wird – wird draußen gefeiert. Mit Design für Terrasse, Balkon oder Garten, das wetterfest und stilsicher zugleich ist. Bei Houe findet ihr für jedes Format die passenden Designs. Ob Dinnerparty im Freien oder Loungeecke für größere Feiern - die dänische Marke verbindet zeitlose Formen mit Premium-Qualität und absolut fairen Preisen. Für den cleverem Schattenwurf sorgen die Markisen von markilux   und mit den Grills von Big Green Egg (erhältlich bei shopster.tv ) ist Fine Dining auch zu Hause kein Problem. GUTER SOUND Mit Soundsystemen von Inklang  kommt audiophiler Anspruch ins Wohnzimmer, auf die Terrasse oder gleich in alle Räume. Klarer Klang, minimalistische Optik, smarte Technik – so klingt Design, das sich hören lassen kann. Für Hausmusik, die Sound und Design zusammenbringt, sind die E-Pianos von Casio perfekt. Klanglich absolut überzeugend und optisch ein Statement. Erhältlich im im brand:space . GUTER GESPRÄCHSSTOFF Und wenn es mal kurz still wird? Einfach in die Runde zeigen. Denn Kunst an den Wänden oder persönliche Erinnerungen in Szene gesetzt geben jedem Raum Tiefe – und jedem Gespräch eine neue Richtung. WhiteWall  bietet gerahmte Kunstwerke und individuelle Prints in Galeriequalität – ob urban, expressiv oder voller Fernweh. Noch Fragen zur Ausstattung für die nächste Einladung? In unseren stilwerk Stores und über unsere Interior Beratun g helfen wir gern – ganz nach dem Motto: we create spaces with character.

  • Feiern als Pflicht

    stilwerk Magazin Kolumnist Bazon Brock schreibt über das Feiern. Das Feiern an sich und das beste Feiern überhaupt: nämlich das gemeinsame Feiern mit anderen.       Foto © Verena Berg Text: Bazon Brock Wir können nicht mehr feiern, weil wir ständig feiern, beklagen viele. In der Tat: Wer sich selbst und seine Aktionsbereitschaft im Disco-Glanz zu feiern glaubt, genießt am Ende nur noch die Erschöpfung als Genuss der bestandenen Anstrengung im Chill-Out. Wer hat nicht die Erfahrung gemacht, wie anstrengend heute Feiern ist? Für viele ist die gefeierte Freiheit von Arbeitszwängen sogar anstrengender als die Arbeit selbst. Unübertrefflich brillant hat ein Fünfjähriger die Erzieherin mit der Frage düpiert: „Tante, müssen wir heute wieder tun, was wir wollen?“     Nichts ist offenbar anstrengender als die Freiheit, die man eigenständig als Möglichkeitsraum auszufüllen hat. Da ist die Eingliederung, ja die Unterwerfung unter Rituale, vor allem das heute entscheidende Ritual der Auslöschung von Individualität im kollektiven Rausch durch Musikbeschallung, tatsächlich ein Beleg für die Unfähigkeit zu feiern.     Wenn ich alltäglich als Konsument die Instant-/Soforterfüllung meiner Wünsche erreichen kann, wird die Sonderzeit der Feier überflüssig. Die tiefgehendste Begründung der Unfähigkeit zu feiern liegt in der Tatsache, dass wir zum Beispiel alle glauben, wir würden uns bei der Einladung zu unserem Geburtstag feiern wollen, anstatt der Kraft, dem Geist oder dem Genius zu huldigen, der uns beseelt. Zu feiern wäre also die Mission, der wir individuell in unserem Leben verpflichtet sind. Wobei diese Selbstverpflichtung zum Teil familiären Bindungen oder ideologischen Ausrichtungen bzw. religiösen Überzeugungen oder beruflichen Zielsetzungen entspricht oder aus ihr abgeleitet sein kann.     Feiern ist also nicht Selbstfeier und schon gar nicht Selbstgenuss bis zur Selbstvergessenheit. Man feiert mit anderen, gerade weil durch deren Anwesenheit die eigene Selbstverpflichtung auf eine Lebensmission bestärkt wird.   Über Bazon Brock Bazon Brock bezeichnet sich gern als Denker im Dienst und Künstler ohne Werk. Er ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal, darunter das Institut für Gerüchteverbreitung und eines für theoretische Kunst, das Labor für Universalpoesie und Prognostik, das Büro für Evidenzkritik, das Pathosinstitut Anderer Zustand und die Prophetenschule. Seit 2011 betreibt er die Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand  mit Sitz in Berlin.

  • Die wunderbare Welt der Christine Sun-Kim

    Am Schnittpunkt zwischen Klang, Kunst und Kommunikation: Genau hier setzt die Arbeit der amerikanischen Künstlerin Christine Sun-Kim an. Ähnlich vielschichtig ist auch dieser Artikel, liefert er doch nicht nur einen Einblick in ihre wunderbare Welt, sondern beschreibt auch, was schief gehen kann, wenn eine Journalistin ihr Idol interviewt. © Courtesy of the Artist Christine Sun-Kim Text: Friederike Steinert Manchmal gibt es zwei Möglichkeiten, einen Artikel einzuleiten. Fangen wir mit der klassischen Variante an:   Ein Interview mit Christine Sun-Kim kann nicht mit anderen Interviews verglichen werden. Das liegt nicht nur daran, dass die Herstellung der Skype-Verbindung länger dauert als die Aufhebung der Linearität der Fragerichtung, sondern daran, dass Sun Kim ihre ganz eigene Herangehensweise an die Dinge hat. Ein Beispiel ist ihre Serie Six types of waiting in Berlin . Während andere an dem Tempowechsel, den ein Umzug von New York nach Berlin mit sich bringt, verzweifelt wären, hat sie aus dieser Erfahrung ganz einfach eine Serie, bestehend aus sechs Zeichnungen, gemacht. Darin spiegelt sie die typischen ersten Schritte eines Migranten in Deutschland – wie den Gang zur Einwanderungsbehörde, die Anmeldung bei der Krankenkasse oder Kontoeröffnung in einer Bank – anhand von Musiknoten und dynamischen Zeichen wider und macht Zeit sichtbar. Christina Sun-Kim © Foto Iga Drobisz   Doch zurück zum Interview, in dem ich meine sorgsam vorbereiteten Fragen innerhalb kürzester Zeit über Bord werfen kann. Statt dem vorgegebenen Weg zu folgen, führt mich Sun Kim durch ein wortgewordenes Spiegelkabinett. In dem Prozess knüpft meine Gesprächspartnerin immer wieder an zuvor angesprochene Punkte an, hinterfragt meine Anmerkungen und Behauptungen, bittet um Erklärungen und sorgt so dafür, dass wir immer wieder vom größten auf den kleinsten gemeinsamen Nenner kommen. Ihr scheint es, untypisch für ein Interview, in aller damit einhergehender Ernsthaftigkeit, um gegenseitiges Verstehen zu gehen. Auch in ihrer Arbeit geht es immer wieder um Kommunikation – und den Schwierigkeiten, die damit verbunden sind. Was sie umtreibt, sind oft die „Nuance n von Missverständnissen oder Sprachnuancen und Zwischentöne innerhalb von Kommunikation“, erzählt sie mir.   Und damit wären wir am Ende einer klassischen Artikeleinleitung; gehen wir aber an diesem Punkt noch einmal zurück auf Start,   könnte man den gleichen Artikel auch mit folgender Einleitung beginnen:   Oft wird man davor gewarnt seine Idole zu treffen. Bis jetzt habe ich geglaubt, dass das ein typischer Fall von viel Lärm um nichts ist. Dass die Warnung durchaus Berechtigung hat, weiß ich seit diesem Mittwochnachmittag im Oktober. Für diesen Tag ist ein Interview mit Christine Sun Kim in meinem Kalender eingetragen – sie ist eine meiner liebsten Künstlerinnen und seit Jahren immer wieder ein wichtiger Referenzpunkt für mich. Ich habe mich dementsprechend noch einmal eingehend mit der Künstlerin und ihrem Werk befasst. Am Ende des Tages bin ich trotz alledem kein Stück auf das vorbereitet, was passiert: Die Künstlerin macht aus dem Interview kurzerhand ein Zwiegespräch, das meine Improvisationsgabe immer wieder auf die Probe stellt. Damit, dass ich meiner liebsten Künstlerin erklären muss, wie ich zu meinen Einsichten über ihre Arbeiten gekommen bin – und damit, dass ich mit meinen Ansichten teilweise auf offensichtlichen Widerstand stoße – habe ich nicht gerechnet.   In ihrer Installation Game of Skill 2.0 konnten die Besucher einen von Christine geschriebenen Text hören – allerdings nur, wenn sie eine für das Projekt installierte Vorrichtung, die an einen Parcours durch die Galerie verknüpft war, richtig hielten. Während des Interviews kommt es mir so vor, als ob das Leben die Kunst imitiert. The Sound of Obsessing, Set Titel The Sound of Non-Sounds, 125x125cm, Charcoal on paper 2017, Foto © Rubin Museum | David de Armas Tanz-Video mit MIT Media Lab und Choreographin Karole Armitage, Fotos © Tate Tullier   Für mich wird auch das Schreiben dieses Artikels zu einer Kraftprobe. Ich denke immer wieder über die Möglichkeiten und das Versagen von Kommunikation nach und versuche damit umzugehen, dass ich gerade diesen, für mich so wichtigen, Artikel nicht in Sätze packen kann. Klingt ja auch fast wie ein Witz, dass meine Möglichkeiten der eloquenten Kommunikation in der Sekunde versagen, in der ich mit einer Künstlerin spreche, die die Grenzen ihrer eigenen Kommunikationsmöglichkeiten immer wieder überschreitet. Während die erste Deadline verstreicht, denke ich auch immer wieder daran, was sie gesagt hat, als wir über das Versagen als Künstler sprechen. Ihre Ansicht: „Wenn es nicht funktioniert, ist das in Ordnung, das ist irgendwie der Sinn von Kunst“. Mit diesen Worten im Ohr schreibe ich die x-te Variante des Artikels. Eines Artikels, der ungewöhnlich spät im Text erklärt, wer die Dame eigentlich ist und was sie macht:   Christine Sun Kim wurde 1980 als Tochter koreanischer Eltern in Kalifornien geboren. Ausgestattet mit einem Master in Kunst und einem in Sound & Music umfasst ihr  bisheriges Oeuvre Zeichnungen, Performances, Installationen und Keramikarbeiten. Ihre Kunst wird nicht nur in ihrer Heimat in renommierten Museen wie dem New Yorker Museum of Modern Art ausgestellt, sie findet weltweit Anklang. So wurden ihre Arbeiten bereits in der Tate Modern und auf der Art Basel sowie in unzähligen Galerien, von Melbourne bis Seoul, gezeigt.   Darüber hinaus ist die Kunst von Christine Sun Kim genauso vielschichtig und schwer zu erklären, wie es der verschwommene Bereich zwischen Verständnis und Missverständnis ist. Sie ist zeitgleich subtil und klar, lässt einen staunen und schmunzeln und schafft es, dem Betrachter das überhaupt nicht lachhafte Gefühl zu geben, mit seinen Stärken und Schwächen ein wichtiger Teil dieser Welt zu sein. Ich bezeichne ihre Kunst oft als emphatisch, ein Begriff, der mir sonst nicht oft einfällt, wenn ich an Kunst denke; es ist einer der Gründe, warum ich sie vorgeschlagen habe, als ich an das Wort Wunder, das dieser Magazin-Ausgabe zu Grunde liegt, gedacht habe. Bild 1: Game of Skill 2.0 Konzept Christine Sun Kim Electronic Instrument Designer Levy Lorenzo MoMA PS1, New York Foto © Pablo Enriquez  | Bild 2: Game of Skill 2.0 Foto © H. Paul Moon | Bild 3: Sitting in an Immigration Office’s Waiting Room Set Titel Six Types of Waiting in Berlin 50x65cm, Charcoal on paper 2017 © Courtesy of the Artist Christine Sun-Kim Doch das ist noch nicht alles, was Christine Sun Kim so besonders macht. Im Gegensatz zu anderen Künstlern, die sich hauptsächlich   und immer wieder mit Sound, Klängen und musikalischen Noten und Zeichen befassen, ist Christine gehörlos geboren. Als wir an einem Mittwochnachmittag skypen, bin ich in London, Christine in Berlin und Beth Staehle, ihre Dolmetscherin, schaltet sich aus Brooklyn zu. Bevor ich die erste Frage gestellt habe, gibt es also schon eine weitere, eine ungewohnte Ebene: Beth. Während sie ihren morgendlichen Kaffee trinkt, erzählt sie uns, wie sommerlich warm es in New York noch ist, danach verblasst die New Yorker Erzählebene – die Stimme von Beth und das Bild von Sun-Kim, das gesprochene Wort und die Gebärdensprache, verschwimmen und werden zu einem großen Ganzen. Christine erklärt diese Zusammenarbeit folgendermaßen: „Dolmetscher haben ihre eigene Persönlichkeit. Heute färbt Beth meine Stimme, die anderen Dolmetscher, mit denen ich arbeite, beeinflussen meine Stimme auf ihre Art und ich finde dieses Gefühl des sich etwas Ausleihens interessant. Ich leihe die Identität einer Person oder ich leihe ein System oder ich leihe eine Stimme.“   Ein Teil der Faszination, die ihre Arbeit ausmacht, entsteht aus diesem Zusammenspiel zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen wiedererkennen und neu entdecken. Der Twist, der ihren Arbeiten, egal wie unterschiedlich sie sein mögen, innewohnt, ist und bleibt dabei der Gleiche: Die Erfahrung des hörenden Betrachters ist der Erfahrung der Künstlerin exakt entgegengesetzt. Sie schafft die Gratwanderung zwischen Kunst, die nur durch ihre Biographie so entstehen kann und Kunst, die offen interpretierbar ist. Darauf muss man als Betrachter erstmal kommen. Christine Sun-Kim schafft mit ihrer Kunst Brücken, die sich an den Betrachter anzupassen scheinen.   Doch wo Brücken sind, gibt es auch Hindernisse, die überwunden werden müssen, und eins dieser Hindernisse bringt mich ins Straucheln:   Als ich ganz selbstverständlich davon spreche, dass sie Welten erschaffe, stoße ich auf Widerstand. Sie mag die Idee nicht, so viel ist klar. Was mir zunächst nicht ganz so klar ist, warum dem so ist. Erst  am Ende des Interviews stoße ich auf die Antwort: „Ein Cousin von mir hat mich mal Folgendes gefragt: ‚Gehörlos sein, das bedeutet, dass du als Fremde verschiedene Länder besuchst, ist das so? Du suchst diese Orte auf und folgst der dort gängigen Kultur und den Gebräuchen‘ und ich habe gedacht: ‚Ja, so fühle ich mich‘. Ich besuche vielleicht nicht andere Welten, ich habe das Gefühl, dass ich Teil der Welt bin, ich kommuniziere nur auf eine andere Art.“   Wie in ihrem gerade fertig gestellten neuesten Projekt, einem Tanzvideo. Darin verschwimmen die Grenzen zwischen Gebärdensprache und Tanz. Die Kollaboration mit der Choreographin Karole Armitage ist ein weiterer Beweis dafür, dass die Kreativität von Christine Sun Kim keine Grenzen kennt und dass Kommunikation in vielerlei Gestalt daherkommen kann – und dass Kunst die Grenzen des Möglichen und des Unmöglichen verwischen und manchmal sogar wegfegen kann.   Irgendwann im Interview und eigentlich nur als Nebensatz in die Unterhaltung geworfen, meint sie, dass sie eine riesengroße Stimme hätte, dass alles was fehlen würde, der angeschlossene Klang sei. Es ist ein Gefühl, dass jeder kennt. Ein Gefühl, das mich fast dazu gebracht hätte, diesen Artikel nicht fertig schreiben zu können, eine Realität, die Christine Sun Kim nicht daran hindert, trotzdem neugierig und interessiert durch die Welt zu gehen. Etwas, das dafür sorgt, dass ich, wenn ich könnte, am liebsten morgen wieder mit ihr skypen würde.

  • À table mit Nuria Val

    Die dänische Marke FERM LIVING hat sich mit Fotografin und Content Creatorin Nuria Val zusammengetan und mitten in der spanischen Landschaft unter freiem Himmel ein Tisch Setting gestaltet. Inspiration für einen lauen Sommerabend satt. Foto © Ferm Living Inmitten der kargen Weite der spanischen Landschaft entsteht ein Tischbild, das mehr erzählt als Worte – gestaltet von Nuria Val in Zusammenarbeit mit FERM LIVING. Jede Komposition ist ein leises Statement: intuitiv gedeckt, tief empfunden, inspiriert von Ort, Stimmung und dem Wunsch nach Entschleunigung. Das gemeinsame Essen wird hier zur Geste – und jedes Gedeck zum Spiegel eines Lebensgefühls, das Schönheit im Ungeplanten sucht. Was bringt ein schön gedeckter Tisch zum Ausdruck, noch bevor ein einziges Wort gesprochen ist? Nuria Val: Ein schön gedeckter Tisch zeugt von Sorgfalt und Intention. Er bringt zun Ausdruck, dass jemand sich die Zeit genommen hat, einen bedeutungsvollen Moment zu schaffen. Für mich ist ein gedeckter Tisch ein Zeichen von Großzügigkeit - eine Einladung zum Entschleunigen, zum Teilen und dazu, wirklich anwesend zu sein. Ein Ort, wo man sich wie zu Hause fühlt, ohne dass ein Wort gesprochen wird. Kannst du dich an einen Moment erinnern, in dem der gedeckte Tisch die Dynamik der Mahlzeit verändert hat? N.V.: Ich habe einmal einen sehr einfachen, rustikalen Tisch im Freien gedeckt, kurz nach einem leichten Sommerregen, mit frischen Zweigen, Leinen und bunt zusammengewürfelten Keramikobjekten. Es war so schlicht und schon zugleich, und die Frische und Einfachheit des Tisches veränderte die ganze Atmosphäre. Wenn dein Tisch eine Geschichte mit deinen Gästen erzählen könnte, wie würde diese lauten? N.V.: Ich würde wollen, dass er eine Geschichte der Verbundenheit erzählt: zwischen den Menschen, die beisammen sind, zwischen uns und der Erde, auf der die Zutaten gedeihen, zwischen den menschlichen Händen und den gefertigten Objekten. Eine Geschichte, in der sich Schönheit unbeschwert, unvollendet und lebendig anfühlt. Hältst du dich an bestimmte Regeln oder folgst du einfach deinem Instinkt, wenn du eine Tischdekoration gestaltest? N.V.: Meine Intuition leitet alles. Ich plane selten ein Tischgedeck im Voraus. stelle die einzelnen Dinge um, füge spontan etwas hinzu und folge eine Rhythmus, den ich eher spüre als sehe. Sehr gerne bringe ich auch saisonale Gemüse- und Pflanzenarten in das Arrangement ein. Wie beeinflusst die Landschaft um dich herum die Art und Weise, wie di einen Tisch deckst? N.V.: Wenn ich in Spanien lebe, vor allem in Meeresnähe, bin ich von warmen Erdtönen, rauen Texturen und unglaublich natürlichem Licht umgeben.Diese Elemente finden immer ihren Weg auf meinen Tisch: natürliches Leinen, Terrakotta, sonnengebleichtes Holz und ganz einfache Wildblumen. Die spanische Landschaft strahlt eine entspannte Eleganz aus, die ich versuche widerzuspiegeln. Hast du jemals ein Tischgedeck um ein einzelnes Detail oder Objekt herum gestaltet? Worum ging es dabei und warum hat es dich angesprochen? N.V.: Ich habe einmal ein ganzes Tischgedeck mit frischen Zitronen und Rosmarinzweigen gestaltet. Mich begeisterte ihre Einfachheit und Lebendigkeit. Die Farben, der Duft, die Beschaffenheit. Es fühlte sich so lebendig an und erdete wirklich.   Gibt es ein Detail, das so dezent ist, dass es nur dir auffällt, du es aber trotzdem immer einbeziehst? N.V.: Immer. Oft lege ich einen Zweig von etwas Aromatischem - Rosmarin, Thymian oder einen einzelnen Olivenzweig - neben jeden Teller. Es ist ein winziges, fast unscheinbares Detail, aber es schafft durch den Duft eine Atmosphäre, die das Erlebnis in etwas Sinnlichem und Wirklichem verankert. Wie setzt man bei der Gestaltung eines Tisches Kontraste ein? N.V.: Kontraste sind alles. Es fasziniert mich, strukturierte, glatte Keramik auf grobes Leinen zu stellen oder ein Wildblumenarrangement in einer minimalistischen, modernen Vase zu platzieren. Dieser Gegensatz zwischen Ordnung und Spontaneität erweckt einen Tisch zum Leben, genau wie in der Natur.   Kann ein Tisch eine Art Selbstporträt sein? Wenn ja, was verrät deiner im Moment? N.V.: Definitiv. Im Moment zeigt mein Tisch eine Sehnsucht nach Authentizität und einem langsameren Lebensrhythmus. Das Gedeck ist ein wenig wild und ein bisschen unvollkommen - aber voller Wärme. Wie ich selbst ist es auf der Suche nach echten Verbindungen, nicht nach Leistung - eine Ode an die mediterrane Lebensart. Welche Elemente sind für deine Tischdekoration im Freien unverzichtbar geworden, und wie schaffst du es, dass sie mit der Natur im Einklang sind? N.V.: Der Dapple Esstisch hat eine sanfte, natürliche Ausstrahlung und sein helles Cashmere wirkt beruhigend und einladend und bietet für jede Art von Umgebung eine neutrale Kulisse. Seine sanften Kurven und seine taktile Oberfläche verleihen ihm Wärme und organische Eleganz. Mir gefällt auch die Idee, die Dapple Bank mit den Dapple Esszimmerstühlen zu kombinieren, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Ich habe mich für die Muro Vase in Bernstein entschieden, weil ihr warmer, erdiger Farbton und ihre organische Form perfekt zu den natürlichen Strukturen meines Tisches passen.Auch die Erena Schale, die Erena Servierglocke, der Erena Servierteller und die Erena Servierschüssel bringen mit ihren eleganten konischen Formen und dezenten Glasuren einen Hauch von mediterraner Wärme und zeitloser Raffinesse ein. FERM LIVING findet ihr im stilwerk bei nunido.

  • NEW IN: Bullfrog

    WohnArt präsentiert ab sofort die fränkische Möbelmanufaktur Bullfrog mit eigenem Store im stilwerk Hamburg. Die fränkische Polstermanufaktur Bullfrog feiert in diesem Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Wie passend, dass WohnArt die Marke seit Kurzem in einem neuen Monobrandstore im stilwerk Hamburg präsentiert. Good to know: Bis zum 25. August erhaltet ihr 13 Prozent Rabatt  auf die gesamte Kollektion.  ÜBER BULLFROG Was die Marke ausmacht? Die Freude am Produkt, das stetige Vorwärtsgehen und die Lust neue Dinge zu schaffen. Das Streben nach Freiheit und eigenen Entscheidungen steht bei Bullfrog im Mittelpunkt aller Überlegungen. Wir entwickeln und stellen ein Produkt her, das für die Menschen, die es kaufen, einen Mehrwert bietet. Also stellen wir uns immer wieder die Frage: WIE BEGEISTERN WIR UNSERE KUNDEN, UM DIESES PRODUKT ZU KAUFEN? Der Designer im eigentlichen Sinne ist ein gesellschaftlicher Fühler und Beobachter, der mit künstlerischen Fähigkeiten ausgestattet ist. Als ich Bullfrog gegründet habe, wollte ich Möbel für Wohnungen erschaffen, die sich leicht verändern lassen und alles bieten vom Sitzen bis zum Liegen. Das haben wir geschafft. Unsere Produkte sind für Menschen gemacht, die flexibel und kreativ wohnen möchten. Kurt Beier, Gründer & Designer Bullfrog 5 FAKTEN ZU BULLFROG Woher kommt der Name Bullfrog? Diese Geschichte geht auf den Heimatort des Gründers Kurt Beier zurück. Traditionell werden die Einwohner:innen von Michelau auch die Kröten genannt. Als man einen internationalen Namen mit persönlicher Note suchte, fiel eine Begegnung in den USA ein. Hier wurde in fröhlicher Runde gerätselt was Kröte auf englisch heißt. Eine Frau rief laut durch den ganzen Raum "Oh...you mean a Bullfrog". Was ist bei Bullfrog so anders? Risikoaffiin mit dem Mut zum Besonderen. Die Lust am Kreieren und die Lust auf besondere Materialien, sind das Herz und die Selle des Unternehmens. Von der Idee zum Produkt... ...dauert es im Durchschnitt sechs Monate. In dieser Zeit arbeiten Design, Konstruktion und Musterbau eng abgestimmt und in einigen Musterschleifen bis wir mit dem fertigen Produkt zufrieden sind. Neben Design und Sitzkomfort legen wir besonderes Augenmerk darauf, Funktionen so zu verpacken, dass die Ästhetik unbehelligt bleibt. Was hat es mit der Blaufabrik auf sich? Die Blaufabrik in Grub am Forst war unser erster Firmensitz mit spektakulärer Ausstellungshalle. Sie hat uns geprägt und geformt. Bullfrog Italiano? Trotz vieler ungläubiger Nachfragen... ...ist Bullfrog schon immer eine deutsche Firma.

  • The African Way

    Sie unterhalten Büros in Europa und den USA. Sie realisieren Projekte in den Vereinigten Arabischen Emiraten und China, bauen überall auf der Welt. Und doch ist es gerade der afrikanische Kontinent, dem sich Mariam Kamara, Francis Kéré, Sir David Adjaye und Christian Benimana immer wieder verstärkt widmen: eine Architektin und drei Architekten, die längst zu internationalem Renommee gefunden haben und zu den bedeutendsten Stimmen der gegenwärtigen Baukunst zählen. Mariam Issoufou Kamara: Dandaji Religous Secular Complex © James Wang Text: Manuel Almeida Vergara Zwischen Museumsbauten und Shoppingmalls oder modernen Wohn- und Gemeinschaftskonzepten sind es vor allem soziale und gesellschaftlich wie kulturell relevante Projekte, die ihre Arbeit auszeichnen – nicht nur, aber gerade auch in den Ländern, aus denen ihre Familien stammen. Ein Blick auf eine zeitgenössische Architektur in und aus Afrika, die die ganze Welt begeistert und prägt. Die Nachwuchs-Förderin: MARIAM ISSOUFOU KAMARA   Mariam Kamara hat es geschafft. Die Architektin leitet ihr eigenes Studio, das Atelier Masōmī in Niamey, der Hauptstadt Nigers, mit einer Dependance in New York. Sie entwirft, entwickelt, erbaut Gebäude, öffentliche und kulturelle Orte, Wohn- und Gewerbekomplexe sowie Städtebauprojekte, denen es an internationaler Aufmerksamkeit nicht fehlt. Regelmäßig ist sie auf Prestige-Listen wie „AD100“ des renommierten Innenarchitektur-Magazins „Architectual Digest“ zu finden, oder auch „15 Creative Women of Our Time“ der „New York Times“. Kurzum: Mariam Kamara ist eine der bedeutendsten Architektinnen unserer Zeit. Das muss man erstmal schaffen. Denn immer noch, so wird die Nigrerin niemals müde zu betonen, fehlt es gerade den jungen Kreativen vom afrikanischen Kontinent an Aufmerksamkeit und Förderung, an Stipendien allen voran. Es sind diese Hürden, auf die afrikanische Architektinnen und Architekten im internationalen Wettbewerb häufig stoßen, die Kamara immer wieder in Vorträgen und Texten thematisiert – auf Talks und Podien, in Beiträgen für Architektur-Bücher und bei wiederkehrenden akademischen Engagements, etwa an der Brown University oder der Harvard Graduate School of Design. Mariam Kamara selbst, 1979 im französischen Saint-Étienne geboren, studierte erst Informatik an der New York University, entschied sich später aber für ein Architektur-Studium an der University of Washington. Nach einer kurzen Zeit als Teil der US-Architekturgruppe United4Design, die sie mitbegründet hatte, kehrte sie 2014 nach Niger zurück; in das Land ihrer Eltern, um ihr Studio Masōmī zu gründen. Ihr fester Glaube: Die Architektur spielt eine eminente Rolle in der Erstellung sozialer Gefüge, ist ein gesellschaftlicher Kitt, der dem Alltag der Menschen Qualität und Würde verleihen kann. So sind es vor allem Kamaras öffentliche Architekturen, die sowohl Kritikerinnen und Kritiker als auch die Menschen, die täglich mit ihnen leben, tief berühren. Für das rasant wachsende Dorf Dandaji im Niger zum Beispiel entwickelte die Architektin einen neuen Marktplatz, der einen regelmäßigen Handel auch mit stetig steigenden Stand- und Besucherzahlen organisierbar macht. Farbstarke Metall-Elemente, die auf Gestängen ringsherum zu schweben scheinen, dienen dabei sowohl als Sonnenschutz wie auch als erhebende ästhetische Auflockerung. Aktuell arbeitet Mariam Kamara an einem Kulturzentrum in Niamey, das sich mit seinen runden Formen und rötlichen Sandfarben behutsam in die Nachbarschaft einbetten soll, sowie an Projekten im Nahen Osten, dem Senegal und Somalia, Großbritannien und den USA. Oben: Die ehemalige Moschee des Dirfes Dandaji in Niger ließ Mariam Iggoufou zu einer modernen Bibliothek umgestalten. Viele dramatische, himmelwärts gerichtete Elemente sind dem Bau geblieben. Fotos © James Wang Unten: Farbstarke Metallelemente lockern Kamaras Architektur eines Dorfes in Dandaji auf und spenden zugleich Schatten für Händler:innen und Besucher:innen. Foto: Maurice Ascani © Atelier Masomi   Ein Mann, der Schule(n) macht: DIÉBÉDO FRANCIS KÉRÉ   Es sind seine persönlichen Erfahrungen, die Francis Kérés Arbeit bis heute prägen. 1965 in Gando geboren, einem Dorf in Burkina Faso, war er der erste seiner Familie, der eine Schule besuchen konnte. Mit nur sieben Jahren verließ Kéré dafür seine Familie, um in der Stadt Tenkodogo zu lernen – in einen grauen Zementbau, ohne Ventilatoren, ohne Licht, hunderte Schülerinnen und Schüler in einem großen Raum. Fast 30 Jahre später ist es ebenfalls ein Schulgebäude, das Francis Kéré, mittlerweile Architekt, den internationalen Durchbruch bringt. In seinem Heimatdorf baut er 2001 die „Gando Primary School“, eine Grundschule, auf deren schmalem Unterbau ein großzügiges, schräges Dach thront, durch das Luft und Licht ins Gebäudeinnere geleitet wird. Dazu gibt es große Fenster mit bunten Fensterläden. Den Bau konnte Kéré durch „Gando e.V.,“ später „Kéré Foundation e.V.“ realisieren: ein gemeinnütziger Verein, den der Architekt 1998 in Berlin gegründet hatte, um das Recht eines jeden Kindes auf einen angemessenen Klassenraum nicht nur zu unterstreichen, sondern auch konkret zu ermöglichen. In der deutschen Hauptstadt war Kéré über ein Zimmerer-Stipendium gelandet; 1985 arbeitete er hier an Möbeln und Modellen, besuchte zudem eine Abendschule. 1995 folgte ein weiteres Stipendium, dieses Mal für ein Architektur-Studium an der Technischen Universität Berlin, das er 2004 abschloss. Ein Jahr darauf gründete er hier sein Studio Kéré Architecture. Es sind Schulen geblieben, denen sich der Architekt mit großer Leidenschaft widmet, darüber hinaus medizinische Einrichtungen. Ähnliche Projekte wie in seiner Heimat verwirklichte er in Kenia, Mosambik und Uganda. Zahllose Preise konnte Kéré entgegennehmen – zuletzt in diesem Jahr den renommierten Pritzker-Preis – für sein Engagement, das eben nicht nur auf der Erstellung attraktiver Architekturen basiert. Kérés Arbeit garantiert unzähligen Menschen medizinische Behandlung in passenden Räumlichkeiten. Sie ermöglicht Tausenden Kindern in mehreren afrikanischen Staaten ein Lernen in geeigneten Umgebungen. Sie schafft Bildungs- und Berufsmöglichkeiten, eine Zukunft. Heute pendelt Francis Kéré zwischen Burkina Faso und Berlin, realisiert architektonische Projekte jeglicher Couleur in Deutschland und Dänemark, Italien und der Schweiz, in Großbritannien und den USA, in vielen afrikanischen Ländern außerdem. Sein Wissen gibt er auch als Gastprofessor weiter – unter anderem lehrte er an der Harvard Graduate School of Design und der Yale School of Architecture. Oben: Portrait Diébédo Francis Kéré © | Sein Sarbalé Ke ließ Kéré 2019 für das Coachella Festival in Kalifornien bauen. Der Name des Gebäudes entstammt der Sprache Bissa, die in Teilen Burkino Fasos gesprochen wird, und bedeutet übersetzt passenderweise "Haus des Festes, Foto: Iwan Baan Unten: Kérés Startup Lions Campus im kenianischen Turkana County. Eine sachliche, kompromisslos moderne Architektur entspricht dem Think Tank für Informations- und Kommunikationstechnologien, Foto: Kinan Deeb for Kéré Architecture | In seinem Heimatdorf baute Kéré 2001 die Grando Primary School, eine Grundschule, die mit viel Luft, Licht und bunten Fensterläden das Lernen erleichtert. Foto: Siméon Duchoud   Aufregend museumsreif: SIR DAVID ADJAYE   Seit 2017 wird David Adjaye mit Sir David Adjaye angesprochen – seit ihn Königin Elizabeth II zum Ritter geschlagen hat. Nur ein Jahr zuvor wurde The Smithsonian National Museum of African American History and Culture in Washington fertiggestellt, bei dessen Entwicklung Adjaye federführend war. Die Eröffnung des imposanten Baus, dessen Struktur an eine klassische, dreiteilige Säule aus Basis, Schaft und Kapitell angelehnt ist, nannte die „New York Times“ damals das „kulturelle Event des Jahres“. Schon einige Jahre zuvor hatte der Architekt mit einem anderen, nachhaltig konzipierten Museumsbau in den USA für Aufsehen gesorgt: 2007 war sein geradliniges, auf rechteckigen Glasfassaden basierendes Museum of Contemporary Art Denver eröffnet worden. Sir David Adjaye ist bekannt für seine eklektischen Bauten, für einen ungewöhnlichen Materialeinsatz und seine skulpturalen Entwürfe. Neben der Architektur widmet er sich auch dem Produkt- und Interiordesign. Und doch ist es gerade die Entwicklung kultureller, künstlerischer, kreativer Orte – Museumsbauten allen voran –, die ihn zu einem der bedeutendsten Architekten seiner Generation gemacht hat. Ein Ruf, der es ihm erlaubt, internationale Projekte zu realisieren, die das Verständnis einer zeitgenössischen Architektur global beeinflussen. Ein weltumspannendes, kultursensibles Verständnis, dass sich auch aus Adjayes Biografie ergibt. Geboren wurde er 1966 in Tansania, aufgewachsen ist Adjaye in Ägypten und Saudi-Arabien. Bevor er für renommierte Architekten wie Eduardo Souto de Moura und David Chipperfield arbeitete, studierte er in London – seinen Master machte er dort am Royal College of Art. 2000 eröffnete er sein erstes eigenes Architekturstudio, heute unterhält Adjaye Associates Büros im ghanaischen Accra, in London und New York. In Material- und Farbauswahl, Stil und Attitüde mögen sich die Arbeiten des Architekten stark unterscheiden: Sei es Ruby City, ein im besten Sinne klotziger roter Bau, der ein Zentrum für zeitgenössische Kunst im texanischen San Antonio beherbergt; das aus mehreren, kastigen Türmen bestehende interdisziplinäre Africa Institute der Stadt Schardscha in den Vereinigten Arabischen Emiraten; oder auch Adjayes kommerziellere Projekte wie der Luxus-Flagshipstore „The Webster“ in Los Angeles. Was sie aber alle eint, ist die Fähigkeit, durch völlig neue, ungewöhnliche Typologien Diskurse anzustoßen über die Kultur und das Kulturelle. Oben: Adjayes erstes Hochhaus in den USA, hier im Hintergrund, entspricht in seiner rötlichen Farbe und mit rundlichen Fenstern den traditionelleren Architekturen New Yorks, Foto: W. Katamashvili | Sir David Adjayes Moscow School of Management. Mit seinem Entwurf wollte der Architekt die Idee eines klassischen Universitätsgebäudes aufbrechen und stattdessen viele einzelne Winkel und Lernorte schaffen © T. Stanislav Unten: Ein eher kommerzieller Bau: Der Luxus Flagshipstore The Webste in Los Angeles © Adjaye Associates | Im texanischen San Antonio steht Adjayes Ruby City. Ein im besten Sinne klotziger roter Bau, der ein Zentrum für zeitgenössische Kunst beherbergt. © Adjaye Associates    Im Dienst der Gesellschaft: CHRISTIAN BENIMANA   Es ist die Langlebigkeit, die Christian Benimana besonders interessiert. Als Senior Principals and Managing Director der internationalen MASS Design Group setzt er sich für Fairness und eine gerechte Verteilung in der Branche, außerdem für eine konsequent nachhaltige Gestaltung ein. Das natürlich auch als Direktor des hier integrierten African Design Centres, das praxisorientierte Ausbildungen für junge Architektinnen und Architekten, Designerinnen und Designer bieten will. 2010 kam Benimana zu MASS. Die Abkürzung steht für „Model of Architecture Serving Society“ – eine Gruppe also, die sich einer Architektur widmet, die „der Gesellschaft dient“. Dem Verständnis des Unternehmens folgend wird ein Entwerfen und Bauen angestrebt, das den Menschen in den Fokus rückt, Gemeinschaften schafft und prägt, neue, zukunftsfähige Narrative durch Architekturen ergibt. Mehr als 200 Kreative sind an den MASS-Projekten beteiligt, Architektinnen und Landschaftsarchitekten, Ingenieurinnen und Handwerker, Designerinnen, Autoren und Filmemacher aus rund 20 Ländern. Das Unternehmen, das vom „Wall Street Journal“ 2020 zum „Architecture Innovator of the Year“ ernannt wurde, unterhält Büros und Zentren in Boston und Santa Fe, in Bozeman und Poughkeepsie – und in Kigali, der Hauptstadt von Ruanda. Hier arbeitet Benimana, in dem ostafrikanischen Staat wurde er auch geboren. Er studierte Architekturwissenschaften an der Tongji-Universität in Shanghai und war später Generalsekretär des East Africa Institute of Architects, bevor er sich selbst vornehmlich der Ausbildung neuer, junger, kreativer Architekturstimmen aus Afrika widmete: Erst lehrte er am damaligen Kigali Institute of Science and Technology, dann kam er zu MASS, um sich hier vor allem der Nachwuchs-Arbeit zu widmen. In Artikeln und Publikationen beschreibt er sein Ziel hierbei als Unterstützung und Formung der nächsten Generation afrikanischer Kreativer in sozial ausgerichteten Architektur- und Design-Disziplinen. Zu den Gebäuden, die unter Benimanas Aufsicht entstanden sind, zählt etwa das Gheskio-Centre, eine architektonisch auf spitz zulaufenden, durchlöcherten Strukturen basierende Fachklinik in Haiti. Das Zentrum konnte dazu beitragen, dass der karibische Staat nach einem verheerenden Ausbruch im Jahr 2010 nunmehr seit drei Jahren keinen Fall von Cholera zu verzeichnen hat. Auch die Umubano Primary School, ein langgezogener, heller Grundschulbau mit einem ausgeklügelten Belüftungssystem in Kigali, gehört zu den Projekten, denen sich Benimana unlängst widmete. Oben: Das Bezirkskrankenhaus in der Provinz Burera nach einem Entwurf der MASS Design Group. Die Klinik spielt eine wichtige Rolle in der Stabilisierung des Gesundheitssystems von Ruanda. © MASS Design Group | Bevor das Bezirkskrankenhaus in Butaro 2011 fertiggestellt worden war, hatten viele Menschen in der Region überhaupt keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. © MASS Design Group Unten: Aktuell unterstützt die MASS Design Group den Bau eines Instituts für Konservierende Landwirtschaft in Ruanda © MASS Desgígn Group | Das Projekt Butaro Doctors’ Housing – erbaut in direkter Nachbarschaft zum Butaro District Hospital – kombiniert nachhaltige Architektur mit lokalem Handwerk, um medizinisches Fachpersonal langfristig vor Ort zu halten. © MASS Design Group

  • How to throw a memorable party

    Das Setting, der Sound, das Licht: Was lässt eine Party unvergesslich werden? Die Kombination aus all diesen Dingen – wenn sie mit Menschen zusammentreffen, die eine hohe Kunst beherrschen: loszulassen und dem Augenblick zu huldigen.      Text: Lena Schindler Wer mal eine jener Partys besucht hat, die uns eintauchen lassen in diese magische Welt aus Lebensfreude, Spannung und pulsierender Energie, in der nichts zählt als der Augenblick, der weiß, dass dieses Gefühl nie wieder ganz verschwindet. Manchmal sind es opulente Feste mit „The Great Gatsby“-Anmutung, die sich ins Gedächtnis einbrennen und an denen sich alles, was danach kommt, messen muss. Aber auch barfuß am Strand bei Mondschein können diese Momente der Ausschweifung entstehen.     Aber was macht so eine Nacht aus, die nie zu Ende gehen soll, bei der Vernunft und Alltag so wunderbar weit weg sind? Dafür sollten ein paar Dinge glücklich zusammentreffen: ein besonderer Ort, ein stimmungsvolles Licht, der richtige Sound, vielleicht auch etwas Unerwartetes. Wie eine Bianca Jagger, die zu ihrem Geburtstag im New Yorker „Studio 54“ auf einem weißen Pferd erschien. Das Epizentrum der Disco-Ära war in den 70er-Jahren der  Treffpunkt für Exzesse. Auch die wilden Partys in der „Playboy Mansion“ in Los Angeles haben Legenden-Status. Genau wie die Faschingsnacht der Berliner „Akademie der Künste“, bei der Rainer Langhans und Gang sich 1967 zu sphärischen Klängen in Ekstase wiegten.     Es braucht nicht immer harte Beats und starke Drinks, Glamour und Extravaganz, damit die Sache großartig wird. Aber was dann? „Eine Formel gibt es nicht: Es ist der Mix aus Menschen und Inspiration“, hat der verstorbene Szenenbildner Michael Howells mal gesagt. Der nicht nur Laufstege und Bühnen in Fantasie-Universen verwandelte, sondern auch das Motto „die Schönen und Verdammten“ für den 30. Geburtstag von Kate Moss dramatisch inszenierte.    Also alles eine Frage der Gäste? „Egal, ob elegant, underground oder mainstream, damit eine Party unvergesslich wird, braucht es Menschen, die feiern können. Denn wirklich loszulassen ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht“, so stilwerk Inhaber Alexander Garbe.  Bei sehr festlichen Anlässen lassen wir unser Inneres nach außen strahlen – oder eben umgekehrt: „Wenn wir uns für ein Fest ,schmücken‘, fühlen wir uns automatisch anders“, so stilwerk Designerin Karlotta Bott: „Nicht nur die Kleidung verschafft uns Komplimente, auch die Veränderung des Selbstbewusstseins und unserer Haltung.“ Sie selbst hat eine Schwäche für Künstlerpartys; wie die „Same Height Party“ von Hans Hemmert, bei der alle Gäste mit Plateauschuhen ausgestattet wurden, sodass sie sich im wahrsten Sinne des Wortes auf Augenhöhe begegneten. Was die Gestaltung angeht, empfiehlt sie ein Farbkonzept, beschränkt auf zwei bis drei Töne, samt Kontrasten durch Pflanzen. Wenn dadurch dann Stimmung und Emotion entsteht, könnte es genau das werden, was Michael Howells sich unter einer unvergesslichen Feier vorgestellt hat: „Es sollte wie ein scharfes Einatmen von Luft sein, Überraschung und Glück, die in einem Moment destilliert werden.“

  • Der achte Kontinent

    Spannende Auszüge über die Geschichte der Monderkundung aus dem Buch „Traum von der Reise zum Mond“ von Lukas Feireiss. Seit Jahrhunderten sind die Menschen in allen Kulturen fasziniert vom Mond, dem einzigen Himmelskörper neben der Sonne, den wohl jeder Mensch erkennt. Er weckt Träume von der Reise zu fernen Planeten. Lange bevor Ingenieure und Wissenschaftler ernst machten mit der Mondreise, hatten Künstler und Schriftsteller sie bereits in nahezu all ihren Aspekten erkundet. Unser nächster astronomischer Nachbar, der Mond – nur drei Tagesreisen mit der Rakete entfernt –, ist Visionären rund um den Globus auch heute noch Anstoß zu kreativer Projektion und Spekulation. Fast fünf Jahrzehnte nach dem ersten Mondspaziergang zeichnet das Buch von Lukas Feireiss die visuelle Kulturgeschichte der Monderkundung in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nach.   DER ACHTE KONTINENT Soweit wir wissen entstand der Mond vor 4,5 Milliarden Jahren, als ein Planeten-„Embryo“ auf die noch junge Erde prallte – diese war damals rund 30 bis 50 Millionen Jahre alt. Durch diese Kollision entstand eine Wolke von Schutt, die sich wieder verdichtete und so den Mond bildete. In diesem Sinne ist der Mond gar keine andere Welt, denn er wurde aus unserer Erde geschaffen. Der Mond ist der achte Kontinent unseres Planeten und bewahrt eine Erinnerung an die sehr frühe Zeit unseres Sonnensystems.   DER GROSSE MONDSCHWINDEL Im August 1835 veröffentlicht die New Yorker Tageszeitung „The Sun“ eine mehrteilige Titelgeschichte über die vermeintliche Entdeckung von Leben, ja sogar einer Zivilisation auf dem Mond. In dem Bericht werden fantastische Tiere beschrieben, die auf dem Mond leben sollen: darunter Bisons, Ziegen, und Einhörner. Untergeschoben werden die Entdeckungen dem bekanntesten Astronomen der Zeit, Sir John Herschel. Als Verfasser des Artikels, der später als „großer Mondschwindel“ bezeichnet wird, wird der Reporter Richard Adams Locke ausgemacht. Der Vorfall gilt als erstes Exempel großangelegter, mutwilliger Fälschungen im Zeitungsjournalismus.   VON DER ERDE ZUM MOND Der Pionier des Weltraumzeitalters ist zweifellos der französische Schriftsteller Jules Verne mit seinem bahnbrechenden Roman „Von der Erde zum Mond“ (1865) und dem Nachfolgeband „Reise um den Mond“ (1870). Die Geschichte folgt drei Männern auf ihren Reisen fort von der Erde und um den Mond. Mit der Veröffentlichung von Vernes Romanen wird die Möglichkeit, durch den Weltraum zu reisen, von einer Fantasie zur bloßen Herausforderung viktorianischer Ingenieursleistung. Seine Bücher werden zur direkten Inspirationsquelle für frühe Raketenforscher.   JENSEITS DER WIEGE 1903 veröffentlicht der Vater der Raketenwissenschaft, Konstantin Ziolkowski, den Artikel „Die Erforschung des Weltraums mittels Reaktionsapparaten“. Darin gelingt ihm erstmals der Beweis, dass eine Rakete tauglich sein könnte für den Flug ins und durch das Weltall. Er entwickelt eine Reihe von Ideen über Raketenantrieb und die Verwendung von flüssigen Raketentreibstoffen. In seiner Begründung für die Erkundung des Weltraums von 1911 heißt es: „Es stimmt, die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber man kann nicht ewig in der Wiege bleiben.“   RENDEZVOUS IN DER MONDUMLAUFBAHN Im Jahr 1919 formuliert Juri Kondratjuk, ein visionärer 22-jähriger Ingenieur und Mathematiker aus der Ukraine, ein theoretisches Konzept für künftige Mondlandungen: das sogenannte „Lunar Orbit Rendezvous“. Als der amerikanische Astronaut Neil Armstrong nach seinem historischen Mondflug die Sowjetunion besucht, nimmt er eine Handvoll Erde von Kondratjuks Grundstück in Nowosibirsk mit, um dessen bedeutenden Beitrag zur Raumfahrt zu würdigen.   VEREIN FÜR RAUMSCHIFFAHRT Die erfolgreichen Veröffentlichungen von populären Wissenschaftspublizisten wie Hermann Oberth, Willy Ley und Max Valier führen dazu, dass Deutschland in den späten 1920er Jahren kurzfristig von einem Raketenfieber geschüttelt wird. Nach der Aufführung von Fritz Langs Science-Fiction -Stummfilm „Frau im Mond“ (1928/29) wird sogar ein Verein für Raumschiffahrt gegründet. 1930 tritt der Verein an die deutsche Wehrmacht heran und erhält die behördliche Genehmigung, ein ehemaliges Munitionsdepot in Berlin zu nutzen, um selbst entworfene Raketen zu testen.   NAZI-RAKETEN-FORSCHUNG Das jüngste Mitglied des 1934 von der nationalsozialistischen Reichsregierung aufgelösten Vereins für Raumschiffahrt, Wernher von Braun, träumt weiterhin von der Mondreise. Er wird eine Zentralfigur der sich entwickelnden Raketentechnologie im Zweiten Weltkrieg in Deutschland, später dann in den Vereinigten Staaten. Als die Nazis die Macht übernehmen, setzen sie die Raketenwissenschaft auf die nationale Agenda. Von Braun und seine Mannschaft erhalten ein Startkapital von 20 Millionen Reichsmark, um an der Ostsee in Peenemünde Raketengeschosse zu entwickeln. 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, startet der damals erst 30-jährige von Braun die Rakete „Aggregat 4“, die später als V2 „Vergeltungswaffe“ in die Geschichte eingehen wird.   DISNEYS MOND Für die TV-Show von Walt Disney werden drei kurze Disneyfilme über die Zukunft der Weltraumforschung unter den Titeln „Man in Space“, „Man and the Moon“ und“ Mars and Beyond“ zusammen mit Experten wie Wernher von Braun produziert. Die Sendungen geben einen historischen Abriss der Raketenwissenschaft und ein Schritt-für-Schritt-Programm für den Weg ins All. Fast 100 Millionen Menschen sehen 1955 die erste Folge – die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung. Unter den Zuschauern befindet sich auch Präsident Dwight D. Eisenhower, der von den Aussichten ins All so fasziniert ist, dass er eine Kopie des Films ausleiht, um sie im Pentagon vorzuführen. Vier Monate später verkündet Eisenhower, dass die Vereinigten Staaten 1957/58 einen Satelliten starten werden.   LAIKA Kurz nach dem Start des Erdsatelliten „Sputnik 1“ (1957) präsentiert die Sowjetunion der Welt die erste Heldin des Weltraumflugs: Laika, ein Moskauer Straßenhund. Sie ist das erste Tier, das die Erde umkreist – an Bord von „Sputnik 2“. Laika überlebt etwa drei Tage lang, dann stirbt sie infolge der Hitze in der Kabine. Das Experiment erbringt den Beweis, dass ein Lebewesen den Start in die Umlaufbahn und die Schwerelosigkeit unversehrt überstehen kann. Damit bereitet es der Menschheit den Weg zu Reisen in den Weltraum.   WIR HABEN UNS ENTSCHLOSSEN, ZUM MOND ZU FLIEGEN 1962 verkündet  John F. Kennedy in seiner legendären Mondrede an der Rice University, dass die Vereinigten Staaten noch vor Ende der Dekade einen amerikanischen Bürger zum Mond befördern wollen.   WELTRAUM-VERTRAG Die Entwicklung des Raumflugs wird unweigerlich zu einer Frage internationaler Politik. Der Weltraum-Vertrag von 1967 bildet die Grundlage des länderübergreifenden Weltraumrechts. Er untersagt, Nuklear- oder sonstige Massenvernichtungswaffen in die Erdumlaufbahn, auf den Mond oder andere Himmelskörper zu bringen. Außerdem beschränkt der Vertrag die Nutzung des Mondes auf friedliche Zwecke und untersagt jeglichen Waffentest und den Bau militärischer Basen. Der Mond wird zum „gemeinsamen Erbe der Menschheit“ erklärt.   SILVER FACTORY Ein unbedingtes Vertrauen in die Versprechen künftiger Technologien wird zur Grundlage eines neuen Zeitgeistes, der auch zahlreiche Gestalter der 60er Jahre beeinflusst. Überall auf der Welt spürt man die Bedeutung des Weltraums für die Künste und das kulturelle Leben. Selbst Andy Warhols berühmte „Factory“ in New York wird mit Alufolie ausgekleidet, mit silberner Farbe besprüht und mit Bruchstücken von Spiegeln dekoriert, um einem Raumschiff zu ähneln.   ODYSSEE IM WELTRAUM Zur selben Zeit nimmt der US-Regisseur Stanley Kubrick in seinem rätselhaften Science-Fiction-Meisterwerk „2001: A Space Odyssey“ („2001: Odyssee im Weltraum“, 1968) auf geradezu unheimliche Weise die ikonografische Macht des bemannten Raumflugs vorweg. Kubricks Imagination geht den berühmten Live-Fernsehbildern der Erde und des Mondes noch voraus, die Apollo 8 wenige Monate später sendet und die die Fundamente der menschlichen Kultur, Erfahrung und Selbstwahrnehmung erschüttern.   SPACE ODDITY Der britische Popstar David Bowie veröffentlicht eine berühmte Single, die auf Kubricks Film anspielt: „Space Oddity“ (1969). Die Weltraumballade erzählt von Major Tom, einem fiktiven Astronauten, der zufällig den Fesseln der Welt entkommt, um jenseits der Sterne auf Reisen zu gehen.   APOLLO 11 Am 16. Juli 1969 startet der erste bemannte Flug zum Mond: die US-Mission Apollo 11. Die dafür eingesetzte Saturn-V-Rakete wird mit einer Höhe von 110m, einem Durchmesser von 10m und einem unglaublichen Gewicht von 2.800.000 kg die größte, schwerste und stärkste Rakete bleiben, die je gestartet wurde.   EIN KLEINER SCHRITT  „Ein kleiner Schritt für einen Mann, ein riesiger Sprung für die Menschheit“, verkündet Neil Armstrong am 20. Juli 1969 live einem weltweiten Fernsehpublikum. Das berühmte Zitat und Armstrongs Fotografie von seinem Kollegen Buzz Aldrin auf der Oberfläche des Mondes werden schlagartig zu Ikonen der US-Weltraumforschung. Schätzungen zufolge sieht ein Fünftel der Menschheit die Live-Übertragung des Mondspaziergangs. Armstrong ist der Erste, der die Mondoberfläche betritt: Er verbringt dort etwa zweieinhalb Stunden und entfernt sich maximal 60m von der Mondlandefähre. Erstaunlich ist die Bezahlung der Astronauten auf dem historischen Apollo-Mondflug: acht Dollar pro Tag, abzüglich Unterbringungsgebühr. Es heißt, Aldrin habe noch einen gerahmten Reisekostenbeleg an der Wand: „Von Houston nach Cape Kennedy, Mond, Pazifischer Ozean. Erhaltener Betrag: $ 33,31“.   WIR KAMEN IN FRIEDEN Nach ihrem Mondspaziergang hinterlassen die Astronauten unter anderem die Flagge der Vereinigten Staaten und eine Plakette mit zwei Zeichnungen der Erde, den Signaturen der Astronauten sowie des Präsidenten Nixon und einer Inschrift. Diese lautet: „Hier haben erstmals Menschen den Mond betreten, Juli 1969 A.D. Wir kamen in Frieden, stellvertretend für die gesamte Menschheit.“   MISSION ERFÜLLT Die letzte Mission des Apollo-Mondprogramms der Vereinigten Staaten führt am 7. Dezember 1972 zum sechsten Mal erfolgreich Menschen auf den Mond. Apollo 17 bricht diverse Rekorde: Es ist bis heute der längste bemannte Mondflug mit dem längsten Außenbordeinsatz auf der Oberfläche des Mondes, der größten Menge gesammelter Proben und dem längsten Flug in der Mondumlaufbahn.   ABLEGER Das Apollo-Programm wird als größte technologische Errungenschaft der Menschheitsgeschichte bezeichnet. So bildet das im NASA-Programm gewonnene Wissen eine Basis der modernen Computertechnik. Ein Beispiel ist die Verkleinerung von Computerchips als Folge früher bemannter Raumflugaktivitäten. Einige der bemerkenswertesten Ableger allerdings haben ihre Anwendung im medizinischen Bereich, wie etwa Röntgen- und Ultraschalltechniken.   MOON BOOTS Selbst das Design und die Herstellung von Sportschuhen profitieren von der Apollo-Technologie. Der „Moon Boot“ ist ein revolutionärer Turnschuh: Er dämpft Stöße besser ab, gibt mehr Halt und verbessert die Bewegungskontrolle, da er Technologie und Prozesse aus der Entwicklung der NASA-Raumanzüge übernimmt.   MOND-VERSCHWÖRUNG 1976 veröffentlicht Bill Kaysing – früher angestellt in der Publikationsabteilung des Unternehmens, das die Saturn-V-Rakete gebaut hat – im Selbstverlag das Buch „We Never Went to the Moon: America’s Thirty Billion Dollar Swindle“. Darin nennt er eine Reihe Argumente, die beweisen sollen, dass die Mondlandung ein Fake war – und startet damit eine ganze Bewegung.   OBAMA Als sich abzeichnet, dass die Pläne der NASA, zum Mond zurückzukehren, nur mit deutlich höheren Ausgaben zu realisieren wären, kündigt US-Präsident Barack Obama an, das Programm werde 2011 auslaufen. In einer Ansprache im Kennedy Space Center sagt er im April 2010: „50 Jahre nach der Schaffung der NASA wollen wir nicht einfach mehr nur einen bestimmten Ort im All erreichen. Unser Ziel ist, dass Menschen im Weltraum über lange Zeit arbeiten, lernen und leben können, vielleicht sogar unbegrenzt.“   MONDBASIS IM 3D-DRUCK Angesichts der Schwierigkeit, Baumaterial zum Mond zu transportieren untersucht ein Konsortium,  das die Europäische Weltraumorganisation gegründet hat, die Nutzung von Mondstaub (so genanntes Regolith) als Baumaterial. Dafür entwirft das britische Architekturbüro Foster+Partners eine Mondbasis, die Platz für vier Menschen bietet, außerdem Schutz vor Meteoriten, Gamma-Strahlung und heftigen Temperaturschwankungen. Die Basis entfaltet sich aus einem zylindrischen Modul, das per Rakete transportiert werden kann. Am Ende dieser Röhre wird eine Gerüst-Kuppel aufgeblasen, über die mithilfe eines robotergesteuerten 3D-Druckers mehrere Schichten Regolith als Schutzhülle gesetzt werden.   SCHÜRFROBOTER AUF DEM MOND Im Februar 2014 fordert die NASA im Rahmen des CATALYST-Projektes US-Unternehmen auf, sich für die Konstruktion von Schürfrobotern für den Mond zu bewerben und sich somit die ersten Schürfrechte dort zu sichern. Der Hintergrund: Viele Elemente, die auf der Erde selten sind, finden sich auf dem Mond reichlich. So zeigen Satellitenbilder, dass die obersten 10 cm Staub am Südpol des Mondes etwa die 100-fache Konzentration an Gold aufweisen wie die reichsten Minen der Erde. Neben seltenen Mineralien sind es vor allem H20 und Helium-3, denen besondere Aufmerksamkeit gilt. Helium-3 vom Mond könnte genutzt werden, um Kernfusionsreaktionen auszulösen, die stark genug sind, ganze Städte mit Energie zu versorgen.    „Der Traum von der Reise zum Mond“ von Lukas Feireiss ist erschienen bei Spector Books, Leipzig, 2016.

  • Relax. Connect. Be.

    May we introduce: Atelier & Club Room im stilwerk Strandhotel Blankenese . Wir nehmen euch mit hinter die Kulissen und erzählen, was wir mit unseren beiden "open spaces" vorhaben und was das Interior damit zu tun hat. So viel sei verraten: Zwei Räume, eine Idee: Community for Blankenese. © Foto by Marc Krause for stilwerk Atelier & Club Room: Die Namen waren schnell gefunden, die Farben auch. Und die Möbel? Sowieso. Schließlich hatten wir mit Westwing einen wunderbaren Partner an unserer Seite, der uns mit der eigenen Kollektion und kuratierten Premiumbrands sofort überzeugen konnte. Aber zunächst zur Ausgangslage: Die Jugendstilvilla aus dem Jahre 1902 war schon immer ein Hotel – ein Ort der Zusammenkunft, des Austauschs, der Erholung. Und genau das sollte es nach unserer Umgestaltung in ein zweites stilwerk Hotel auch bleiben. Zwei Räume spielen bei dieser Erzählung eine Hauptrolle: Das Atelier und der Club Room. Beide gegenüberliegend, mit direktem Elbblick, Stuck an Wand und Decken, Kamin, Säulen – alles, was unser Community Herz begehrt. „Atelier und Club Room sind der Inbegriff dessen, was wir mit unseren Hotels kreieren möchten: Orte der Inspiration, des Austauschs, Rückzug und Zusammenkommen gleichermaßen. Für unsere Gäste. Aber auch für das Viertel und die Community vor Ort“, so Alexander Garbe, Geschäftsführender Gesellschafter von stilwerk. © Fotos by Marc Krause for stilwerk Das Interior als Mediator Wie also diese zwei Orte gestalten, damit genau solch ein Effekt eintritt? Und das ohne künstlich daherzukommen und überkandidelt zu wirken – denn nicht das Design steht an erster Stelle, sondern die Gäste und ihre Erfahrung im Raum. Wie eingangs beschrieben, standen die Namen für beide open spaces schnell fest: Während Atelier auf den kreativen Spirit des Hauses anspielt, weckt Club Room Assoziationen von zeitgeistiger „Togetherness“.   Bereits mit der Farbwahl machen wir diese Leitmotive greifbar: Das Atelier kommt in einem frischen Blau daher und lässt mit seiner open-minded Atmosphäre Platz für Ideen; der Club Room zeigt sich in einem sanften Rosa, das sich Barbie-äsken Klischees entzieht und eine warme, einladende Atmosphäre schafft. Mut zur Extravaganz beweist die Wahl der Palmen-Tapete der britischen Manufaktur House of Hackney, die den Bartresen umrahmt. Was die Möblierung betrifft war schnell klar: Wir möchten zwei Orte kreieren, die viele Möglichkeiten der Aneignung bieten – d.h. wir haben verschiedene Bereiche definiert, die jeweils andere Möbeltypen verlangen. Im Club Room fiel die Wahl dabei sofort auf das Sofa „Cloverleaf“ der Marke Verpan als Centerpiece. Verner Panton designte das modulare Möbelstück 1969, das mit seiner organisch-skulpturalen Form sofort ins Auge sticht. Das Beste dabei: Es regt zur Kommunikation an, es verbindet und passt damit perfekt zur Grundidee des Raumes. Im Atelier lädt an der großen Fensterfront eine Loungeecke mit großformatigem Sofa und zwei Sessels der dänischen Marke Formel A zum entspannten Moment der Ruhe ein. Dazu gesellt sich eines unserer Signature-Pieces: Der Kronleuchter „Le Sfere“ von Astep. Gino Sarfatti, Großvater vom Firmengründer, gestaltete die Leuchte bereits 1959 und ließ sich von seiner Faszination für den Mond inspirieren. Im stilwerk Hotel Heimhude hängt die Variante in Schwarz, im Strandhotel entschieden wir uns im Atelier für den Champagner-Ton. Eine echte Schönheit – pompös und zugleich minimalistisch, sehr modern und doch zeitlos. Für uns also ein perfektes Design. © Fotos by Brita Sönnichsen for stilwerk Kreative Kollaboration: Westwing x stilwerk Da wir unser Credo „Kooperation statt Konkurrenz“ ernst meinen, haben wir uns für die Komplettierung der beiden Räume mit Westwing, Europas #1 im Beautiful Living E-Commerce, zusammengetan.   Was uns an Westwing Business sofort überzeugt hat, war nicht nur die Designkompetenz, sondern das gemeinsame Verständnis von kuratierter Ästhetik und hochwertiger Gestaltung. Die Westwing Collection besticht durch klare Linien, klassische Silhouetten und edle Materialeigenschaften, die sich perfekt mit unserem Interior-Anspruch verbinden lassen. „Ein spezieller Mix aus urbaner Eleganz und natürlicher Gelassenheit zieht sich durchs gesamte Haus. Im Atelier und Club Room spielt neben der Wandfarbe dunkles Holz eine absolute Hauptrolle. Aus der Westwing Collection sind mir dabei sofort Stuhl 'Nemo' und der Barhocker 'Chenille Eamy' aufgefallen. Die edle Optik und die klassische Formensprache passen perfekt ins Konzept und lassen das Interior wie aus einem Guss wirken“, so Karlotta Bott, Head of Curation & Design, über das Interior-Konzept und die Auswahl der Westwing Produkte. Produktlieblinge mit Persönlichkeit Der Tisch Emett  bringt durch seine massive Eichenplatte Ruhe und Substanz in den Raum – ein echtes Statement-Piece, das mit seiner klaren Form sowohl elegant als auch bodenständig wirkt. Dazu kombiniert: die Stühle Nemo und Angelina , deren geschwungene Linien und hochwertige Bezugsstoffe nicht nur optisch, sondern auch haptisch überzeugen. Ein weiteres Highlight ist der Barhocker Chenille Eamy : Seine runde, einladende Form nimmt den kommunikativen Gedanken des Club Rooms  auf und unterstreicht das Ziel, eine Atmosphäre des Austauschs und der Begegnung zu schaffen. Kurzum: Die Zusammenarbeit mit Westwing hat uns ermöglicht, ein Interior zu realisieren, das nicht nur optisch begeistert, sondern auch auf funktionaler Ebene überzeugt – langlebig, stilvoll, vielseitig und damit unsere Vision von Kreativität und Community Wirklichkeit werden lässt. Übrigens: Beide Räume können natürlich gemietet werden - sei es für ein Fotoshooting, ein Launch-Event oder auch für private Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder andere Happenings. Wir freuen uns auf eure Anfrage.   Shop the Design

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